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6 evangelistische Schlüsselstrategien, die deiner Gemeinde beim Wachsen helfen

Rick Warren

Ich glaube, die Gesundheit einer Gemeinde ist von größerer Bedeutung als ihr Wachstum. Gesunde Gemeinden wachsen. Sie werden stärker durch Lobpreis, wärmer durch Gemeinschaft und tiefer durch Jüngerschaft.

Und Gemeinden werden auch größer durch Evangelisation.

Gesunde Gemeinden folgen dem Beispiel Jesu und strecken sich mit dem Evangelium aus zu neuen Leuten.

Hier sind sechs evangelistische Prinzipien nach dem Vorbild  Jesu, mit deren Hilfe deine Gemeinde neue Leute erreichen wird.

Dir muss klar sein, wen du erreichen willst. Keine Gemeinde kann alle erreichen. Sobald du einen Gemeindegottesdienst planst und einen Musikstil auswählst, sagst du den Leuten, wen du zu erreichen versuchst (und umgekehrt, wen nicht). Wenn du jeden erreichen willst, wirst du wahrscheinlich gar niemanden erreichen.

Wir wissen, dass Jesus ein spezielles evangelistisches Ziel hatte. Er spricht davon zu uns in Matthäus 15, 24: „Ich bin nur gesandt zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel.” Das bedeutet natürlich nicht, dass Jesus nicht alle liebte. Das tat er – und das tut er immer noch! Aber sein Ziel in der Evangelisation waren die verlorenen Schafe Israels.

Dasselbe kann man von Petrus und Paulus sagen. Paulus schreibt im Galaterbrief 2, 7:  “Im Gegenteil, da sie sahen, dass mir anvertraut war das Evangelium für die Unbeschnittenen, so wie Petrus das Evangelium für die Beschnittenen.”

Wenn Jesus, Petrus und Paulus ihre Ziele in der Evangelisation auf bestimmte Personen ausrichten können, so kannst du das auch.

Verstehe das Denken von kirchenfernen Leuten. Das machte Jesus so effektiv. Geh einfach zurück und lies einige der Beispiele in den Evangelien, wo sich Jesus mit Menschen beschäftigte

(wie in Matthäus 9,  Matthäus 12, Markus 2, Lukas 5, Lukas 9 und Lukas 11 im Besonderen). Die Bibel erwähnt häufig, dass Jesus wusste, was die Menschen dachten.

Es ist viel leichter, Menschen zu erreichen, wenn man versteht, woher sie kommen. Unglücklicherweise denkt man umso weniger wie ein Ungläubiger,  je länger man selber gläubig ist. Wenn du Pastor bist, dann ist dein Denken wahrscheinlich noch weiter weg.

Wie schließt du also diese Lücke? Ganz einfach: Sprich mit Ungläubigen.  Als ich vor fast 40 Jahren nach Saddleback Valley kam, stellte ich der Öffentlichkeit  vier Grundfragen darüber, was die Leute von der Kirche halten. Warum? Ich wollte verstehen, wie die Nicht-Kirchgänger  in der Gesellschaft dachten.

Richte deinen Fokus auf die empfänglichsten Leute. Genau davon handelt das Gleichnis vom Sämann und dem Ackerfeld. Empfänglichkeit für das Evangelium  Manchmal sind Menschen besonders offen für das Evangelium. Zu anderen Zeiten sind sie das überhaupt nicht. Menschen empfänglich zumachen ist die Aufgabe Gottes. Unsere Aufgabe ist es, das Evangelium treu zu verkünden, wenn die Menschen bereit sind. Wenn man Druck ausüben muss auf die Leute, damit sie zu Jesus kommen, sind sie nicht bereit.

Gemeinden, die wachsen, richten ihren Fokus auf empfängliche Leute.

