Marc Strunk
Ohne Frage ist die Phoenix First Assembly of God [1]eine der bekanntesten Pfingstgemeinden der USA. Wie fast jede Mega-Church ist die Entwicklung dieser Gemeinde eng mit dem Hauptpastor verbunden. Als Tommy Barnett [2] 1979 nach Phoenix kam, hatte die Gemeinde ungefähr 200 Mitglieder, heute besuchen mehrere Tausend (offiziell sind es 10.000) die beiden Hauptgottesdienste am Sonntag – zwischenzeitlich ist sie die größte Assemblies of God Gemeinde in den USA gewesen.
Zur Zeit befindet sich die Gemeinde in einer interessanten Übergangsphase. Tommy Barnett hat die Leitung der Gemeinde an seinen Sohn Luke Barnett übergeben. Inwiefern dieser Übergabeprozess gelingen wird, werden die nächsten Jahre zeigen; bisher scheint Luke Barnett von der Gemeinde gut angenommen worden zu sein.
Mit scheint, als würden die Gottesdienste in den USA unabhängig von Konfessionen recht ähnlich verlaufen: In Phoenix beginnt der Gottesdienst mit 3 bis 4 Liedern (die ich meistens nicht kenne). Nach den Ansagen (meist per Videoeinspieler) und der Kollekte kommt dann die (sehr praktisch gehaltene) Predigt; abgerundet wird das ganze durch einen Kreativbeitrag zum Schluss.
Sehr positiv ist mir aufgefallen:
- Die Begrüßung: Man hat nicht den Eindruck am Eingang eine sog. Mega-Church zu betreten. Die Begrüßung ist sehr freundlich und man fühlt sich wirklich herzlich willkommen.
- Die Aufmerksamkeit der Mitarbeiter: In mehrfacher Hinsicht hat man uns als Familie Hilfe angeboten – vor allem was unseren Kinderwagen betrifft.
- Die Großzügigkeit der Gemeinde: Die Gemeinde bietet mehrere Konferenzen kostenlos oder zu sehr geringen Beiträgen an.
- Die Verabschiedung: Wer wird in einer Mega-Church schon vom Hauptpastor persönlich verabschiedet? Man hat wirklich nicht den Eindruck, dass Luke Barnett sich für etwas besonderes hält, der mit den „normalen“ Gemeindemitgliedern nichts zu tun haben möchte (Vorsicht: Sarkasmus). Im Gegenteil: Jeder der möchte kann nach dem Gottesdienst dem Hauptpastor die Hand geben und ein kurzes Gespräch führen. (Das nenne ich vorbildlich – auch für deutsche Gemeinden!)
Marc Strunk, Pastor in Bochum und Münster. Verheiratet, eine Tochter. Mitherausgeber FThG (Forum Theologie und Gemeinde) und Gastdozent für Kirchengeschichte am IGW. www.pastors-desk.org [3]