Wenn Menschen zum ersten Mal in deine Gemeinde kommen, tun sie das meistens, weil jemand sie eingeladen hat. Wenn Menschen deine Gemeinde verlassen, tun sie das meistens, weil sie sich ihr nicht verbunden fühlen.

Aber was sind die häufigsten Gründe dafür, dass die Menschen nach ihrem ersten oder zweiten Besuch in deiner Gemeinde wiederkommen?

Es wird heute viel über das Muster der Gottesdienstbesuche gesprochen, und dieses Muster beeinflusst, mit welchem Maß wir die Zahl der Menschen, die in der Gemeinde bleiben, und die Dauer, bis sie sich der Gemeinde verbindlich anschließen, messen.

Die neue Realität sieht so aus, dass sich die Menschen der Gemeinde langsamer anschließen und sie schneller wieder verlassen, als wir es aus der Vergangenheit kennen. Das ist ein zweischneidiges Schwert. Es dauert länger, bis die Menschen eine wirkliche Verbindung eingehen, weil sie nicht unbedingt jede Woche zum Gottesdienst kommen. Und sie verlassen die Gemeinde schneller, weil der Faktor, der am schnellsten eine Bindung herstellt, Beziehungen sind, und diese wiederum davon abhängen, wie oft sie die Gemeinde besuchen!

Wir können die bestehende Kultur nicht ändern, oder?

Hier sind drei Gründe, warum die Menschen nicht mehr so häufig in die Gemeinde kommen (in willkürlicher Reihenfolge):

  • Über die Medien haben sie jeden Tag 24 Stunden lang Zugriff auf Online-Gottesdienste und -Predigten. Deshalb empfinden sie es nicht mehr als unbedingt nötig, persönlich in die Gemeinde zu kommen.
  • Die Familien sind heute aktiver denn je. Aufgrund der hohen beruflichen Anforderungen (Dienstreisen usw.), der Sportveranstaltungen ihrer Kinder am Wochenende und so vielem mehr, sind die Menschen an fast jedem Tag der Woche unterwegs.
  • Die Menschen sind heute unglaublich schnell gelangweilt. Wenn sie in der Gemeinde auch nur den geringsten Hinweis darauf entdecken, dass sie altmodisch statt modern und frisch ist, dass sie ihnen nichts Neues zu bieten hat oder auf irgendeine Weise rückständig oder bedeutungslos ist, sind sie weg!

Dieser Tatsache lässt sich nur schwer entgegenwirken, deshalb ist das vielleicht auch nicht die Lösung. Möglicherweise wäre es klüger, wenn wir uns ein bisschen weniger darauf konzentrierten, warum die Menschen nicht kommen, und mehr Energie darauf verwendeten, herauszufinden, warum sie kommen.Unseren Fokus darauf zu richten, was die Gemeinde gut macht, ist die klügere Herangehensweise. Und noch klüger ist es, so zu handeln, wie deine Gemeinde es am besten macht.

Das führt uns zurück zu den Hauptgründen, warum Gäste in deine Gemeinde zurückkommen. Auf ihnen sollte dein Fokus liegen.

7 Hauptgründe, warum die Gäste wiederkommen:

1 Die Gegenwart Gottes ist spürbar.

Die Kraft Gottes wirkt unverkennbar in deiner Gemeinde. Die Menschen mögen seine Gegenwart als inspirierend, sehr emotional oder eher als beruhigend und friedvoll wahrnehmen, aber wie auch immer sie erlebt wird, ist sie deutlich spürbar.

2 Die Gemeindeleiter werden als vertrauenswürdig eingestuft.

Die Bereitschaft der Gäste in unseren Gemeinden, den Leitern zu vertrauen, ist unterschiedlich ausgeprägt. Aber es ist erstaunlich, wie schnell sie wissen, wem sie ihr Vertrauen schenken und wem nicht. Nach nur ein oder zwei Predigten oder kurzen Kontakten in der Eingangshalle haben sie intuitiv eine Entscheidung getroffen, ob du zu diesem Kreis dazugehörst oder nicht. In diesem Prozess spielt es eine wesentliche Rolle, wie authentisch du bist und wie klar du kommunizierst.

