Paul Clark

„…und weil ich mich fürchtete, ging ich hin und verbarg dein Talent in der Erde; da hast du das Deine.“ (Matthäus 25,25) 

„Deine Treue, mit der du heute deine Gaben entwickelst, wird in deiner Zukunft Türen öffnen.“ (John Lindell)

Wir alle haben in unserem Gemeindedienst schon Zeiten erlebt, die von einer wunderbaren Idee für ein neues Projekt oder eine großartige Evangelisation überzeugt waren. Alle waren von Beginn an mit großer Begeisterung bei der Sache und haben viel Mühe auf die Planung verwendet, gefolgt von viel Arbeit für die Ausführung. Doch letzten Endes mussten wir feststellen, dass sich der gewünschte Erfolg nur minimal oder auch gar nicht eingestellt hat.

Noch entmutigender ist es, wenn wir mit vollem Einsatz in das Leben von Männern und Frauen investieren und es am Ende scheint, als sei alles vergebens gewesen. Manche Menschen, denen wir versucht haben zu helfen, haben uns abgewiesen oder sich sogar gegen uns gewendet und unserem Dienst und der ganzen Gemeinde den Rücken gekehrt.

Tatsache ist, dass der Same, den ein Bauer aussät, nicht immer eine reiche Ernte bringt. Auch wenn wir als Eltern unser Bestes geben, um unsere Kinder gemäß den Wegen des Herrn zu erziehen, gibt es keine Garantie dafür, dass sie unsere Bemühungen und unsere liebevolle Fürsorge zu schätzen wissen. Manchmal rebellieren Kinder gegen alles, was wir für gut und richtig halten.

Kürzlich schrieb jemand in einem Blog: „I think when you go with God to a new level, you get a new devil.“ (Ich glaube, wenn man mit Gott eine neue Ebene erreicht, fährt auch der Teufel ganz neue Geschütze auf.) Ich bin mir nicht sicher, ob diese Theologie wirklich stimmt, aber ich denke, es steckt ein Körnchen Wahrheit darin.

Eines der wichtigsten Merkmale geistlicher Reife ist unsere Treue als Jünger Jesu. Wir haben das Thema „Gott treu dienen“ auch schon des Öfteren in einer Predigt behandelt. Das bedeutet jedoch nicht, dass wir uns dabei immer gut fühlen werden – vor allem, wenn wir sehen, dass das, was wir tun, allem Anschein nach wenig Frucht bringt.

Was sollten wir nun tun, wenn etwas, in das wir viel Mühe investieren, vergebens zu sein scheint?

Erstens: Lasst uns den Herrn bitten, dass er uns hilft, ein weiches Herz zu bewahren. Wir sollten nie zu der Einstellung von Friedrich dem Großen gelangen, der einmal sagte: „Je mehr ich von den Menschen sehe, um so lieber habe ich meinen Hund.“

Zweitens: Wir dürfen nie vergessen, dass es in der Bibel heißt: „Gottes Wort kommt nicht leer zurück“ (Jesaja 55,11). Vor kurzem habe ich einen Mann getauft, dessen Frau 14 Jahre lang für ihn betete. Jahrelang hat Renate nicht viel Frucht gesehen.

Drittens: Wir dürfen nie das Handtuch werfen. Auch – oder gerade dann – wenn wir frustriert sind, sollten wir ohne Wenn und Aber damit weitermachen, die Gaben, die Gott uns geschenkt hat, einzusetzen und das Ergebnis an ihn abzugeben. Wir dürfen unsere Gaben nicht begraben wie der untreue Verwalter in Matthäus 25.

David Schroeder schreibt: „Was wir geben, wird das Maß unserer Freude, die wir im Leben haben, bestimmen. Die glücklichsten Menschen, die ich kenne, sind Menschen, die viel geben. Die Murrenden und Klagenden sind geizige Menschen.“

Wir sollten nicht aufhören, den Menschen, die Gott uns anvertraut hat, in der Kraft des Heiligen Geistes zu dienen, denn Geben ist seliger als Nehmen.

„Gebt Acht auf euch selbst und auf die ganze Herde, die Gemeinde Gottes, zu deren Leitern euch der Heilige Geist eingesetzt hat. Sorgt für sie als gute Hirten; Gott hat sie ja durch das Blut seines eigenen Sohnes erworben.  (Apg. 20,28 NGÜ)

Viertens: Ohne Ausdauer werden wir das Ziel nicht erreichen. Ich schreibe diese Zeilen in dem Bewusstsein, dass mir in der Gemeinde, der ich vorstehe, in den letzten Wochen nicht alles leicht von der Hand gegangen ist. Aber ich weiß, dass „Ausdauer und Beharrlichkeit“ kein „easy“ Thema ist. Aber mal ehrlich … wer hat schon einmal von einer „superchristlichen Konferenz“ mit dem Hauptthema „Ausdauer und Beharrlichkeit“ gehört? So ein Thema reißt keinen Christen vom Hocker.

