Paul Clark
„Wer die Zukunft umarmt ist normalerweise glücklicher als der, der die Vergangenheit umarmt.“ (Unbekannt)
„Vergangenheit nachtrauern heißt Gegenwärtiges Versäumen.“ (Griechisches Sprichwort)
Lass mich gleich zu Anfang sagen, dass es mir sehr wichtig ist zurückzublicken und Gott für alles zu danken, was er in meinem Leben und durch meinen Dienst getan hat. „Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat …“ (Psalm 103,2).
Als ich vor kurzem auf einen Berg wanderte, drehte ich mich von Zeit zu Zeit um und war jedes Mal aufs Neue ermutigt, als ich sah, wie weit ich schon gekommen war. Doch um den Gipfel zu erreichen, war noch einige Anstrengung vonnöten. Ich verwendete meine ganze Kraft darauf, Schritt für Schritt vorwärts zu gehen und meinen Blick darauf gerichtet zu halten, was vor mir lag. Wenn ich nur zurückgeblickt hätte, hätte ich es nie auf den Gipfel geschafft.
Wir Menschen neigen dazu, uns übermäßig darauf zu konzentrieren, was in der Vergangenheit passiert ist – Gutes wie Schlechtes.
Die Arbeit von Psychotherapeuten und Seelsorgern besteht zu einem großen Teil darin, den Menschen zu helfen, ihre Erfahrungen aus der Vergangenheit aufzuarbeiten. Das Spektrum erstreckt sich dabei von tiefen persönlichen Verletzungen bis hin zu unüberwindbaren traumatischen Erlebnissen. Julie Gregory schrieb: „Die Erinnerungen, die uns am meisten belasten, lassen sich auch am einfachsten ins Gedächtnis zurückrufen. Sie können das Leben eines Menschen für immer verändern. Selbst wenn es ihm gelingt sie abzuschütteln, hinterlassen sie dauerhafte Narben auf seiner Seele.“
Männer und Frauen, die in ihrer Vergangenheit gefangen sind, haben in der Gegenwart große Schwierigkeiten und wenig Hoffnung für die Zukunft.
Und dann gibt es jene von uns, die sich während schwieriger Zeiten in ihrem Dienst und ihrem Leben nach den guten Tagen in der Vergangenheit zurücksehnen. Viele der herausfordernden Situationen, mit denen wir als Gemeindeleiter heute zu kämpfen haben, stehen in engem Zusammenhang mit den unglaublichen Veränderungen, die in unserer Gesellschaft vor sich gehen und die Menschen, denen wir dienen wollen, beeinflussen.
Vor über 50 Jahren hat Bob Dylan das Lied „The Times They Are A-Changing“ (Die Zeiten ändern sich) geschrieben und aufgenommen. Sein Text handelt von den bedeutenden gesellschaftlichen und kulturellen Veränderungen, die in den Sechziger Jahren in der westlichen Welt vor sich gingen. Diese Veränderungen wirken sich auch heute noch auf uns aus.
Mit Bobs Worten: “If your time is worth savin’ Then you better start swimmin‘ or you’ll sink like a stone. For the times they are a-changin‘.” (Wenn euch eure Zeit etwas wert ist, dann fangt ihr besser an zu schwimmen, oder ihr sinkt wie ein Stein, denn die Zeiten ändern sich.)
Vor einigen Jahren sprach ich in einer Gemeinde in den Vereinigten Staaten, die selbst heute noch auf ihrer Internetseite verkündet: „Wir sind eine Gemeinde, wie du sie von früher kennst“. Ihr Musikstil und der Ablauf des Gottesdienstes erinnerten mich an die Achtziger Jahre. Interessanterweise bestand ein hoher Prozentsatz der Gottesdienstbesucher aus Jugendlichen und jungen Familien.
Schon die ganze Kirchengeschichte hindurch besteht eine der größten Herausforderungen für Christen darin, das Evangelium zu verbreiten, während sich um sie herum alles verändert. Das Evangelium verändert sich nie, aber unsere Methoden tun es, und die unterschiedlichen Meinungen darüber, wie das Evangelium präsentiert werden sollte, führen in den Gemeinden oft zu Konflikten.
Ich bin alt genug, um mich noch an die Bewegung der Jesus People zu erinnern, die sich in den Siebzigern in Nordamerika und Europa ausweitete. Während dieser Zeit war es einfach, mit der jüngeren Generation, die wirklich nach dem Sinn des Lebens suchte, über Jesus zu sprechen. Unter diesen jungen Menschen kam es zu einer geistlichen Erweckung, wie wir sie in diesem Ausmaß seither wahrscheinlich nicht mehr gesehen haben. Doch es besteht keine Notwendigkeit, angesichts der Jesus- People-Bewegung in Sentimentalität zu verfallen. Ich brauche die Weisheit und die Einsicht des Herrn, um den verlorenen Männern und Frauen in meiner heutigen Kultur vom Evangelium zu erzählen.
Der griechische Philosoph Heraklit, der 400 Jahre vor Christus lebte, beobachtete: „Die einzige Konstante im Universum ist die Veränderung.“
Viele Freikirchen singen heutzutage nicht mehr aus Liederbüchern. Die alten Hymnen sind generell nicht mehr gefragt. Heute erfordert der Lobpreis in der Gemeinde eine ganze Band. Die große Kanzel in den Gemeinden wurden zusammen mit den Krawatten der Männer entsorgt. Das alles soll kein großes Problem sein, aber es ist erstaunlich, wie viele Menschen sich heute nach der guten alten Zeit zurücksehnen.
