Anton Bergmair

Ein Mitarbeiter in der Gemeinde beteiligt sich am wertvollsten Projekt, das es jetzt und in alle Ewigkeit für einen Menschen geben kann.

Der Segen der Mitarbeit liegt dabei nicht einfach im Dienst, der sonst ungeschehen bliebe, sondern auch in seiner Wirkung auf den Dienenden selbst. Ein Werk, an dem jemand sich beteiligt, gewinnt für ihn an Bedeutung und wird, nach viel Investition und Engagement, nicht leichtfertig verlassen. Ähnlich ist es wohl einem Noah gegangen: Hat er sich viele Jahre bemüht, die Arche zu bauen, wird er sie nicht wenige Tage vor der Flut unvollendet stehen lassen. Zu viel hat er investiert. Die Arche war ihm bereits vor dem Regen lebensbestimmend und gewiss dann erst recht am Tage der Katastrophe.

Die Mitarbeit schützt den Mitarbeiter selbst und fordert ihn; lasst ihn an der Aufgabe reifen und motiviert ihn mitwachsendem Ergebnis bis ans Ziel. Er ist bereit, wenn Jesus wiederkommt, und wird vom Herrn der Ernte als tätig vorgefunden.

Dabei kommt es nicht auf die Ausfälligkeit des Dienstes an oder auf das Maß der Anerkennung, sondern auf die Freude, die dem Betreffenden ein Dienst dann macht, wenn er um den Rang des Projektes weiß und sich gemäß seiner Begabung einbringt und dabei Verantwortung übernimmt.

Bei einem Start explodierte das Space Shuttle Challenger – die moderne Variante einer „Arche“ – weil eine Dichtung am Tank nicht gehalten hatte. Die Raumfähre Columbia verglühte bei der Rückkehr zur Erde in der Atmosphäre, weil sich einige Kacheln am Hitzeschild gelost hatten. Unauffällige Bauteile sind nicht unwichtig und tragen genauso zum Ergebnis bei wie alles andere. Der Wert der Mission, genannt „Gemeinde“, steht ohnehin fest: Jesus gab sein Leben für sie. Nun liegt der Auftrag bei jedem Einzelnen von uns.

Toni Bergmair ist Pastor der Freien Christengemeinde Bad Reichenhall.