Hier ein Impuls zur Frage, ob Du mit den richtigen Leuten unterwegs bist. Meine Eltern sagten uns Kinder immerzu: »Sage mir, mit wem du umgehst, so sage ich dir, wer du bist; weiß ich, womit du dich beschäftigst, so weiß ich, was aus dir werden kann.« Wir haben den Satz gehasst. Heute ist mir viel klarer, dass dieses Goethe Zitat schon seinen Sinn hat. Was mache ich damit im Blick auf die Leute, mit denen ich zu tun habe?

»Sage mir, mit wem du umgehst, so sage ich dir, wer du bist; weiß ich, womit du dich beschäftigst, so weiß ich, was aus dir werden kann.« (Johann Wolfgang von Goethe)

Ich kann mir die Leute nicht aussuchen …

Doch! In einem gewissen Maß schon. Mindestens kann ich darüber entscheiden, mit wem ich Umgang suche, wer mich prägen und beeinflussen soll, in wessen Nähe ich sein möchte. Oder wen ich besser meide. Wenigsten die Zeit begrenze. Einige Leute tun mir gut. Andere schaden mir eher. Ziehen mich runter, bringen mich auf falsche Gedanken. Und das gilt nicht nur für die Clique junger Leute.

Wer sind die Kollegen …, mit denen ich abhänge? Die Leute, die ich zu meinen Freunden mache oder die Bekannten, mit denen ich mich verabrede? Falsche Freunde haben schon so manchen um sein Geld, seine Gesundheit und seine Freiheit gebracht! Deshalb: Sei wählerisch!

Drei große Kategorien

  1. Leute, die mir sehr gut tun,mich inspirieren, aufbauen, fördern, voranbringen, das Gute in mir sehen, mich ermutigen, bestärken, anfeuern …
  2. Leute, die mir nicht gut tun.Die mich runterziehen, belasten, auf falsche Gedanken bringen, frustrieren, entmutigen …
  3. Neutrale Leute.Leute, die mir nichts besonderes geben aber mich auch nicht negativ beeinflussen. Viele alltägliche Beziehungen finden in dieser Kategorie statt. Und das ist voll o.k. So ist das Leben.

Die Aufgabe

Unsere Aufgabe besteht nun darin, unsere Beziehungen „zu managen“. Mit wem möchte, sollte oder muss ich wieviel Zeit verbringen? Wem sollte ich Zeit und Aufmerksamkeit in meinem Leben eher entziehen? Wen sollte ich ganz „streichen“? Welche Beziehungen sollte ich dagegen pflegen, indem ich ihnen Priorität gebe oder sie überhaupt erst einmal aufbaue? Welches Investment steht da für mich in nächster Zeit an? Zeit, das ist auch so ein wichtiger Aspekt. Auch im Sinne von zeitversetzt!

Zeitversetzt

Spannend ist nämlich zu bedenken, dass die Ergebnisse unserer Entscheidungen von HEUTE erst in der ZUKUNFT sichtbar werden. Der, der ich in 5 Jahren sein möchte, „entsteht“ heute, jetzt, hier. Meine Prioritäten, Entscheidungen, Themen und Menschen, mit denen ich jetzt unterwegs bin, entscheiden mit darüber, wer ich in der Zukunft sein werde. Weil die Konsequenzen erst später zu sehen sind, unterschätzen wir zuweilen die Wichtigkeit dieses Punktes JETZT! Wo ich keine Lust habe, dringendes mich drängt und ich wichtiges deshalb vernachlässige. Die »Strafe folgt eben oft doch nicht auf den Fuß!«

Deshalb: Zeit für eine Inventur. Hier eine kleine Hilfe dazu. Wie arbeitest Du damit?

  1. Erstelle eine Liste mit den Leuten, mit denen Du durchs Leben gehst. Die Dir begegnen. Mit denen Du Beziehungen gestaltest.
  2. Dann gehe die Namen durch und ordne die Namen in eine der Spalten. Bringen diese Leute Dich voran? Inspirieren sie Dich usw. Oder eher das Gegenteil? Oder weder noch?
  3. Und dann reflektiere und entscheide, wie Du in Zukunft diese Beziehungen gestalten möchtest. Was wirst Du tun?

Der Leiterblog,  Veröffentlicht am 3. August 2020

Lothar Krauss ist Pastor von Kirche im Brauhaus Gifhorn. Lothar hat zahlreiche Artikel und Beiträge zusammengestellt mit einer Vielzahl von Werkzeugen für Pastoren und Gemeindemitarbeiter. Er selbst schreibt als Vorstandsmitglied von Willow Creek Deutschland und Gemeindeberater mit langjähriger Erfahrung: „Ich bin begeistert beim Bau von Ortsgemeinden mitzuhelfen und die zukünftige Generation von Leitern in Ortsgemeinden zu unterstützen.“ Für mehr Info besuche Lothar’s Blog.