„Was du von mir in Gegenwart vieler Zeugen gehört hast, das gib an zuverlässige Christen weiter, die wiederum fähig sind, andere im Glauben zu unterweisen.“ (2 Timotheus 2,2 HFA)
„Einer der größten Werte von Mentoren ist die Fähigkeit voraus zu sehen, was andere nicht sehen können und ihnen zu helfen, den Kurs zu ihrem Bestimmungsort anzusteuern.“ (John Maxwell)
Wenn ich so zurückschaue, wundere ich mich immer noch, was Fred Smolchuck in mir sah, als er mich als Pastor einer Gemeindegründung einsetzte. Ich war damals ein „hoch qualifizierter”, 26 Jahre alter Sehbehinderter, der Gitarre spielen konnte und bis zu jenem Zeitpunkt nur in der Jugendarbeit bei Teen Challenge involviert gewesen war.
Ich war begeistert von Fred, weil er die Vision hatte, in der Nähe von Saginaw in Michigan mehrere Gemeinden zu gründen. Aus seiner Initiative und der Vision der Saginaw-Gemeinde gingen schließlich drei Tochtergemeinden hervor. Fred traf sich regelmäßig mit uns drei jungen Pastoren. Er lud uns oft zum Mittagessen in ein chinesisches Restaurant mit dem provaktiven Namen “Forbidden City” („Verbotene Stadt“) ein, wo wir uns über unseren Dienst, unsere Familien und das Leben im Allgemeinen intensiv austauschten. Zu anderen Zeiten trafen wir uns einfach in der Gemeinde und beteten dort zusammen.
Das besondere Mentoring, das Fred mir zuteil werden ließ, hat mein Leben und meinen Dienst stark geprägt. Es war eine wichtige Lehrzeit für mich, die einen großen Einfluss auf meine Berufung zum Gemeindegründer und Mentor ausübte. Nach 40 Jahren im Dienst blicke ich heute erstaunt und voller Demut darauf zurück, wie viele Gemeindegründer und -leiter ich ermutigen und dabei unterstützen durfte, in ihrer von Gott gegebenen Berufung zu wachsen. Meine Mentees sind immer wieder sehr dankbar, dass ich mir Zeit für sie nehme, aber im Grunde bin ich es, der am meisten gesegnet wird. „Geben ist seliger als Nehmen!“
Eine Gemeinde zu leiten bringt gewaltige Verantwortung mit sich. Eine der größten Herausforderungen für Gemeindeleiter besteht darin, nach Menschen Ausschau zu halten, die das Potenzial zur Leiterschaft haben. Viele Menschen können das Potenzial, das wir in ihnen sehen, oft nicht selbst erkennen. Aber ich bin überzeugt, dass unser himmlischer Vater uns konkret helfen kann, Leitungspotenzial in Geschwistern zu sehen, das vielleicht niemand anders erkennen kann.
Als Jesus die Jünger berief, konnten sich die meisten von ihnen sicher nicht vorstellen, dass sie eines Tages als Verantwortungsträger im Reich Gottes eine Schüsselrolle in der Urgemeinde spielen würden.
Ich habe oft erlebt, dass Männer und Frauen, die ihr Potenzial als Leiter selbst nicht sehen, weit qualifizierter für geistliche Leiterschaft sind als jene, die sich selbst als große Helden betrachten und ständig von allen bewundert werden wollen. Rick Warren schreibt: „Sei nie ein Mentor für Leute, die es nach Leiterschaft gelüstet. Halte Ausschau nach Menschen, die dienen wollen.“
„Wenn jemand will der Erste sein, der soll der Letzte sein von allen und aller Diener.“ (Matthäus 9, 35b)
Nach der obigen Aussage von Paulus in 2.Timotheus 2 folgt Vers 3: „Als ein guter Kämpfer im Dienst von Jesus Christus musst du so wie ich bereit sein, auch für ihn zu leiden.“ Ich glaube, die Menschen, die wir als Mentoren inspirieren, sollten uns auch als Kämpfer sehen und manchmal auch als „leidende Leiter“. Ich habe festgestellt, dass andere von mir mehr lernen, wenn sie erleben, wie ich mit schwierigen Situationen und komplizierten Geschwistern in der Gemeinde halbwegs zurechtkomme, als wenn ich einen großen Sieg feiern kann. Die Art und Weise, wie wir mit Konflikten und Problemen umgehen, bestimmt die Stärke oder Schwäche unserer Leiterschaft.
Paulus wieder: „Folgt meinem Beispiel, so wie ich dem Vorbild folge, das Christus uns gegeben hat.“ (1.Korinther 11,1 HFA) Ein gutes Vorbild ist wichtiger als Worte. Man muss nicht perfekt sein, aber jeder Mentor muss denen gegenüber, die er begleitet, authentisch sein. Laird Crump schreibt in Bezug auf die junge Generation: „Sie suchen nicht nach einer geistlichen Theorie. Sie sehnen sich nach der Verkörperung dessen, was es bedeutet, ein authentischer Nachfolger Jesu zu sein – jemand, der sagen kann: ‚Halte Schritt mit mir, wenn ich mich bemühe, Schritt zu halten mit Jesus.’“
Als Pastoren und Leiter wünschen, hoffen und beten wir oft, dass der Herr in unsere Gemeinde hoch qualifizierte Männer und Frauen senden möge, die die Arbeit stark voranbringen können. Das kann theoretisch passieren, aber meistens sind wir darauf angewiesen, mit den Leuten zu arbeiten, die schon da sind. Ich empfehle euch, den Beitrag von Karl Vaters zu lesen: Verwandle das Team, in welchem du feststeckst, in das Team, das du haben willst. [1]
Erinnert euch an Samuel. Er dachte, er habe den richtigen Nachfolger für Saul gefunden. Aber der Herr sagte: „Ich urteile nach anderen Maßstäben als die Menschen. Für die Menschen ist wichtig, was sie mit den Augen wahrnehmen können; ich dagegen schaue jedem Menschen ins Herz.“ (1.Samuel 16,7 HFA)
Mein Gebet heute ist, dass Gott dir ein oder zwei Personen zeigt, die vielleicht sehr unscheinbar sein mögen, aber durch deren Leben Gott große Dinge tun will in ihrem Dienst in der Gemeinde. Sei mutig und lass dich durch manche Enttäuschungen aus der Vergangenheit nicht davon abhalten, Nachwuchs in Gottes Reich zu berufen, genau wie Fred mir eine Chance gab.
Verbunden in Ihm
Paul
Hier sind noch zwei kurze Beträge zum Mentoring.
Einige allgemeine Gedanken über das Mentoring [2]
Sechs Arten von Mentoring im Gemeindebau [3]
Die 7 Hauptgründe, warum Gäste in deine Gemeinde zurückkehren [4]
Dan Reiland
Reflektionen [5]
Mechthild Clark
Vor kurzem brachte Mechthild diese Botschaft in der Gemeinde in Bregenz, wo sie über ihr Leben und ihren Dienst zusammen mit Paul berichtete. Sie zeigte die Realität eines Lebens mit all seinen Höhen und Tiefen auf, in dem Gott die Kontrolle hat.
Gemeindeerneuerung: Passion entfachen [6]
Lothar Krauss
Susan Beaumont
Erfolg bedeutet, treu zu dem zu sein, zu dem man gerufen ist.
Erfolg ist, wenn man lieben gelernt hat.
Erfolg ist, ein warmes, weites Herz zu haben.
Erfolg ist, in Frieden und in der Wahrheit zu leben.
Erfolg ist, Gott immer besser kennen zu lernen.
Das allein zählt und alles andere ist bestenfalls die Folge davon.
Alles andere kommt und geht. (Johannes Hartl)