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03.06.15 E-Letter – Ja, es spielt eine Rolle!

Liebe Geschwister,

vor kurzem stellte mir meine Frau Mechthild diese rhetorische Frage: „Spielt es eigentlich eine Rollte, ob und was wir predigen und lehren, denn die meisten Menschen machen doch, was sie wollen?“ Oft scheint es in der Tat so zu sein, als ob sich viele Christen verhalten wie das Volk Israel als es ohne König war: „Deshalb tat jeder, was er für richtig hielt”. (Richter 17,6b NLB)

Kurze Zeit danach las ich dann auch noch den Artikel eines Pastors, der verschiedene Vorfälle aus seiner langjährigen Gemeindeerfahrung beschrieb. Er erzählte von Gemeindemitgliedern, die ihre Beherrschung verloren haben und laut wurden; von anderen, die sich ihren Geschwistern gegenüber bösartig verhielten und sogar von Mitarbeitern, die zornig aus dem Raum stürmten, weil die Dinge nicht nach ihren Wünschen liefen. Und dann berichtete er auch noch von Gemeindemitgliedern, die ihn oder andere Geschwister am Telefon beschimpften und große Respektlosigkeit demonstrierten. Schließlich stellte er die Frage, ob diese Menschen sich genauso auf ihrer Arbeitsstelle verhalten oder so mit ihren Freunden umspringen würden?

Als Pastor mit mehr als 35jähriger Berufserfahrung habe ich selbst auch traurigerweise immer wieder erleben müssen, wie Geschwister Entscheidungen getroffen haben, die im direkten Widerspruch zu Gottes Wort standen und auch gegen jeden gesunden Menschenverstand handelten. Zu erleben wie diese Menschen geistlichen Schiffbruch erleiden, ist keine schöne Sache.

Ja, es spielt eine Rolle, was wir lehren und predigen! Es gibt keine Alternative zur Verkündigung klarer, biblischer Wahrheiten in unseren Gottesdiensten, damit Männer und Fragen sie hören und annehmen können, die in einer Welt leben und arbeiten, die sich jeden Tag weiter von ihren christlichen Wurzeln entfernt. Alles und jedes scheint in unserer europäischen Kultur akzeptiert zu werden, nur nicht Männer und Frauen, die festhalten an biblischer Moral und die deshalb gerne als Rechte oder Fundamentalisten beschimpft werden. Wir sind nicht von dieser Welt, obwohl wir in ihr leben, und wir müssen an dem Verlangen festhalten, Gottes Wort zu ehren und zu gehorchen.

Ja, es gibt auch Hoffnung für diejenigen, die sich von der Wahrheit abgewandt haben und in Sünde gefallen sind. Paulus erinnert uns: „…wenn ein Mensch einer Sünde erlegen ist, dann solltet ihr, deren Leben vom Geist Gottes bestimmt ist, diesem Menschen liebevoll und in aller Demut helfen, wieder auf den rechten Weg zurückzufinden. Und pass auf, dass du nicht in dieselbe Gefahr gerätst.“ (Gal. 6,1 NLB) Auf uns selbst achtzuhaben ist vielleicht sogar eine noch größere Herausforderung als über diejenigen zu wachen, die uns Gott in unserer Gemeinde anvertraut hat. Wenn meine Frau und ich im Laufe der Jahre erlebt haben, wie verschiedene Menschen in Sünde gefallen sind und Schiffbruch erlitten haben, dann ist uns immer wieder klar geworden, wie unvollkommen wir selbst sind und wie dankbar wir jeden Tag aufs Neue Gottes Gnade annehmen dürfen.

Tim Keller schreibt: „Wir sind viel schlimmer, als wir uns das je vorstellen können. Und wir sind weit mehr geliebt, als wir es uns in unseren kühnsten Träumen erhoffen können.“ Ohne Gottes Gnade über Gnade, wo wären Du und ich heute?


„Dass die Gemeinde Gottes heute noch trotz all ihrer Mängel existiert, ist mehr als Beweis der Gnade und Barmherzigkeit Gottes.“ (Joe McKeever)


Jeder von uns ist ein Gnadenempfänger, und deshalb haben wir keinen Grund verbittert zu sein, wenn hin und wieder nicht so schöne Ereignisse in unseren Gemeinden geschehen. Keiner von uns ist vollkommen! Nur einer ist es, das Haupt der Gemeinde – Jesus Christus! Durch Gottes Gnade wollen wir alles Mögliche tun um Menschen zu helfen, auf dem Weg zu bleiben und auch den Gefallenen wieder aufhelfen, wenn sie es zulassen. Interessanter Weise sagt Paulus dann im Galaterbrief sehr nüchtern: „Schließlich ist jeder für sein eigenes Verhalten verantwortlich.“ (Galater 6, 5 NLB) Ja, auch wir sind für unser Verhalten verantwortlich und hoffentlich spüren andere Menschen, wie sehr wir selbst aus der Gnade und Vergebung Gottes leben und uns bemühen, ein weiches Herz für Gott bewahren.

Lasst uns  nicht aufgeben oder verzagen, auch wenn die Herausforderung Gemeinde zu bauen immer größer wird und die antichristliche Haltung in unserem Land zunimmt. Wieder spricht Bruder Paulus uns Mut zu: „Deshalb werdet nicht müde zu tun, was gut ist. Lasst euch nicht entmutigen und gebt nie auf, denn zur gegebenen Zeit werden wir auch den entsprechenden Segen ernten.“ (Galater 6,9 NLB)

Dein und Euer Bruder

Paul Clark

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12.10.15 Bad Dürkheim (Pfalz) [1]            13.10.15 Kreuzlingen (Bodensee) [2]

 

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