Tim Peters
In den USA steigen mehr als 1700 Pastoren aus dem Dienst aus, und das jeden Monat. Darunter sind auch einige der besten, inspirierensten und klügsten Köpfe des Landes. Um den weiteren Aderlass zu stoppen, müssen wir erst einmal die Ursachen verstehen. Auch wenn jede individuelle Situation anders ist, sind die Gründe, warum Pastoren aufhören, meist gleich. Hier sind 10 Gründe, warum Pastoren zu schnell aufhören.
- Entmutigung
Die Hälfte aller Pastoren in den USA fühlt sich so entmutigt, dass Sie gerne aufhören würden, wenn sie könnten. Beschwerde wird lauter ausgesprochen als Lob. Du kannst 15mal gelobt werden und nur einmal kritisiert – die Kritik bleibt und wirkt. Wenn Du Kritik hörst und Du siehst leere Sitzbänke, dann fällt es Dir schwer, die positive Wirkung Deines Dienstes zu sehen. Der Schlüssel ist sich daran zu erinnern: Egal wie viel Negatives Du hörst – Du tust immer 10mal mehr Gutes!
- Versagen
75 Prozent der Pastoren in den USA sagen, dass Sie aktuell ein schlechteres Selbstbild haben als es zu Beginn ihres Dienstes war. Viele Pastoren haben zudem Schwierigkeiten, den Erfolg ihres Dienstes zu erkennen. Sie vergleichen sich mit anderen Pastoren in anderen Diensten. Zu vergleichen produziert lediglich immer zwei Auswirkungen. Erstens: Du denkst, Du bist besser als der Andere. Dadurch wirst Du zu stolz. Oder, zweitens: Du hast immer das Gefühl nicht gut genug zu sein. Dadurch wird ständig eine Versagenshaltung geschaffen. Der Schlüssel ist nicht zu vergleichen, aber die Erfolge zu feiern.
- Einsamkeit
70 Prozent der Pastoren in USA haben niemanden, den Sie als engen Freund bezeichnen würden. Es ist schwer für Pastoren, eine persönliche Nähe zu zulassen bei den Menschen, die vorher beim Pastor um Begleitung, bei wichtigen Themen, angefragt haben. Die Pastoren wollen nicht ‚unperfekt‘ rüberkommen. Sie fühlen es so, dass Sie nicht transparent sein können und dann angreifbar sind. Dadurch wird ein Gefühl der Isolation geschaffen. Es ist wichtig für Pastoren, Menschen zu finden, denen Sie sich öffnen und ihre Probleme mitteilen können – anstatt zu versuchen, diese zu absorbieren oder sie einfach auf die Seite zu schieben.
- Moralisches Scheitern
33 Prozent der Pastoren in USA gaben an, dass sie in unangemessenes sexuelles Verhalten involviert sind. Dabei sind die moralischen Verfehlungen bei Pastoren signifikant höher als im US-Durchschnitt. Der Schlüssel zu einem Verhalten, dass diese Fehler vermeidet, ist das Erschaffen eines Systems zur Risikovermeidung. Wenn Du jemanden des anderen Geschlechts triffst, dann lass es Deinen Ehepartner wissen! Treffe Dich auch niemals hinter geschlossenen Türen mit jemanden des anderen Geschlechts und bespreche nicht Beziehungsaspekte. Zudem gibt es für spezielle Software, die den Zugang zur Pornographie zu so gut wie unmöglich macht.
- Finanzieller Druck
70 Prozent der Pastoren in USA fühlen sich deutlich unterbezahlt. Die meisten Dienste und Organisationen arbeiten auf non-profit-Basis, und die Pastorenkosten sind oftmals nicht gut darin berücksichtigt. Wenn Du als Pastor Deiner Familie nicht das Leben bieten kannst, was Du Dir vorstellst, dann fällt es schwer, so weiter zu machen. Dann fängst Du mit dem Vergleichen an und siehst Freunde, die nicht in diesem Dienst arbeiten, und große Häuser und schöne Autos haben. Pastoren können finanziellen Druck vermindern, wenn Sie die 80-10-10 Regel beachten: Versucht es mit 10 % für die Gemeinde, 10 % für die Vorsorge und 80 % für das tägliche Leben
- Zorn
Jedes Jahr starten in den USA 4000 neue Kirchen. Und gleichzeitig schließen jedes Jahr 7000. Und zwar dann, wenn die Dinge einfach nicht gut laufen. Wenn die Pastoren zornig, ärgerlich werden. Gegen Andere, gegen sich selbst, oder gegen Gott. Die vorwurfsvollen Gedanken lauten dann: ‚Ich habe alles getan, was Du mir sagtest. Ich ging zur Bibelschule. Ich begann meinen Dienst. Warum tust Du nicht das, was Du mir zugesagt hast‘? Das schlimmste am Zorn ist, dass er sich unkontrolliert verbreitet wie ein Feuer. Die Medizin gegen Zorn ist Vergebung. Wir müssen vergeben. Erst dann können wir weitergehen.