Jess Barreto schreibt: „Die tägliche Jagd nach Beharrlichkeit erfordert den vollen Einsatz und einen fokussierten Blick nach vorne trotz der Schwierigkeiten, die uns von allen Seiten umgeben. Denn die Jagd nach Beharrlichkeit mitten in Herausforderungen gibt Gott die Möglichkeit, dein Land zu erweitern, dich mit mehr Samen zu versorgen und die Ernte deiner Gerechtigkeit zu vergrößern.“

Kürzlich habe ich das Buch The Self-Aware Leader von Terry Linhart gelesen. Ein Abschnitt darin passt zu unserem Thema. „Die wichtigste Arbeit in deinem Dienst ist jene, die direkt vor dir liegt, wo immer du bist. Du bist nicht auf dem Weg zu einer weiteren Veranstaltung. Es besteht keine Notwendigkeit, dir zu wünschen, es würden mehr Menschen deiner Leiterschaft folgen. Gott hat dir diesen Moment, diese Menschen und diesen Dienst gegeben, damit du in diesem Umfeld arbeitest und dich entsprechend seiner Absichten investierst. Er kann dich weiterbringen oder dort herausnehmen, wenn es an der Zeit ist.“

Wir wissen, dass der Dienst in der Gemeinde nicht immer aus Frieden, Freude und Eierkuchen besteht, aber wir haben keine andere Wahl, als uns an den Worten von Paulus festzuhalten: „Deshalb werdet nicht müde zu tun, was gut ist. Lasst euch nicht entmutigen und gebt nie auf, denn zur gegebenen Zeit werden wir auch den entsprechenden Segen ernten.“ (Galater 6,9 NLB)

Liebe Schwestern, liebe Brüder, lasst uns ganz gezielt auf „den Anfänger und den Vollender des Glaubens“ sehen! Jesus selbst ist unser größter Lohn!

Möge Gott euch in eurem wertvollen Dienst für das Reich Gottes segnen!

Paul.

PS Ich hoffe, der ein oder andere der nachfolgenden Beträge werden zu euch oder jemandem aus eurem Mitarbeiterteam sprechen. Mein Beitrag zum Thema „Die Freude des Gebens“ soll als Predigtkonzept dienen, wenn du in deiner Gemeinde über Finanzen sprichst. Ich beschreibe darin anhand von zwölf Punkten meine Überzeugung, warum man in der örtlichen Gemeinde seinen Zehnten geben sollte.


Wie Leiter wirklich entwickelt werden

Andy Stanley


Die Freude des Gebens!

(Zwölf Gründe, warum ich den Zehnten gebe in der Orstgemeinde)

Paul Clark


Jesus ist heute Morgen nicht deprimiert aufgewacht, weil deine Gemeinde so klein ist

 Karl Vaters


Das haben wir schon immer so gemacht!

 Lothar Krauss


Beziehungsorientierte Leiterschaft

 Nate Elarton



Vier Hilfsmittel, die eine Predigt anschaulich machen

Markus Wenz


Entscheidungen

Craig Groeschel

Die Entscheidungen, die wir heute treffen, bestimmen die Geschichten, die wir morgen über unser Leben erzählen. Kleine Entscheidungen werden von niemandem gesehen, aber sie haben große Auswirkungen.
Wenn du dich entschließt, deinem Ehepartner zu vergeben anstatt am Groll festzuhalten, sieht das niemand. Aber den Beweis liefert augenscheinlich deine Ehe. Große Entscheidungen sind wichtig, aber ein wirklich sinnvolles Leben führst du nicht durch einige wenige große Entscheidungen. Du baust ein sinnvolles Leben, indem du hunderte und hunderte kleine gute Entscheidungen aufeinanderstapelst.
Vincent van Gogh traf den Nagel auf den Kopf, als er sagte: „Große Dinge geschehen, wenn eine Reihe kleiner Dinge zusammenkommen.“


Unsere Fehler und unser Bedauern sind keine Hindernisse, das zu werden, was wir sein können. Sie sind notwendige Bestandteile. (David Schnarch)


Wissenschaftler haben herausgefunden, dass nur ca. 20 % der Menschen aus sich heraus ein Risiko der Veränderung eingehen wollen. Bei 80 % der Menschen ist die Trägheit, im Bekannten zu verharren, der normale Lebenslauf. Schon biochemisch ist es energiesparender, in der Routine zu verharren. (Peter Salus, Führen ohne Leiden, S. 239)