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3 Denkweisen, die dich als Leiter/in zurückhalten kann!

Rick Warren

Wenn christliche Leiter Ehrgeiz entwickeln, wird es schwierig. Andere Menschen halten unseren Ehrgeiz oft irrtümlicherweise für Stolz oder Anmaßung. Aber auch Jesus war ehrgeizig, wenn es darum ging, seine Gemeinde zu bauen. Paulus strebte ehrgeizig auf den Siegespreis zu. Josua verfolgte ehrgeizig das Ziel, das Verheißene Land einzunehmen. Tatsache ist: Gott spricht auf Leiter an, die kühne, wagemutige Visionen haben und Ehrgeiz besitzen.

Was also könnte deinen Ehrgeiz aufhalten?

Wir verwechseln Demut oft mit Furcht.

Demut bedeutet nicht, dass wir unsere Stärken verleugnen. Demut bedeutet, dass wir im Hinblick auf unsere Schwächen ehrlich sind. In uns allen vereinen sich sowohl große Stärken als auch große Schwächen; Demut bedeutet, dass wir in der Lage sind, beides ehrlich einzugestehen. Paulus konnte sagen: „Folgt mir nach, wie ich Christus nachfolge“, weil er sich zu seinen Schwächen bekannte. Außerdem sagte er: „Ich bin der schlimmste aller Sünder.” Er gestand also sowohl seine Stärken als auch seine Schwächen ein.

Gott will, dass du demütig bist, aber er will nicht, dass du ängstlich bist. Wenn du absolut nichts erreichst, ist das keine Demut, sondern Furcht. Mach dir keine Sorgen darüber, wie Gott dich demütigt. Er hat zahlreiche Möglichkeiten, das zu tun. Mach dir lieber Sorgen darüber, dass du aus Furcht nicht alles sein könntest, was er will.

Wir verwechseln Zufriedenheit oft mit Faulheit.

In Philipper 4:12 sagte Paul: „Ich habe gelernt, mit jeder Situation fertig zu werden“ (NLB). Aber das bedeutet nicht, dass ich keinen Ehrgeiz habe oder dass ich mir für mich selbst oder für meine Gemeinde keine Ziele setze. Paulus sagte nicht: „Ich habe keine Wünsche für das Morgen. Ich hoffe nicht auf die Zukunft. Ich habe keine Ambitionen.“ Was er sagte, ist: „Ich habe gelernt, das Heute, diesen Moment zu genießen, auch wenn ich meine Ziele noch nicht erreicht habe.“

Als Pastor musst du lernen glücklich zu sein, während deine Gemeinde ist, wo sie gerade ist. Wenn du mit dem Ort, an den Gott dich gesetzt hat, nicht glücklich bist, wirst du auch nicht glücklich sein, wenn die Gemeinde weiter wächst, weil du ständig in das „Wenn … dann“-Denken verfällst: „Wenn ich dieses und jenes erreiche, dann werde ich glücklich sein.“ Wenn jeder seine Zufriedenheit als Ausrede für Faulheit benutzen würde, wer sollte dann Gemeinden bauen, die die Menschen erreichen? Wer würde etwas gegen den Hunger auf der Welt unternehmen? Wer würde für Gerechtigkeit und Gleichheit kämpfen? Wer würde sich um seine Bildung kümmern? Der Drittklässler, der sagt: „Ich habe gelernt, mit der Stufe, auf der ich bin, zufrieden zu sein“, wird nie in die vierte Klasse kommen. Wir dürfen Zufriedenheit nicht mit Faulheit verwechseln.

Oft verwechseln wir auch das Denken in kleinen Dimensionen mit Geistlichkeit. Satan ist ein Experte darin, uns in unserem Denken zu begrenzen. Es gibt einen alten Mythos, der besagt, Qualität sei das Gegenteil von Quantität. Tatsächlich ist beides wichtig. In einem Dienst wollen wir so viele Menschen wie möglich für Christus erreichen, und wir wollen, dass sie so tief in ihm verwurzelt werden wie möglich. Würde man die Qualität jedoch anhand der Größe beurteilen, wäre eine Gemeinde mit nur einer einzigen Person die qualitativ hochwertigste. Verwechsle das Denken in kleinen Dimensionen nicht mit Geistlichkeit.

Ich ermutige dich, deinen Gebeten ab sofort die Bitte hinzuzufügen: „Gott, vergrößere meinen Einfluss.“ Das ist ein biblisches Gebet. Du musst große Erwartungen an Gott haben. Es ist nicht nur in Ordnung, es ist sogar unerlässlich, dass Gemeindeleiter ein ehrgeiziges Herz bewahren.

Rick Warren ist Pastor der Saddleback Church in Lake Forst, Kalifornien, deren Gottesdienste am Wochenende von durchschnittlich 22.000 Menschen besucht werden. Rick ist durch sein Buch The Purpose Driven Life (deutsch: Leben mit Vision) bekannt geworden, das auf der Bestsellerliste der New Times  für über zwei Jahre die Sektion für gebundene Ratgeber anführte. Rick beschreibt darin fünf biblische Prinzipien, die für ein erfülltes Leben notwendig sind: Lobpreis und Anbetung, Gemeinschaft, Jüngerschaft, Dienst und Evangelisation. Für mehr Info besuche: http://pastors.com/rickwarren/ [1]