Was ist diese Vision und wie kann man sie in die Tat umsetzen?

Jim Wideman

Ihr habt schon oft gehört, dass ich sagte: „Wenn man auf Nichts zielt, trifft man dieses Ziel jedes Mal.“ Meiner Meinung nach wird man es nie erleben, dass seine Träume und Visionen in Erfüllung gehen, wenn man nicht ein klares Verständnis dafür hat, wohin es gehen soll, warum man dorthin gehen will und wie man dorthin kommen kann.

Vision ist wichtig. Jeder christliche Leiter kennt den Vers „Ohne Vision  verwildert das Volk.“  Ich drücke es lieber so aus: „Mit Vision  gedeiht das Volk.“ Ich glaube,  jede Liste in meinen Leiterschaftsclub-Lektionen fing an mit …  „Beginne  mit deiner Vision.“ Für mich zeigt eine Vision, wie dein Dienst einmal enden soll. Mit diesem Gedanken im Hinterkopf gibt es eine Vision für jede Altersgruppe und jeden Dienst in der Arbeit mit Kindern, die die gesamte Vision ausmacht.

Um eine Vision zu entwickeln, musst du sie anderen so hinüberbringen, dass sie diese Vision zu ihrer eigenen machen. Warum ist das so wichtig? Die Vision bestimmt über Handeln und Resultat.

In den vergangenen 35 Jahren habe ich viele Male überlegt, mit dem Kinderdienst aufzuhören. In den frühen Jahren dachte ich an jedem Montag daran. In meinen Vierzigern ergab es sich, dass ich hätte Hauptpastor werden können. Warum also habe ich nicht aufgegeben? Das ist ganz einfach: Meine Vision hat es mir nicht erlaubt. Dann erkannte ich etwas: Wenn mich meine Vision schon nicht aufhören lässt, dann könnte ich doch diese Vision in andere hineinlegen und so verhindern, dass sie aufgeben.

Wie kann man also seine Vision erfolgreich weitergeben, damit andere sie als ihre eigene aufgreifen können? Ich bin froh, dass du das wissen willst. Schau dir die folgenden sieben Schritte an.

 

  1. Entdecke als erstes deine Vision. Bete, träume und höre aus erster Hand von Gott, was er für den Kinderdienst, den du leitest, möchte. Ich liebe es, still zu werden vor dem Herrn und mir seine Wünsche und Möglichkeiten für meinen Dienst vorzustellen. Bitte und du wirst finden. Wenn ich mich ihm nahe, naht er sich immer mir. Bitte ihn um ein Bild des Endresultats.

 

  1. Schreibe jetzt alles nieder.

Nimm diese Gedanken und Träume und verwandle sie in Worte. Deine Vision wird erst dann Realität werden, wenn du sie in Worte umgewandelt hast. Habakuk 2,2 ist ein großartiger Vers. Da steht: „Was ich dir in dieser Vision sage, das schreibe in deutlicher Schrift auf Tafeln nieder! Jeder, der vorübergeht, soll es lesen können.“ (Hoffnung für alle) Während ich meine Vision durchdenke und schreibe, vergleiche und prüfe ich sie mit dem geschriebenen Wort Gottes.

 

  1. Vereinfache sie.

In diesem Vers in Habakuk steht nicht nur, ich soll die Vision niederschreiben, sondern ich soll sie klar und deutlich niederschreiben. Wenn möglich, genügt ein einziger Satz. Wenn nicht, formuliere zwei oder höchstens drei Sätze. Die Hauptsache soll die Hauptsache bleiben. Lass die Sätze jemanden schreiben, der nicht in deinem Dienst mitarbeitet. So kannst du sicher gehen, dass sie einfach genug zu verstehen sind. Schreibe sie  danach auf, halte sie dir stets vor Augen, schreibe sie auf jede Publikation.  Präge sie dir ein und sprich darüber, wann immer du vor Menschen stehst.

 

  1. Überlege dir einen Plan, um deine Vision zustande zu bringen.

Das Planen muss immer vor dem Handeln kommen. Du hast mit dem Ende begonnen; geh jetzt zurück zum Anfang. Lege genau fest, wo du dich gerade befindest. Überlege jetzt kleine, durchführbare Schritte oder kurzzeitige Ziele. Konzentriere dich auf jeden Schritt in dem Prozess und gib Acht, nicht zu schnell weiterzugehen oder gar einen Schritt auszulassen.

 

  1. Schaffe eine Struktur, um deine Vision entstehen zu lassen.

Struktur ist der Schlüssel, damit du in die Richtung gehen kannst, in die dich Gott schicken will. Du weißt, wohin du willst und du hast einen Plan, wie du dorthin gelangen kannst. Jetzt musst du herausfinden, welche Leute, Positionen und Begabungen dir dabei weiterhelfen können. Dienstbeschreibungen allein genügen nicht. Es braucht auch Taktik, System und Reflexion.

 

  1. Kommuniziere die Vision deinen wichtigsten Leitern und Mitarbeitern auf jede mögliche Weise.

Nimm, was du bis jetzt gemacht hast, und gib es weiter! Eine Vision zu entwickeln ist harte Arbeit und kann nicht mit nur einer Methode oder in Teilzeit erreicht werden. Sprich sie aus, schreibe sie nieder in einer Broschüre, mach Banner und erkläre sie in Bildern. Verwende Video und Interviews und nütze jede Gelegenheit, deine Vision und deinen Plan zu erklären und darüber zu reden. Dazu gehören auch Treffen! Verbringe Zeit mit den Leitern, die dir direkt unterstehen und unterstütze sie dabei, deine Vision zu ihrer eigenen zu machen. Dies ist ein wichtiger Schritt, denn sie werden deine Vision an andere weitergeben und du wirst nicht allein dastehen in diesem Prozess der Visionsbildung. Mach dies zu einer Lebensgewohnheit und zu einem Teil deines Lebensstils.

 

  1. Lehre die Vision alle deine Mitarbeiter.

Was soll ich lehren?  Lehre und erkläre deine Dienstphilosophie. Lehre von deiner Mission und deinem Gesamtziel. Lehre deine Struktur. Wenn deine Mitarbeiter nicht wissen, wie Autorität funktioniert, werden sie sich nicht unter deine Autorität stellen. Ich lehre auch Dinge, die die Vision im Speziellen betreffen: z. B. was aus einem Kind werden soll, wenn es alle Abteilungen im Kinderdienst durchlaufen hat. Ich unterrichte meinen Plan stufenweise, damit man ihn gut verstehen und ihm leicht folgen kann.

Jim Wideman ist eine international anerkannte Stimme im christlichen Kinder- und Familiendienst. Er ist seit über 30 Jahren Lehrer, Autor und Leiterschaftstrainer. Jim schuf 1995 den Kinderdienst-Leiterschaftsclub (Children’s Ministers Leadership Club), der heute bekannt ist als „der Club“ und seitdem jedes Monat tausende christliche Leiter erreicht. Für mehr Information besuche http://www.kidmincoach.com/