Chuck Swindoll
Erstens bleibe selber ein guter Schüler, wenn du unterrichtest. Bleibe belehrbar. Lies. Höre zu. Lerne. Beobachte. Zuzugeben, dass du dich geirrt hast, ist genauso wichtig wie fest bleiben, wenn du Recht hast. Teile, was du lernst, denen mit, die du lehrst. Keiner von uns, der im geistlichen Dienst steht, ist ein „Alles-Wisser“. Gib also nicht vor, einer zu sein. Kaum etwas ist schlechter als ein arroganter Bibellehrer.
Zweitens delegiereklug, wenn du leitest. Denk darüber nach, wie es wäre, wenn du dir selber zuhören müsstest. Deine Leiterschaftsrolle zu überbewerten ist genauso gefährlich wie deine Gabe und deinen Dienst zu unterbewerten. Nein, Delegieren wird nicht immer das gleiche Ergebnis bringen an Qualität, die du bei der Arbeit von dir selbst erwartest. Aber lerne Dinge loszulassen. Ansonsten wirst du durch dein Beispiel ein schreckliches Vorbild für „herrische Leiterschaft“ abgeben. Und das wird in der Art von Leiterschaft resultieren, die Ehemänner mit nach Hause nehmen, Chefs im Büro durchsetzen und andere Pastoren in ihren eigenen Diensten widerspiegeln werden.
Drittens nimm dich selber nicht zu ernst. Lache oft – vor allem über dich selbst. Mach dich selbst zum Hauptziel deines Humors. Zeig deine eigenen Marotten und Schwächen auf. Erinnere andere und dich selbst daran, dass auch du nur ein Mensch bist, und dass der allmächtige Gott durch den guten Hirten Jesus Christus seinen vollkommenen Plan mittels unvollkommener Menschen, die der Heilige Geist dazu ermächtigt, in Erfüllung bringt,
Schließlich nimm dir Zeit zum Ausruhen. Schraube zurück. Werde locker. Lade deine Batterien auf. Erfrische dein persönliches Leben. Bremse dich ein, damit du nicht Tag für Tag mit Vollgas läufst. Damals im Seminar dachten viele von uns, geistlich zu Tode zu dienen sei die moderne Art von Märtyrerschaft. Wir wiederholten dumme Aussagen wie diese: „Ich würde lieber verbrennen als verrosten!“ Und unsere vollen Kalender und leeren Familienleben widerspiegelten das. Rückblickend erkenne ich, wie dumm diese Aussage in Wirklichkeit war. So oder so, das muss nicht so sein für dich. Geh nicht diesen Weg.
Nimm dir einmal in der Woche deinen freien Tag– ich meine, einen richtig freien Tag. Und nimm deinen Urlaub. Ein ausgebrannter, erschöpfter, niedergeschlagener und unmotivierter Pastor ist kein gesunder, tauglicher Hirte.
Quelle: Swindoll’s Living Insights New Testament Commentary – Jakobus, 1. Und 2. Petrus