Ich erinnere mich noch daran, wie ich in der Highschool für kurze Zeit Leichtathletik betrieb. Eines Tages machte ich einen 1600-Meter-Lauf, aber meine Leistung war nicht gut, und so gab ich nach der Hälfte einfach auf. Ich rang um Luft, mein Kopf war nicht frei und ich sagte mir, dass ich mit all den anderen talentierten Läufern nicht konkurrieren konnte. Das war eines der schrecklichsten Erlebnisse in meiner „kurzlebigen“ Leichtathletik-Kariere. Lance Armstrong sagte: Der Schmerz ist vorübergehend, das Aufgeben für immer.“

In der zweiten Hälfte von Philipper 3 bittet Paulus seine Brüder und Schwestern, auf Kurs zu bleiben, damit sie das himmlische Ziel, das Gott für sie bestimmt hat, erreichten. Ganz gleich, was wir anstreben oder welchem Dienst wir unser Herz gewidmet haben – unsere größte Herausforderung ist nicht der Anfang. Richtig hart wird es erst, wenn wir die Hälfte geschafft haben und noch bis zum Ziel durchhalten müssen.

Nachdem Paulus den Philippern gesagt hatte, dass sie nicht in der Mitte aufgeben sollten, ermutigte er sie mit den Worten: „Liebe Brüder und Schwestern, nehmt euch ein Beispiel an mir und an den Menschen, die so leben wie meine Mitarbeiter und ich.“ (Philipper 3,17 HFA)

Hier wiederholte er abermals seine Aussage aus 1.Korinther 11,1: „Folgt mir nach, wie ich Christus nachfolge.“ Natürlich waren sich die Philipper all der furchtbaren Schwierigkeiten, mit denen Paulus sich herumschlagen musste, mehr als bewusst. Aber sie sahen auch, dass Paulus nie aufhörte, seinem Ziel nachzujagen und sich, selbst als er in Rom im Gefängnis saß, nicht davon abhalten ließ, ihnen diesen Brief zu schreiben. Ich finde es interessant, dass Paulus die Philipper ermutigte, sich am Beispiel seiner engen Mitarbeiter zu orientieren, denen er im vorherigen Kapitel des Philipperbriefs Zeugnis gab.

Beispiel 1, Timotheus: „Aber ihr wisst ja selbst, wie zuverlässig Timotheus ist. Wie ein Kind seinem Vater hilft, so hat er sich eingesetzt und mit mir die rettende Botschaft verkündet.“ (Philipper 2,22)  

Beispiel 2, Epaphroditus: „Denn er hat für Christus sein Leben aufs Spiel gesetzt und wäre beinahe gestorben, als er versuchte, für mich zu tun, was ihr in der Ferne nicht für mich tun konntet.“ (Philipper 2,30 NLB)  

Wenn wir es bis zur Hälfte und darüber hinaus schaffen wollen, ragen für mich in den Versen, die wir gerade gelesen haben, die folgenden drei geistlichen Eigenschaften heraus:

  • Treue und Zuverlässigkeit
  • Hingegebene Team-Evangelisation
  • Die Bereitschaft, alles auf Spiel zu setzen.

Während nun die meisten Gemeinden wieder begonnen haben, Gottesdienste abzuhalten, fühlt es sich dennoch an, als hätten wir die Herausforderungen, vor die uns die Corona-Krise stellt, erst zur Hälfte bewältigt.

  • Die Zahl der Gottesdienstbesucher liegt gegenüber der Zeit vor dem Lockdown bei nur etwa 50 bis 75 Prozent.
  • Der Kinder- und Jugenddienst findet in vielen Kirchen nur eingeschränkt statt.
  • Die Geschwister, die gesundheitliche Probleme haben, fühlen sich bei dem Gedanken, wieder in die Kirche zu gehen, noch nicht wohl.
  • Manche Christen sind sogar der Meinung, die „Online-Church“ reiche für ihre geistlichen Bedürfnisse völlig aus.
  • Und nicht zuletzt dauern die internen Kämpfe in den Gemeinden, die schon vor dem Lockdown herrschten, nach wie vor an.

Doch trotz alledem sollten wir als Pastoren und Gemeindemitarbeiter nicht zurückblicken, sondern vorwärts gehen, auch wenn sich die äußeren Umstände in unserem Umfeld seit Beginn 2020 radikal verändert haben.

