(Kürzlich ist George Wood (76 Jahre), den ich (Paul Clark) sehr hochachte, als Präses der Assemblies of God USA zurückgetreten. Ich empfinde, dass sein Abschiedsbrief an die über 30,000 Pastoren und Mitarbeiter der AoG sehr weise und hilfreich für uns alle ist.)

Wenn wir Johannes den Täufer betrachten, dann erkennen wir einige Prinzipien hinsichtlich seiner „Verabschiedung von der Bühne“ die für mich sehr lebendig wurden, als ich über meine eigene „Verabschiedung von der Bühne“ und mein Heraustreten aus dem Scheinwerferlicht der Leiterschaft nachdachte. Vielleicht werden diese Prinzipien auch dich ermutigen, wenn du über deine eigene Zukunft nachdenkst.

Erstens: Johannes tat das Richtige.

Er tat, wozu Gott ihn berufen hatte. Er predigte und taufte. Er bereitete den Weg für den Dienst von Jesus. Das ist etwas Wunderbares im Leben, wenn wir in den Rückspiegel schauen und zu uns selber sagen können, dass wir das Richtige taten. Ich fühle mich so gesegnet, dass ich die Gelegenheit hatte, dieser Gemeinschaft, die ich liebe, zu dienen.

Zweitens fällt mir bei Johannes dem Täufer auf, dass er die richtige Haltung hatte.

Als die Menschenmengen, welche Jesus folgten, grösser wurden, als diejenigen, die Johannes folgten, beschwerte er sich nicht. Johannes war zufrieden damit, abzunehmen, während der Herr immer mehr zunahm. Die Haltung ist alles im Leben, besonders in Veränderungsprozessen. Ich hatte immer ein ungutes Gefühl, wenn ich Pastoren sagen hörte: „Weißt du, seit ich diese Gemeinde verlassen habe, ist sie nicht mehr so, wie damals, als ich noch da war.“ Ich glaube, dass der Herr stattdessen will, dass wir die größten Cheerleader und Unterstützer derjenigen sind, die nach uns kommen.

Drittens hatte Johannes die richtigen Anliegen.

Als er im Gefängnis war und seine Hinrichtung bevorstand, galt seine Sorge der Frage, ob er in der Vergangenheit etwas falsch verstanden hatte. Wo war denn die Taufe im Feuer, welche er vorhergesagt hatte? Johannes predigte über die Taufe im Geist und mit Feuer. Feuer meint natürlich Gericht. Johannes konnte das Tal der Zeit, welches zwischen dem Zeitalter des Geistes und dem Ende der Zeit im Feuer liegt. Jesus brachte kein ‚Feuer‘. Deshalb fragte sich Johannes, ob er es richtig verstanden hatte.

Es ist immer gut für uns, um das Gottes Reich und sein Wohlergehen besorgt zu sein. Schließlich sind wir nur Verwalter, wir besitzen nichts. Wie ich nun in eine neue Phase meines Lebens eintrete, will ich doch weiter besorgt sein um die Assemblies of God, an ihrer Lehre, ihrem Auftrag und Werten festhalten. Und ich habe die volle Zuversicht, dass unter Doug Clays Führung weiterhin Treue gegenüber all dem sein wird, was uns über diese 103 Jahre geformt hat.

Zuletzt möchte ich noch auf eine andere Stelle verweisen, welche mich in diesen Tagen der Veränderung sehr anspricht. Ich war sehr bewegt von der göttlichen Verheißung in Jeremia 29,11: „Denn ich weiß ja, was ich mit euch vorhabe’, spricht Jahwe. ‘Ich habe Frieden für euch im Sinn und kein Unheil. Ich werde euch Zukunft schenken und Hoffnung geben.“ Mit vielen Bibelstellen ist es so, dass wir sie als selbstverständlich nehmen, ohne groß darüber nachzudenken.

Und der Grund, wieso ich Jeremia 29,11 keine besondere Beachtung geschenkt habe, ist, dass ich durch mein gesamtes Leben als Erwachsener gewusst habe, was als nächstes kommt. Ich hatte tiefe Unsicherheiten als Jugendlicher, weil ich das jüngste Kind war und meine Eltern als Pastoren immer wieder kein Geld mehr hatten und nicht wussten, was als nächstes kommen würde. Deshalb wusste ich als Erwachsener immer, was ich als nächstes tun würde. Ich verließ nie einen Dienst, ohne einen nächsten auf sicher zu haben. Das war Teil meines Bedürfnisses nach Sicherheit.

Deshalb sprach der aktuelle Veränderungsprozess verbliebene Reste dieser Unsicherheit an. Und genau aus diesem Grund erhielt diese Bibelstelle für mich neue Bedeutung und Triebkraft. Ich empfand, dass der Herr in eher humorvollerweise sagte: „So, George, nun hast du keine Pläne mehr. Das ist gut. Ich habe Pläne. Du kannst mir vertrauen.“ Ist das nicht eine große Erleichterung? Zu wissen, dass Seine Pläne für dich und mich immer gut sind!

So verlasse ich euch mit Dankbarkeit in meinem Herzen. Und mein Gebet für euch ist, dass der Herr durch Seinen Geist weiterfährt, das ‚unendlich viel mehr‘ (Epheser 3,20) in euren Leben und eurer Gemeinschaft zu tun. Die Gnade und der Friede des Herrn Jesus seien mit euch.

Verbunden in IHM

George Wood

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