Lothar Krauss

Die Kirchengeschichte zeigt uns, dass viele Gemeinden irgendwann verschwunden sind, wenn es nicht zur Erneuerung gekommen ist. »Das haben wir schon immer so gemacht!« sind bekanntlich die letzten sieben Worte einer sterbenden Gemeinde. Es ist eine kritische Phase für viele Kirchengemeinden. Deshalb ist es eine wesentliche Frage, die sich uns stellt. Werden wir uns erneuern?

VERÄNDERUNG WIRD ZUM NORMALFALL

Wir müssen uns dem Thema stellen, weil die beständige Veränderung in der ganzen Gesellschaft zunehmend zum Normalfall wird. Das gilt für die Wirtschaft, das Bildungswesen, die Verwaltung, Politik … Und eben auch für uns in den Kirchen. Freikirchen. Gemeinschaften. Sogar die neueren Gemeinden, die erst in den letzten 30 Jahren oder so entstanden sind.

Doch haben die Kirchen – so sagen Beobachter – ein besonderes Beharrungsvermögen. Schnell denkt man, dass es uns nicht (be)trifft. Aber die zunehmende Komplexität des Lebens und die Geschwindigkeit des Wandels auf allen Ebenen des Lebens fragt uns nicht nach Erlaubnis. Es ereignet sich einfach, ganz gleich wie wir das finden. Und es ereignet sich immer schneller, wie das Schaubild im Blick auf die technologische Revolution deutlich macht.

IMMER SCHNELLER!

Das Internet hat 10 Millionen Nutzer 10x schneller erreicht, als es noch das Telefon schaffte. Anders gesagt: Wir hatten 36 Jahre Zeit, bis das Telefon eine breite Gesellschaftsschicht erreicht hat (wir haben noch bei den Nachbarn telefoniert!), das Internet brauchte schlappe 2 Jahre für die gleiche Reichweite. Neue Medien haben weiter an Geschwindigkeit zugelegt! Spannend, was noch kommen wird!!!

Die Menschen, die zu unseren Kirchen kommen, oder die wir mit unseren Angeboten erreichen wollen, sind alle unmittelbar von diesem Wandel betroffen. Und deshalb betrifft es auch unsere Kirchen mit unseren Angeboten, Programmen, Konzepten und Lebensarten. Die Frage an uns ist nicht, ob wir den Wandel gestalten wollen, sondern wie!

Quelle: Der Leiterblog