Mein Kollege Christoph postete kürzlich auf Facebook: „Frag nicht: «Warum war früher alles besser?» Damit zeigst du nur, wie wenig Weisheit du besitzt.“ (Prediger 7,10, HFA). Mir gefällt, was mein Facebook Freund Wolfgang darauf antworte „Die Frage erübrigt sich schon deshalb, weil früher eben nicht alles besser war. Wir sind nur so vergesslich.”
Vielleicht hast du versucht neue Pläne zu verfolgen, neue Programme einzuführen und die Dinge auf eine neue Weise anzugehen, aber hast das Gefühl, dass du damit nicht besonders erfolgreich warst. Aber ich möchte dich heute ermutigen: Veränderungen sind möglich! Letztendlich kannst du den Sieg davontragen!
Es heißt, dass gute Leiter die Realität definieren. Aktuelle Situationen objektiv zu beurteilen und die nötigen Schritte zu gehen, um die Zukunft produktiver zu gestalten, erfordert Mut und ist nicht immer einfach oder angenehm. Dafür brauchen wir eine tiefe Demut und den Mut eines Löwen. Dennoch sollten wir uns nie mit weniger zufriedengeben als dem Besten, das Gott für uns hat!
Ich denke über gestern nach und freue mich sehr auf morgen.
Ich möchte dich ermutigen, offen für Neues zu sein. Denk immer daran: Methoden haben mit der wahren Botschaft wenig zu tun. Danke dem Herrn für die Vergangenheit und verbringe mehr Zeit damit dir vorzustellen, was Gott heute und in der Zukunft durch deine Gemeinde tun kann.
Veränderung ist immer schwierig, weil wir das, was wir kennen, zurücklassen und uns etwas Unbekannten zuwenden. Der erste Schritt beim Vorwärtskommen ist die Entscheidung, nicht länger stehen zu bleiben, wo man sich gerade befindet.
Ich mag die Lebensbotschaft von Bill Gates: „Die meiste Zeit denke ich an die Zukunft, denn in ihr verbringe ich den Rest meines Lebens.“
Es ist wichtig, dass wir optimistisch bleiben und fest daran glauben, dass Gott uns mit immer noch größeren Dingen beschenken will!
Die folgenden Worte des Apostels Paulus sollen uns heute ermutigen:
„Eins aber tue ich: Ich lasse das, was hinter mir liegt, bewusst zurück, konzentriere mich völlig auf das, was vor mir liegt…“ (Philipper 3,13 NGÜ)
Neue Impuls-Artikel für dich und dein Team!
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Tim Keller zum Thema Predigen
Preaching: Communicating Faith in the age of Scepticism
Eine gute Predigt ist nicht wie ein Knüppel, der auf den Willen einschlägt, sondern vielmehr wie ein Schwert, das bis ins Herz vordringt (21).
Während es in der Verantwortung des Predigers liegt, eine gute oder schlechte Predigt zu halten, ist es das Werk und die Aufgabe des Hl. Geistes, aus einer guten Verkündigung eine großartige Predigt zu machen. […] Wir sollten alles dafür tun, die Botschaft verständlich zu überbringen und es dann Gott überlassen, wie und wie oft er sie an den Zuhörer bringt (11-12).
Um Menschen mit dem Evangelium zu erreichen, müssen Prediger die Geschichte der jeweiligen Kultur herausfordern und diese letztendlich neu erzählen, indem sie z.B. darauf hinweisen, dass das Streben der Gesellschaft nach dem Guten nur in Christus erfüllt werden kann (20).
Das auslegende Predigen sollte einen Großteil der Predigten in einer Gemeinde abdecken. […] Es ist die beste Methode, um die Überzeugung zu vermitteln, dass die ganze Bibel wahr ist. Dieser Ansatz bezeugt, dass Sie jeden Teil der Bibel für Gottes Wort halten – und nicht nur bestimmte Themen und Texte, mit denen Sie übereinstimmen (32).
Als christlicher Prediger muss man zeigen, dass man sehr gut versteht, was es bedeutet, nicht zu glauben (110).
Veränderung vollzieht sich nicht dort, wo wir nur dem Denken neue Argumente liefern, sondern wo wir die Vorstellungskraft de Zuhörer mit echter Schönheit konfrontieren (160).
Wenn Sie im Privaten nicht ständig von der Gnade Gottes ergriffen sind, wird das wohl auch nicht in der Öffentlichkeit geschehen (168).
Menschen gewöhnen sich schnell an einen bestimmten Ton in der Stimme. Es ist effektiver, wenn ein Prediger von Ruhe und Sonnenschein zu Wolken und Donner wechseln kann! Lassen Sie sich vom biblischen Text und nicht von ihrem Temperament kontrollieren. Lernen Sie es, ´laute´ Wahrheit laut, ´harte´ Wahrheit hart und ´liebliche´ Wahrheit lieblich zu verkündigen (186).
Bezüge zur Kultur (z.B. Zitate aus Filmen, Liedern, Zeitungen, Blogs, Zeitschriften und Büchern) werden oft gemacht, um die persönliche Glaubwürdigkeit unter Beweis zu stellen. Wir können das auch mit dem Ziel tun, um besonders gebildet, gelehrt oder auch hip zu wirken. […] Wenn das jedoch unsere Motivation ist, werden wir kulturelle Bezüge einbringen, um die Aufmerksamkeit auf uns selbst zu lenken. Stattdessen ist es unsere Aufgabe, die Überzeugungen der säkularen Kultur offenzulegen, in Frage stellen und die Herzen der Zuhörer aufzudecken. Das sollte unser einziges Ziel sein (277).
Quelle: Evangelium 21