3 Der Anbetungsgottesdienst ist positiv, bedeutungsvoll, biblisch gesund und wird mit Herz und Exzellenz durchgeführt.

Du musst nicht mit anderen Gemeinden in der Nähe konkurrieren. Das einzig Wichtige ist, dass du dein Bestes gibst. Wenn beispielsweise das Lobpreisteam nicht so gut ist, sucht weniger anspruchsvolle Lieder aus und spielt sie mit Exzellenz. Wenn die Predigten nicht stark sind, kürze sie. Hör niemals auf, dich in diesen Dingen zu üben, damit du besser wirst. Sorge dafür, dass der Gottesdienst positiv, ganz klar biblisch und optimistisch ist und in einer Atmosphäre der Gnade Glauben vermittelt.

4 Die Mitarbeiter und Gemeindemitglieder strahlen authentische Liebe und Interesse aus.

Aufrichtige Liebe und Aufmerksamkeit sind unverkennbar und unwiderstehlich. Sie verändern die Menschen. Ihr Ursprung ist Gottes Liebe, aber sie finden ihren Ausdruck durch die Menschen in deiner Gemeinde, sowohl durch deine ehrenamtlichen Leiter als auch durch die regelmäßigen Besucher.

5 Die Menschen hören aktuelle Geschichten, wie Leben verändert wurden.

Abgesehen von einer kurzen Schilderung deiner Ziele oder deiner Mission/Vision solltest du jede Woche von Menschen berichten, deren Leben verändert wurde. Wenn du diese Geschichten erzählst, musst du ein wenig kreativ sein. Sie sind sehr faszinierend und ziehen die Menschen an. Es wird sie inspirieren zu hören, dass das Leben eines anderen verändert wurde, und es wird ihnen die Hoffnung geben, dass auch sie eine positive geistliche Veränderung erfahren können

6 Es gibt keine offenkundigen Missstände.

Keine Gemeinde ist perfekt. Alle haben ihre Schwächen. Aber es sollte nichts geben, das so abstoßend ist oder so offensichtlich aus dem Rahmen fällt, dass sich die Menschen unbehaglich und unwohl fühlen. Ich habe zum Beispiel Räumlichkeiten für den Kinderdienst gesehen, die unsauber waren und für die Kinder eine Gefahr darstellten. Ich habe Lobpreis gehört, der auf schmerzhafte Weise erkennen ließ, dass er zu wenig geprobt wurde. Es kann auch etwas so Einfaches sein, wie dass das Gemeindegebäude dringend einen neuen Anstrich oder eine klare und hilfreiche Beschilderung braucht. Wenn du dir nicht sicher bist, ob alles in Ordnung ist, lade einen Berater zu einem Sonntagsgottesdienst ein. Er wird dir sagen, was zu tun ist!

7 Der Kinderdienst ist herausragend.

Jeder deiner Dienste spielt eine Rolle, aber der Kinderdienst ist derjenige, bei dem deine Gäste am wenigsten Gnade walten lassen. Verständlicherweise versuchen Eltern, ihre Kinder zu schützen und wollen nur das Beste für sie. Wenn sie ihre Kinder in den Kinderdienst bringen, kennen sie dich noch nicht und wissen nicht, was dort passieren wird. Sollte sich der Kinderdienst als durchschnittlich herausstellen, werden sie ihm noch eine Chance geben, aber wenn ihr Kind dort eine schlechte Erfahrung macht, werden sie höchstwahrscheinlich nicht wiederkommen. Du solltest große Mühe und Energie in diesen Bereich der Gemeinde investieren.

Das sind die Faktoren, die die Gäste dazu inspirieren, wiederzukommen, und dir die Gelegenheit bieten, eine Bindung zu ihnen aufzubauen.

Eine engere Bindung (ein längerfristiges und größeres Engagement und das Mittragen deiner Vision) erreichst du vor allem durch

  • kleine Gruppen
  • dienen
  • tiefere Freundschaften.

Und dann lass deine nächsten Schritte einfach und klar sein.

Eine örtliche Gemeinde zu leiten, ist kompliziert. Aber wenn du die einzelnen Bereiche gesondert betrachtest, wie ich es hier getan habe, kann dir das helfen, es bewusster zu tun und zu erkennen, wo du eine Energie am sinnvollsten einsetzen kannst.

Hier kann man den Originalartikel lesen!

 

Dr. Dan Reiland ist Executive Pastor in der 12 Stone Church in Lawrenceville, Georgia. Vorher arbeitete  er 20 Jahre lang mit John Maxwell zusammen, zuerst als Executive Pastor in der Skyline Wesleyan Church in San Diego, danach als Vizepräsident für Leiterschaft und Gemeindeentwicklung bei INJOY. Dan’s blog: