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E-Letter Juli 2019 – Gute Impulse allein reichen nicht aus! (Teil 2)

Paul Clark

„Ich habe dich auf Kreta zurückgelassen, damit du die Arbeit zu Ende führst, die wir dort gemeinsam begonnen haben.“ (Titus 1,5)

„Die Dinge erledigt zu bekommen ist schwer, sonst würden es mehr Menschen tun.“ (Henry Cloud)

Vor einigen Jahren bereiste ich verschiedene Länder im Süden Europas. Als ich durch die Straßen fuhr, sah ich zahlreiche verlassene Häuser in verschiedenen Phasen des Baufortschritts. Jemand hatte die Arbeit begonnen, aber nie fertig gestellt. Es war fast unheimlich zu sehen, wie diese dunklen Mauern zwischen wucherndem Unkraut emporragten und keinen anderen Zweck erfüllten, als inmitten der Natur einen hässlichen Anblick zu bieten. Diese Bilder erinnern mich an einige Initiativen und Projekte, die ich im Lauf der Jahre begonnen, aber nie fertig gestellt habe. Henry Cloud schreibt: „Die Dinge erledigt zu bekommen ist schwer, sonst würden es mehr Menschen tun.“

In meinem letzten E-Letter habe ich über das Thema „Gute Impulse allein reichen nicht aus“ [1] geschrieben. Eine Vision, über die nur viel geredet wird, ohne dass man Stück für Stück die kleinen und oft auch schwierigen Aufgaben erledigt, die zu ihrer Verwirklichung notwendig sind, ist lediglich eine Illusion. Es passiert so leicht, dass wir von den eigentlichen Aufgaben unseres Dienstes abgelenkt werden. Carey Nieuwhof schrieb [2] kürzlich einen Artikel, der das Dilemma, in dem wir alle tagtäglich stecken, lebhaft beschreibt.

Mein Plädoyer für heute lautet: Lass uns in der Spur bleiben und Schritt für Schritt darauf hinarbeiten, die Vision, die Gott dir und mir gegeben hat, erfüllt zu sehen. Wenn Gott uns gezeigt hat, wo er unsere Gemeinde oder unsere Familie hinführen will, sollten wir uns seinem Willen in vertrauensvollem Gehorsam immer wieder neu unterordnen.

1) Wir dürfen nicht das Handtuch werfen. Natürlich treffen wir auf dem Weg des Glaubens immer wieder auf Schranken und Hindernisse, die uns von dem Weg, den Gott für uns bereitet hat, ablenken sollen. Ich denke gerne an den jungen, unerfahrenen David, der Goliat ohne schützende Rüstung mit nur fünf Steinen in seiner Tasche gegenübertrat. Die meisten starken Helden im damaligen Israel vertraten die Meinung, Goliat sei zu groß, um ihn besiegen zu können. David jedoch sagte, dass er den Kerl unmöglich verfehlen könne, weil er ihm „im Namen des Herrn“ gegenübertrat. Jemand schrieb einmal: „Das Heute ist hart, morgen wird es noch schlimmer sein, aber übermorgen wird Sonnenschein herrschen.“

Wenn ich in meinem Streben, die Vision, die Gott mir gegeben hat, zu verwirklichen, schwierige Zeiten durchmache, erinnere ich mich immer an die starken Worte, die Gott zu Josua sagte, als dieser vor einer der größten Herausforderungen seines Lebens stand:„Sei mutig und entschlossen! Hab keine Angst und lass dich durch nichts erschrecken; denn ich, der Herr, dein Gott, bin bei dir, wohin du auch gehst!«“ (Josua 1, 9 GN)

2) Vergiss nicht, Gott dafür zu danken, was er bereits getan hat. Er hat dir und mir in der Vergangenheit immer wieder geholfen, schwierige Situationen durchzustehen. Allein die Tatsache, dass wir den Punkt, an dem wir heute im Glauben stehen, erreicht haben, ist schon ein Wunder. “Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.“ (Psalm 103,2 LUT)

3) Gerate nicht unter Stress und werde nicht ungeduldig, wenn die Verwirklichung der Vision viel länger dauert als geplant. Nur wenige Visionen werden nach unserem Zeitplan zur Realität! Wie mein Freund Mitchell Frost neulich gepostet hat:„Wir tun unser Bestes und überlassen den Rest dem Herrn. <—- Punkt, Ende der Geschichte.“

4) Lass uns, während wir die kleinen Aufgaben erfüllen, die für die Verwirklichung der Vision nötig sind, praktizieren, was Paulus unter Hausarrest in Rom schrieb: „Freut euch zu jeder Zeit, dass ihr zum Herrn gehört. Und noch einmal will ich es sagen: Freut euch.” (Philipper 4, 4 HFA)

Die Tatsache, dass wir als seine Kinder zu Jesus gehören, ist viel wichtiger als alle Aufträge oder Aufgaben, die wir anpacken wollen und müssen. Als Leiter sollten wir uns das göttliche Gebot, uns „immer zu freuen“ zu Herzen nehmen, ganz gleich, wie schwierig die Dinge in unserem Dienst gerade aussehen. Lloyd John Ogilvie schreibt: “Wenn wir die Freude an unserem Glauben verlieren, stellt sich schnell eine zynische Einstellung ein.“

5) Ich bete heute, dass Gott uns hilft, jede momentan herrschende Frustration und Entmutigung zu überwinden, sodass wir „das gute Werk, das er angefangen hat, vollendet sehen“. Wir haben es mit einem Gott zu tun, der das Unmögliche möglich machen kann. Ich bin immer tief berührt, wenn ich den Refrain von Chris Tomlins Lied höre oder singe: „Our God is greater.“  [3] Vielleicht ist es jetzt an der Zeit, die Musik laut zu drehen und Gott von ganzem Herzen für seine ewige Größe zu danken!

Stay focused and may God bless!

Paul


Warum ich es satt habe, Gemeindewachstum weiterhin zu forcieren 

Karl Vaters

Karl ist dafür bekannt, dass sein Fokus darauf liegt, die Pastoren und Leiter kleiner Gemeinden zu ermutigen. Der Titel eines Beitrags klingt sehr extrem, aber seine Erläuterungen haben Hand und Fuß. „So habe ich jetzt genug davon, Gemeindewachstum zu forcieren.Nicht weil Gemeindewachstum schlecht ist. In Wirklichkeit ist Gemeindewachstum großartig! Aber es ist nicht genug. Ich will mehr als das.” Tatsächlich kann es nicht nur um das Wachstum der Gemeinde gehen.

Hier den ganzen Beitrag lesen! [4]


Die größte Herausforderung von Leitern

Ron Edmondson

Vor einigen Jahren habe ich Ron und seine Frau Cheryl bei meinem „Live“-Forum in Speyer und Kreuzlingen in der Schweiz persönlich kennengelernt. Als früherer Geschäftsmann und jetziger Pastor verfügt Ron über hilfreiche Einsichten in die vielen unterschiedlichen Facetten der Leiterschaft. In diesem Beitrag schreibt Ron: „Der größte Kampf jedoch ist es, mit den Emotionen umzugehen, die Veränderung mit sich bringt – seien es die Emotionen des Leiters oder die Emotionen der Menschen, die die Veränderung umsetzen müssen.“ Pastoren und Leitern ist oft nicht bewusst, welche emotionalen Reaktionen wichtige Entscheidungen mit sich bringen und übersehen sie deshalb.

Hier den ganzen Beitrag lesen! [5]


5 Möglichkeiten, typische Hindernisse für Veränderung(en) in der Gemeinde zu überwinden.

Daniel Cash und William Griffith

Veränderungsprozesse in Gemeinden sind nie einfach. Bei einem Pastorenwechsel oder anderen Umstellungen bleibt nicht alles, wie es immer war. Ich glaube, manche Geschwister in unseren Gemeinden reagieren sehr allergisch auf das Wort Veränderung. Sie haben die Einstellung Kaiser Wilhelms: „Ich glaube an das Pferd. Das Automobil ist eine vorübergehende Erscheinung.“ Daniel und William geben uns von einem christlichen Standpunkt aus einige praktische Lösungen, wie man Veränderungen begleiten kann. Hier den ganzen Beitrag lesen! [6]


Evangelisation – Die 3 Ebenen der Kommunikation 

Mario Wahnschaffe

Hier ist ein 30-minütiges Video, das unseren Gemeindemitgliedern im Hinblick auf die persönliche Evangelisation sehr helfen kann. Man könnte es in den Hauskreisen oder in der Gemeinde zeigen. Mario liegt es sehr am Herzen, die Männer und Frauen zu erreichen, die dem christlichen Glauben skeptisch gegenüberstehen. In diesem Video findest du einige praktische Tipps, die uns zu mehr Effektivität verhelfen, wenn wir anderen Menschen vom Evangelium erzählen. Hier das Video anschauen! [7]


Treu sein!

Ein älterer Prediger wurde von einem seiner Diakone am Sonntagmorgen vor dem Gottesdienst getadelt. „Pastor“, sagte der Mann, „irgendetwas kann bei Ihren Predigten und Ihrem Dienst nicht ganz stimmen. Denn im ganzen letzten Jahr ist nur eine einzige Person zur Kirche dazugekommen, und er ist nur ein Junge“.

Der Prediger hörte zu, seine Augen wurden feucht, und seine schmächtigen Hände begannen zu zittern. „Der Vorwurf macht mich sehr betroffen“, antwortete er, „aber Gott weiß, dass ich mich bemüht habe, meinen Dienst treu auszuführen.“ An dem Tag war das Herz des Pastors sehr schwer, als er vor seiner Gemeinde stand. Als er seine Predigt beendete, hatte er den starken Drang, seinen Job an den Nagel zu hängen.

Nachdem alle anderen Besucher die Kirche verlassen hatte, kam der eine Junge zu ihm, von dem eben die Rede war, und fragte den Prediger: „Glauben Sie, dass ich – wenn ich hart arbeite für eine Ausbildung – auch mal Prediger werden kann, oder vielleicht ein Missionar?“

Wieder kamen Tränen in die Augen des Predigers. „Ah, das heilt den Schmerz, den ich fühle“, sagte er. „Robert, ich sehe nun doch Gottes Hand über meinem Dienst. Möge Gott Dich segnen, mein Junge. Ja, ich denke, Du wirst einmal ein Prediger werden.“

Viele Jahre später kam ein mittlerweile schon älterer Missionar aus Afrika zurück nach London. Sein Name wurde mit Hochachtung und Bewunderung ausgesprochen. Adlige luden ihn in ihre Häuser ein. Er hatte der Gemeinde Jesu viele Seelen hinzugefügt, und hatte einige von Afrikas gefürchtetsten Stammeshäuptlingen mit dem Evangelium erreicht.

Sein Name war Robert Moffat, derselbe Robert, der Jahre zuvor als kleiner Junge mit dem besagten Pastor an einem Sonntagmorgen in einer Kirche in Schottland gesprochen hatte.

Unser Gebet: „Herr, hilf uns, in unserem Dienst treu zu sein. Und dann gibt uns die Gnade, dass wir das Resultat unseres Dienstes Dir überlassen.“