(Bevor du den Beitrag von Karl Vaters liest, kommt hier die Definition des Begriffs „Transformationale Führung“: Transformationale Führung ist ein Konzept für einen Führungsstil, bei dem durch das Transformieren (lat.: transformare – umformen, umgestalten) von Werten und Einstellungen der Geführten – hinweg von egoistischen, individuellen Zielen, in Richtung langfristiger, übergeordneter Ziele – eine Leistungssteigerung stattfinden soll. Transformationale Führungskräfte versuchen, ihre Mitarbeiter intrinsisch zu motivieren, indem sie beispielsweise attraktive Visionen vermitteln, den gemeinsamen Weg zur Zielerreichung kommunizieren, als Vorbild auftreten und die individuelle Entwicklung der Mitarbeiter unterstützen.)
Großartige Ideen sind unangenehm.
Sie basieren nicht auf den allgemein verbreiteten Meinungen.
Aber wenn wir sie hören, denken wir oft: „Natürlich! Wie konnte ich das so lange übersehen?“
In der Leiterschaft der Gemeinden gibt es heute nur die eine Meinung: Wenn deine Gemeinde nicht an Größe zunimmt, stagniert sie. Und wenn du einen effektiven, einflussreichen Dienst tun willst, musst du größer werden. (Oder, vielleicht etwas genauer: Wenn du einen effektiven, einflussreichen Dienst tust, wirst du größer werden.)
Hier ist die störende Wahrheit daran: Die Gemeinden müssen nicht größer werden, um einen großartigen Dienst zu tun. Und für viele Gemeinden ist gerade die Tatsache, dass sie klein sind, der Grund dafür, dass sie einen großartigen Dienst tun.
Manchmal ist größer einfach nur größer
Gemeindewachstum ist großartig, aber es ist nicht unbedingt eine störende Wahrheit, die etwas verändert. Manchmal ist größer einfach nur das: größer.
Das bedeutet, die Gemeinde ist größer, aber ansonsten bleibt alles beim Alten.
Und wenn wir unermüdlich nach Zuwachs streben, verschließt uns das leicht die Augen für die Realität, dass die Gemeinde vielleicht nicht anders oder besser, sondern eben nur größer wird.
Stelle die richtigen Fragen
Sieh dir einmal die Leiter an, denen die größte Aufmerksamkeit zuteilwird. Diejenigen, denen du versuchst nachzueifern. Was haben sie tatsächlich getan? Haben sie wirklich etwas verändert? Oder ist es nur mehr? Ist es nur größer?
Oft ist es beides. Aber nicht immer.
Dann beurteile deinen Dienst auf dieselbe Weise. Denn schließlich, wenn wir von anderen einen transformativen Dienst erwarten, müssen wir bei uns selbst beginnen. Es ist nicht fair, sich über den Mangel an Veränderungen in der Gemeinde allgemein zu beklagen, wenn wir selbst nichts dafür tun.
Für viele von uns kann es auch hilfreich sein, sich die Frage andersherum zu stellen. Statt zu fragen: „Hat sich mein Dienst verändert oder ist er nur größer geworden?“, sollten wir vielleicht fragen: „Hat sich mein Dienst verändert, obwohl er klein geblieben ist?“
Wenn das der Fall ist, muss er vielleicht nicht größer werden. Wenn nicht, wird sich auch nichts ändern, wenn er wächst. Die Größe verändert kein Leben, das tut nur die verändernde, störende Wahrheit.
Eine kleine, aber störende Wahrheit
Ein numerischer Erfolg ist keine störende Wahrheit. Sie fordert den Status Quo nicht heraus. Nicht allein. Tatsächlich trägt sie sogar oft dazu bei, dass alles weiterhin in den gewohnten Bahnen verläuft.
Natürlich ist Wachstum beachtenswert. Es ist begeisternd. Und oft ist es ein Nebenprodukt von Gesundheit und Effektivität.
Aber das ist auch alles. Ein Nebenprodukt. Numerisches Wachstum allein bewirkt keine Veränderung, noch ist es ein Zeichen für einen Dienst, der Veränderung bewirkt.
Eine störende Wahrheit ist immer transformativ. Aber das ist nicht immer offenkundig. Es gibt nicht immer Zahlen, an denen sich das messen lässt.
Warum?
Weil wir nur messen können, was wir verstehen, und ein störender, transformativer Dienst lässt sich nicht unbedingt auf den ersten Blick erkennen.
Ein transformativer Dienst beginnt normalerweise mit kleinen Schritten. Im Leben von Einzelnen. Schritt für Schritt, nicht Sprung für Sprung.
Das Evangelium verändert Menschen. Schließlich verändert es Kulturen, Strukturen und Gesellschaften. Aber das lässt sich nicht tagtäglich beobachten.
Das Evangelium von Jesus bringt störende, verändernde, lebensspendende Wahrheiten in das einfache Leben ganz normaler Menschen.
Einer nach dem anderen.
Eine Familie nach der anderen.
Eine Gemeinde nach der anderen.
Es macht das Leben und die Gemeinden besser. Nicht unbedingt größer.
Aber auf dem Weg verändert es alles.
Nicht nur für den Moment, sondern auf lange Sicht. Für die Ewigkeit. Es gibt keine größere, störendere, transformativere Wahrheit als diese.
Hier kann man den Originalartikel lesen!
Videos über die Vision von Karl Vaters finden sich unter seinem Namen auf YouTube. Mehr über Karl unter: NEWSMALLCHURCH.COM oder Besuche Karl’s Blog Pivot