Dies ist nicht die Zeit, das Handtuch zu werden. Stattdessen sollten wir Gott suchen wie nie zuvor, um die himmlische Berufung für die Gemeinde, der du und ich dienen, zu erfüllen. Jess Barreto schreibt:  „Denn die Jagd nach Beharrlichkeit mitten in Herausforderungen gibt Gott die Möglichkeit, dein Land zu erweitern, dich mit mehr Samen zu versorgen und die Ernte deiner Gerechtigkeit zu vergrößern.“

Es gibt nicht die eine Antwort, die jeden Aspekt unserer lokalen Situation umfasst. Während unsere Gemeinden weiterhin in ihrem Dorf oder ihrer Stadt dienen, haben wir in den nächsten paar Monaten wahrscheinlich keine Hilfe von außen zu erwarten. Aber ich bin davon überzeugt, dass der Heilige Geist uns Weisheit schenken und uns die Richtung weisen wird, während wir weiter den Weg gehen, den Gott uns vorgelegt hat.

Wir wollen uns in diesen unsicheren Zeiten von folgenden Worten des Apostels Paulus ermutigen lassen: „Alles kann ich durch Christus, der mir Kraft und Stärke gibt. Aus seinem großen Reichtum wird euch Gott, dem ich gehöre, durch Jesus Christus alles geben, was ihr zum Leben braucht.  Gott, unserem Vater, gebühren Lob und Ehre in alle Ewigkeit. Amen.“ (Philipper 4,13 u. 19-20 HFA)

Verbunden in IHM

Paul


Am 17. und 24. Juni hatten wir in Bregenz und Grünstadt jeweils ein auferbauendes „Live-Forum“ mit Friedhelm Holthuis aus Wuppertal. In dem folgenden Bericht  findest du die wichtigsten Highlights aus Friedhelms leidenschaftlichem Vortrag.

Deine Kirche, deine Vision- relevant für heute! Forum Juni 2020 mit Friedhelm Holthuis

Ein Bericht von Lucia Rampel


Ich möchte dich ermutigen, dir ein wenig Zeit zu nehmen und den folgenden Artikel von Stephan Blandino zu lesen. Es wäre sicher gut, wenn du dir einige seiner Vorschläge, wie wir erkennen können, wo wir persönlich als Arbeiter in Gottes Reich stehen, aufschreibst. Ich hoffe, dass diese Bestandsaufnahme zu deinem persönlichen und geistlichen Wachstum beiträgt.

Selbstbewertung mit dem Ziel persönlichen Wachstums

Stephen Blandino


Der folgende Artikel erschien kurz vor der Corona-Krise in der Zeitschrift „ideaSpektrum“. Das Interview mit Christian Schwarz, in dem er beschreibt, mit welchen Schwierigkeiten wir in der örtlichen Gemeinde zu kämpfen haben, ist ein wenig ernüchternd. Auch wenn wir im Glauben leben, müssen wir den Tatsachen unserer Zeit ins Auge sehen und entsprechend reagieren.

Weltweit wandelt sich die Beteiligung am Gottesdienst dramatisch

Christian Schwarz


Aussagestarke Zitate

Ich weigere mich, starke, kreative und treue pastorale Leiterschaft zu unterschätzen. Wenn ich bestimmte Gemeinden beobachte, wie ihre Mitgliederzahlen zu- und abnehmen, sehe ich eine der primären Variablen in der pastoralen Leiterschaft. Herausragende pastorale Leiterschaft führt zu Wachstum. Weniger brillante Leiterschaft schafft eine Zeit des Rückgangs. Pastorale Leiterschaft  spielt eine Rolle in vielerlei Hinsicht, was wir selten so deutlich anerkennen wollen. (John Wimberly)


Wenn Andy Stanley über seinen Weg zum geistlichen Dienst befragt wird, sagt er, dass er nie einen „Ruf“ gespürt habe; stattdessen habe er einfach nur die Ortsgemeinde geliebt und war gerne freiwilliger Mitarbeiter. Er fühlte sich auch nie dazu gedrängt, in die Fußstapfen seines prominenten Vaters zu treten. Er rechnet es seinem Vater hoch an, dass er die Wichtigkeit von Beziehungen vorlebte und diese niemals aufgab. (Stephanie Martin)


Trotz Andy Stanleys weiter Bühne – einschließlich einer Multi-campus Gemeinde, Podcast und Büchern –, fühlt er sich immer noch als Ortspastor und genießt die täglichen Aufgaben im Dienst. „Am Ende des Tages ist es die Ortsgemeinde, auf die es ankommt“, sagt er und fügt hinzu, dass sich in die Ortsgemeinde zu investieren die „beste Investition seines Lebens“ sei. (Stephanie Martin)