Paul Clark
Bibellese: Apostelgeschichte 25,1–27
„Sie hatten aber Streit mit ihm über einige Fragen ihrer Gottesverehrung und über einen verstorbenen Jesus, von dem Paulus behauptete, er lebe.“ (Apostelgeschichte 25,19)
Festus, der römische Statthalter in Cäsarea, berichtete König Agrippa kurz von einem der zentralen Glaubenssätze der Urgemeinde, der die etablierten religiösen Juden ständig in Rage versetzte. Trotz großen Widerstands seitens der Juden und der Heiden, schämten Paulus und die Urchristen sich des Evangeliums nicht und predigten, wo immer sie hinkamen, dass Jesus der Messias war und von den Toten auferweckt wurde.
Paulus war sogar so weit gegangen, dass er an die Gemeinde in Korinth geschrieben hatte: „Ist aber Christus nicht auferweckt worden, so ist unsre Predigt vergeblich, so ist auch euer Glaube vergeblich.“ (1 Korinther 15,14) Wie schon damals sehen auch heute noch viele Menschen die Auferstehung Christi als puren Unsinn an. Viele liberale Theologen sagen, wir sollten die Auferstehung als ein Symbol und nicht als tatsächliches Geschehnis betrachten. Da stellt sich mir die Frage: Warum wird dann das Wort ‚Auferstehung‘ im Neuen Testament in der ein oder anderen Form siebenundfünfzig Mal erwähnt? Die Auferstehung ist im Hinblick auf die Grundlage unseres Glaubens an Jesus Christus der zentrale Punkt.
Ich bin auch davon überzeugt, dass die Auferstehungskraft Jesu Leben verändern kann! Petrus, der Zeuge der Auferstehung war, schrieb: „Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten.“ (1 Petrus 1,3) Hier sehen wir ganz klar, dass die Auferstehung mehr ist als nur ein Glaubenssatz. Sie gibt uns in unserem tristen Alltag große Zuversicht und Geborgenheit.
Als Paulus im Gefängnis saß, schrieb er an die Christen in Philippi: „Ihn möchte ich erkennen und die Kraft seiner Auferstehung.“ (Philipper 3,10) Das bedeutet, dass wir aus dieser Quelle unseres Glaubenslebens immer Kraft schöpfen können. Wir brauchen als Nachfolger Christi nicht auf der Stelle zu treten.
Vor vielen Jahren wurde Billy Graham einmal von einem Reporter, der nicht an die Auferstehung glaubte, gefragt, woher er wisse, dass es einen Gott gebe. Dr. Grahams Antwort war tiefgründig und einfach zugleich: „Ich weiß, dass es einen Gott gibt, weil ich heute Morgen mit ihm gesprochen habe.“
Die Süddeutsche Zeitung veröffentlichte 2007 eine Woche vor Karfreitag in ihrem Magazin einen Artikel, in dem es hieß: „Wenn der Satz ‚Jesus lebt!‘ wirklich geglaubt würde, müssten den Christen eigentlich Flügel wachsen, die Gemeinden müssten vor Kraft strotzen und ihre begeisterten Mitglieder müssten an Ostern durch die Straßen rennen und jedem ins Ohr brüllen: ‚Gott lebt wirklich, er lebt!‘ Doch stattdessen stehen sie mit allen anderen im Stau auf der Autobahn.“
Wie Paulus im Gericht vor Festus und König Agrippa, müssen auch wir die freudige Botschaft der Auferstehung in unserer Nachbarschaft und unserer Familie, in der Schule und bei der Arbeit ohne Scheu weitergeben. Jesus ist die Auferstehung und das Leben!