- Burnout
90 Prozent der Pastoren in den USA sagen, sie arbeiten 55 bis 75 Stunden in der Woche. Sie befinden sich in einer Tretmühle. Sie kommen vom Gottesdienst, gehen zu einem Krankenhausbesuch, schreiben dann noch eine Predigt um sich schließlich mit Gemeindemitgliedern zu treffen. Sie rennen und hetzen so lange, bis keine Leidenschaft, oder keine Energie, mehr da sind. Sie ‚laufen leer‘ bis zur Erschöpfung. Urlaub, oder eine Sabbatzeit, können durchaus eine Möglichkeit sein, diese negative Perspektive zu stoppen. Eine andere Möglichkeit ist, andere Führungspersönlichkeiten zu befähigen oder zu ernennen, damit nicht das ganze Gewicht der Aufgaben nur auf den Schultern des Pastors ruht.
- Körperliche Gesundheit
75 Prozent der US-Pastoren berichten von schweren, durch Stress ausgelösten Krisen, die zum ersten Mal in ihrem Leben während ihrer Tätigkeit auftraten. Viele Pastoren überarbeiten sich schlicht und einfach und achten nicht auf ihren Körper. Wenn Du sehr beschäftigt bist, ist es oft der leichteste Weg, schnell und schlecht zu Essen. Dabei ist es essentiell für die körperliche Gesundheit, richtiges und gutes Essen zu essen. Es ist ein Unterschied, ob ich den Körper wirklich auftanke, oder aber ihn leerlaufen lasse, weil ich ihm keine Nährstoffe biete. Zudem machen viele Pastoren weder genügend Ruhepausen, noch genug körperliche Übungen. Aber gerade die Übungen machen den Unterschied, wenn es um körperliche und geistige Fitness geht!
- Ehe/Familiäre Probleme
80 Prozent der US-Pastoren glauben, dass ihr Dienst als Pastor negative Auswirkungen auf ihre Familie hat. Zu oft treten die Ehefrau und Kinder des Pastors an die zweite Stelle hinter den Dienst. Die richtige Balance ist der Schlüssel. Die Ehe hat eine Top-Priorität. Die Beziehung zu Deinem Ehepartner ist die wichtigste, die Du auf dieser Erde hast. Du musst Deine familiären Beziehungen pflegen. Das kann bedeuten, Du legst ab und zu Familienabende ein oder aber suchst Hilfe bei einem Psychotherapeuten oder Seelsorger.
- Zu beschäftigt / getrieben sein
90 Prozent der US-Pastoren haben das Gefühl, sie sind nicht genügend vorbereitet auf die Aufgaben, die durch den Dienst auf sie zukommen. Zudem arbeiten viele Pastoren auch nicht effektiv. Sie ‚schützen‘ nicht ihren Kalender oder geben sich selbst den Raum, den sie brauchen. Sie haben auch nicht gelernt, NEIN zu sagen. Beschäftigt zu sein ist nicht immer das Produktivste. Pastoren brauchen Wege, wie Sie ihre Zeit bestmögliche einteilen und nutzen können. Du musst lernen, zur richtigen Zeit NEIN zu sagen.
Nun schaue nochmal auf diese 10 Punkte. Bete dann und frage Gott: In welchem dieser Bereiche brauche ich wirklich Unterstützung? Wo hakt es bei mir derzeit? Wenn Du die Problembereiche identifiziert hast, dann sollte die Verbesserung beginnen. Mache es mit diesen drei Schritten:
- Frage nach Hilfe. Wenn Du immer kämpfen musst, ist überhaupt nichts falsch daran, jemanden um Hilfe zu fragen.
- Regel die Verantwortlichkeiten. Finde eine Gruppe oder Person, die Verantwortung in den Bereichen übernehmen kann, in denen Du denkst, darin seist Du schwach.
- Handel bewusst und übernimm die Verantwortung dafür. Mehr als jeder andere Mensch – DU kontrollierst die Pfade, die Du läufst.
Fang an zu Handeln und pass dabei auf, dass keiner dieser 10 Gründe dich von Deiner Leidenschaft, dem Herrn zu dienen und für ihn den Dienst zu tun, abhält oder von ihm entfernt.
Tim Peters ist ein Gemeinde Marketing und Kommunikationsberater. Seine Leidenschaft ist es, Gemeinden beim Wachstum zu helfen. Er ist spezialisiert darauf, mit Gemeiden in diesen Bereichen zu arbeiten: Klarheit in der Vision. Erfahrungen von außen. Marketingstrategie und Internetkommunikation. Besucht seine Webseite auf: timpeters.org.