Max Schläpfer

Was ist ein Evangelist? Ganz einfach, ein Mensch, der eine frohe Botschaft verkündet. In der Antike war ein Evangelist der Bote einer freudenerregenden Siegesnachricht. Oder der Verkündigung einer Generalamnestie, eines Steuererlasses oder eines großen Festes. Das Evangelium ist wirklich eine Freudenbotschaft, denn es bringt das Wort der Versöhnung, die Kraft der Vergebung und die Liebe Gottes, welche durch das Werk von Jesus Christus am Kreuz wirksam geworden sind, zu den Menschen.

Diese Freudenbotschaft wird von Evangelisten mit einer großen Dringlichkeit verkündet. Sie tragen eine große Bürde mit sich, denn sie sind von der geistlichen Verlorenheit der Menschen zutiefst ergriffen. In ihnen brennt das Feuer des Heiligen Geistes, das ihnen eine immer wieder frische Leidenschaft für verlorene Menschen schenkt. Evangelisten wollen Menschen auch konkret zu einer Entscheidung führen. Es reicht ihnen daher nicht, dass ihre Botschaft nur gehört oder verstanden wird. Sie erwarten eine Reaktion des Zuhörers, denn das Evangelium fordert dazu auf, nämlich zur Busse, zur Bekehrung, zum Glauben und zum Gehorsam.

In der Tat ist der Dienst des Evangelisten ein grundlegender Dienst der Gemeinde. Er bringt Gottes Kraft, seine Wahrheit und seinen Frieden zu den Menschen. Ohne diesen Dienst könnte die Gemeinde ihre missionarische Aufgabe nie erfüllen. Nun haben aber nicht nur große Evangelisten das Vorrecht, diese Freudenbotschaft zu verbreiten. Jeder Christ ist ein Stück weit an der Verkündung des Evangeliums beteiligt, denn auch der kleinste Dienst der Weitergabe der Erlösungsbotschaft durch ein einfaches Bekenntnis gegenüber Kollegen, Freunden, Bekannten oder Verwandten ist ein Stück evangelistischer Dienst.

Noch etwas ist beim Dienst des Evangelisten wichtig: Durch ihn werden nicht nur Menschen zu Jesus gerufen, sondern die ganze Gemeinde wird auf den Kern ihrer Aufgabe konzentriert und damit auch davon bewahrt, sich in reiner Selbsterbauung zu verlieren.

Max Schläpfer, geboren 1952 ist verheiratet mit Annie und Vater von zwei erwachsenen Kindern. Er kam 1971 zum lebendigen Glauben an Jesus Christus. Nach seiner Bibelschulzeit gründet er eine Gemeinde in der Nordwestschweiz. Ab 1983 war er dann Hauptpastor der Pfingstgemeinde Bern und erlebte dort eine starke Gemeindeentwicklung. Seit 1997 ist er Präsident der Schweizer Pfingstmission www.pfingstmission.ch und engagiert sich mit Lehr- und Predigtdiensten in Europa und verschiedenen Missionsgebieten. Seit 2001 ist er Präsident des Verbandes der Freikirchen und Gemeinden der Schweiz www.freikirchen.ch.