Karl Vaters

Für Gemeinden, die ständig am Rande des Zusammenbruchs stehen, können Montage hart sein. Aber Christus ist bei dir. Und er hat gute Neuigkeiten.

War gestern ein harter Sonntag, Pastor?

Wieder einmal?

Du hast alles getan, was du konntest.

Du hast dich die ganze Woche über darauf vorbereitet, gebetet und studiert.

Ein paar Tage vorher hast du dich mit den ehrenamtlichen Mitarbeitern in Verbindung gesetzt und sie daran erinnert, dass sie am Sonntag an der Reihe sind zu lehren, zu singen, den Leuten die Plätze zuzuweisen und so weiter.

Du warst früh da, hast die Türen aufgeschlossen, dich davon überzeugt, dass alles sauber ist und die Heizung, die Beleuchtung und die Soundanlage eingeschaltet.

Aber mindestens einer der ehrenamtlichen Mitarbeiter ist nicht aufgetaucht. Er hat sich nicht einmal entschuldigt. Er ist einfach nicht gekommen.

Du hast versucht jemanden zu finden, der für ihn einspringt. Aber diese Position blieb unbesetzt. Wieder einmal.

Dennoch hast du dich durchgekämpft.

Du bist der Pastor …

Der Gottesdienst begann mit einer beschämend geringen Zahl von Menschen im Raum. Er beginnt immer so. Du hast dir gesagt: „Sie werden in ein paar Minuten kommen.“

Aber als du aufgestanden bist, um zu predigen, waren immer noch mehr Stühle leer als besetzt. Vielleicht waren da sogar noch mehr leere Stühle als normalerweise. Und dein „normalerweise“ ist schon kein besonders guter Anfang.

Dennoch hast du dir das Herz aus dem Leib gepredigt. Nach dem Gottesdienst hast du für verschiedene Anliegen gebetet und ein Gemeindemitglied begrüßt, das von einer Krankheit genesen war. Du hast dir geduldig dieselben belanglosen Klagen angehört wie letzte Woche und erneut versprochen, dich darum zu kümmern. Und du hast alles auch so gemeint.

Du hast der Gemeinde gedient.

Man hat dich aufrichtig angelächelt und umarmt. Manche sind mit einem wieder aufgefüllten geistlichen Tank nach Hause gegangen – auch wenn sie vergessen haben, dir dafür zu danken.

Aber heute ist Montag.

Und Montage sind hart.

… Aber es ist die Gemeinde von Jesus.

Du bist nicht allein.

Jesus weiß, was gestern in deiner Gemeinde passiert und was nicht passiert ist.

Er weiß, wer gekommen ist und wer nicht.

Aber im Gegensatz zum durchschnittlichen Gemeindepastor ist Jesus heute Morgen* nicht deprimiert aufgewacht, weil deine Gemeinde so klein ist. Oder meine.

Weil es seine Gemeinde ist, nicht deine. Nicht meine.

Und obwohl ihm die Gemeinde mehr am Herzen liegt als es bei dir oder mir je der Fall sein könnte, ist er deshalb nicht deprimiert.

Genauso wenig ist er heute Morgen zusammen mit den Engeln über die Gemeinde unten an der Straße, die gestern so viele Besucher hatte wie noch nie, in Jubel ausgebrochen.

Gott führt nicht Buch über Teilnehmerzahlen.

Aber er hat mit den Engeln jeden gefeiert, der Erlösung erlangt hat. In deiner Gemeinde oder einer anderen.

Und er freut sich über deine anhaltende Treue, genauso wie er mit dir fühlt, wenn du dich durch ein weiteres hartes Wochenende kämpfst.

Und er wird bei dir sein, wenn du dich darauf vorbereitest, es diese Woche wieder zu tun.

Im Glauben, im Gebet und sogar unter Tränen.

Jesus weiß.

Er gebraucht dich und die Gemeinde, deren Pastor du bist.

Denn ganz gleich wie du dich fühlst oder was die Zahlen sagen – Christus belohnt Treue.

(*Eine Anmerkung für meine theologisch korrekten Freunde: Natürlich ist Jesus heute Morgen nicht aufgewacht. Er musste nicht mehr schlafen, seit er vor 2.000 Jahren in den Himmel aufgestiegen ist. Das ist nur ein sprachliches Bild.)

Videos über die Vision von Karl Vaters finden sich unter seinem Namen auf YouTube. Mehr über Karl unter: NEWSMALLCHURCH.COM.