Lass deine Zielgruppe deine Herangehensweise bestimmen.Wenn du herausfinden willst, was eine bestimmte Gruppe von Leuten erreichen wird, frag sie einfach. Ich erzähle euch eines meiner Lieblingsbeispiele von meinem Freund John Wimber, der die Vineyard Gemeinde Bewegung leitete. Am Anfang seines Dienstes machte er eine Umfrage in der Nachbarschaft. Er fand heraus, dass unter den jungen Paaren am dringendsten Hilfe beim „Töpfchen-Training“ ihrer Kinder benötigt wurde. So veranstaltete seine Gemeinde ein „Töpfchen“- Trainingsseminar mit einem christlichen Psychologen. Durch diesen Dienst erreichten sie Dutzende junger Paare.

Du kannst die Leute nicht mit deinen eigenen Bedingungen erreichen. Du  kannst nicht sagen: „Wir wollen, dass ihr zu Jesus kommt, wenn ihr in unser Gebäude kommt, zu unseren Zeiten und wenn ihr tut, was wir wollen.“ Damit gewinnt man niemanden, sondern man muss flexibel sein. Keine der Innovationen in Saddleback zum Erreichen von Menschen für Jesus waren vorhergeplant. Wir machten sie als Antwort auf die jeweilige Situation zu einem bestimmten Zeitpunkt.

Biete den Leuten Auswahlmöglichkeiten.Wir leben in einer Welt der Auswahlmöglichkeiten. Welche Auswahl haben wir an Fersehkanälen, alkoholfreien Getränken und Kaffee. Wir werden heutzutage überschwemmt von Auswahlmöglichkeiten.

Durch das Anbieten von Wahlmöglichkeiten kannst du auch neue Leute für Jesus erreichen. Deine Evangelisation wird effektiver, wenn du Lehrern, Feuerwehrmännern oder Polizisten unterschiedlich begegnest.

Wachsende Gemeinden praktizieren etwas, das ich das „Gießkannen-Prinzip“ nenne, und das bedeutet, jedes mögliche Mittel zu nutzen, um Menschen zu erreichen.

Richte deinen Fokus auf die Menschen, die am meisten wie deine Gemeinde sind. Das ist die grundlegende neutestamentliche Strategie. Genauso handelten die Jünger selbst. Wen brachte Andreas zu Jesus? Er brachte seinen Bruder Petrus. Matthäus brachte andere Steuereinnehmer. Die Frau am Brunnen brachte das ganze Dorf, weil sie die Leute kannte.

Deine Gemeinde ist am besten geeignet, bestimmte Gruppen von Menschen zu erreichen. Gott machte alle Arten von Gemeinden, um alle Arten von Menschen zu erreichen.

Es war mir nie peinlich zu versuchen, dass die Saddleback Gemeinde wächst. Als ich zu Ostern 1980, eine Woche vor dem offiziellen Start, die Vision von Saddleback in einer Botschaft predigte, erwähnte ich ein numerisches Ziel in der Vision.

Warum?

Ich glaube, Zahlen repräsentieren Menschen. Ich denke nicht, dass Gott das Wachstum von Saddleback stoppen will, bevor wir jede Person im Umkreis der Gemeinde erreicht haben. Das ist bisher noch nicht passiert.

Ich rate mal, dass deine Gemeinde auch noch nicht  so weit ist.

Lasst uns daher weiterwachsen. Strecken wir uns weiter aus nach neuen Leuten für Jesus.

Hier kannst du den Originaltitel auf Englisch [1] lesen:

Rick Warren ist Pastor der Saddleback Church in Lake Forest, Kalifornien, deren Gottesdienste am Wochenende von durchschnittlich 22 000 Menschen besucht werden. Rick ist durch sein Buch The Purpose Driven Life (deutsch: Leben mit Vision) bekannt geworden, das auf der Bestsellerliste der New Times  für über zwei Jahre die Abteilung für gebundene Ratgeber anführte. Rick beschreibt darin fünf biblische Prinzipien, die für ein erfülltes Leben notwendig sind: Lobpreis und Anbetung, Gemeinschaft, Jüngerschaft, Dienst und Evangelisation. Für mehr Info besuche: http://pastors.com/rickwarren/