„Dem Dankbaren wird alles zum Geschenk, weil der weiß, dass es für ihn überhaupt kein verdientes Gut gibt.“ (Dietrich Bonhoeffer)

„Sei dankbar für das, was dir gegeben wird, statt zu jammern, was dir nicht gegeben wird. Das eine oder das andere wird zur Lebensgewohnheit.“  (Elizabeth Elliott)

 

 „Seid dankbar in allen Dingen; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus an euch.“ (1. Thess. 5, 18)

Gilt das auch für diese Corona-Zeit? Darüber brauchen wir nicht zu beten. Seid dankbar in allen Dingen.

Damit möchte ich nicht sagen, dass wir für die schrecklichen Dinge, die in unserem Leben passieren, dankbar sein sollen.

Es hat mich letzte Woche sehr traurig gemacht, zu erfahren, dass zwei meiner Kollegen an Covid-19 gestorben sind. Dafür bin ich ganz sicher nicht dankbar!

Aber ich bin dankbar, dass ihr Leben für so viele Menschen ein Segen war. Andi Tschudi aus Glarus in der Schweiz beispielsweise hat viele junge Menschen bei ihren ersten Schritten im Glauben begleitet. So führte er auch Patrick Noser, den Pastor vom Glaubenszentrum in St. Margrethen, nach dessen Bekehrung in die Jüngerschaft ein. Patrick hat mir des Öfteren erzählt, wie sehr Andi als sein Mentor sein Glaubensleben über die Jahre hinweg beeinflusst hat.

Auch Bill Waldridge aus Michigan hat in seinem langjährigen Dienst als Pastor viele Menschen für Gottes Reich gewonnen und viele Geschwister sehr ermutigt. Meine lieben Brüder haben den guten Kampf gekämpft und jetzt das himmlische Ziel erreicht, wo es kein Leid und keine Tränen mehr gibt. Die Trauer ihrer Familie ist sicher sehr groß, und auch ich trauere um sie.

„Seid dankbar in allen Dingen; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus an euch.“ ((1. Thess. 5, 18)

Pfarrer Martin Rinckart diente als Pfarrer in Eilenburg, Sachsen, während des gesamten 30-jährigen Kriegs. Es ist fast unvorstellbar, welche große Not die Menschen in Mitteldeutschland in dieser Zeit erleiden mussten.

Professor Wolfgang Brekle schreibt: Im Ergebnis des Zusammengehens der Sachsen und Schweden wurde die kaiserlich-habsburgische Armee unter Tilly in der Schlacht bei Breitenfeld (im Raum Leipzig) am 17. September 1631 geschlagen. Nach dieser Schlacht wurden viele Verwundete, Tote und Gefangene nach Eilenburg gebracht, was eine starke Belastung für die Stadt darstellte. Auch die Pest forderte viele Opfer, allein 492 in diesem Jahr.

Als die Schweden einige Jahre später besiegt waren, wurden die Lebensumstände für das Volk noch schlimmer.

Professor Brekle schreibt weiter: Auch Eilenburg hatte ungeheuer unter dem 30-jährigen Krieg zu leiden. Es wurde mehrfach umkämpft., von verschiedenen Armeen unterschiedlichster Herkunft besetzt sowie zur Lieferung von Nahrungsmitteln, Tieren und zur Zahlung von Geld verpflichtet. Allein für das Jahr 1637 wurde die Zahl der Pesttoten auf 8 000 geschätzt. Als Folge von Krieg und Pest herrschte besonders 1638 eine große Hungersnot, so dass man selbst um tote Krähen und Hunde auf offener Straße stritt.“ 

Was für eine entsetzliche Zeit. Wir können uns so etwas heute nicht mehr vorstellen. Doch in dieser Zeit hat Martin Rinckart eines der bekanntesten und beliebtesten evangelischen Lieder geschrieben:

„Nun danket alle Gott
mit Herzen, Mund und Händen,
der große Dinge tut
an uns und allen Enden,
der uns von Mutterleib
und Kindesbeinen an
unzählig viel zu gut
bis hierher hat getan.“

Hier findet ihr das ganze Lied auf YouTube.

Ich will ganz offen zu euch sein. Meine Frau und ich haben oft viel zu viel über die Corona-Situation und die Lockdowns gejammert. Doch wir müssen uns immer wieder zur Ordnung rufen und uns vor Augen halten, wie gut wir es haben. Wir sind gesund. Wir haben mehr als genug zu essen. Wir haben eine schöne Wohnung, die immer warm ist. Wir sind Teil einer wunderbaren Gemeinde, auch wenn wir uns noch nicht so miteinander treffen können, wie wir es uns wünschen.

Als ich letzte Woche in meinem Arbeitszimmer vor dem Computer saß, fiel mein Blick auf die Bilder, die dort an der Wand hängen. Sie haben mich sehr berührt. Sie zeigen verschiedene Situationen aus dem gemeinsamen Leben von mir und meiner Frau, und mir wurde bewusst, wie viel Segen wir im Lauf der Jahre vom Herrn erfahren durften.

Mark Batterson schreibt: „Wir neigen dazu, in Erinnerung zu behalten, was wir vergessen sollten, und zu vergessen, was wir in Erinnerung behalten sollten. Wir können die geistliche Amnesie überwinden, indem wir Gegenstände oder Bilder als Symbole des Lebens betrachten. Diese Symbole deuten nicht nur auf die Vergangenheit zurück; sie weisen auch auf die Zukunft hin. Unser auf die Zukunft gerichteter Glaube ist ein Ergebnis von Gottes Treue in der Vergangenheit. Je älter wir werden, umso mehr Glauben sollten wir haben!“

Sieh dich doch einmal in deiner Wohnung oder deinem Haus um, ob dort Bilder, eine Bibel, eine Kerze oder irgendein anderer Gegenstand ist, der dir helfen könnte, dich an Gottes Treue und Güte in deinem Leben zu erinnern. So etwas tut immer gut!

Ich glaube, es ist auch wichtig, dass wir hin und wieder anderen Menschen davon erzählen, was wir mit Gott erlebt haben. Ruf doch gerade in dieser Zeit, in der wir so isoliert sind, jemanden an und berichte ihm von deinen Erlebnissen mit Gott. Sage ihm, wie du zum Glauben an Jesus gekommen bist. Erzähle von deiner Taufe oder deiner Berufung im christlichen Dienst. Es tut uns immer wieder gut, darüber zu sprechen und zu bekennen, was wir mit Gott erlebt haben. Und es tut immer wieder gut, dasselbe von anderen Menschen zu hören.

Letzte Woche habe ich vier Personen angerufen, mit denen ich schon lange nicht mehr gesprochen hatte. Das hat mir gut getan, und ihnen auch. Ich werde diese Woche damit weitermachen.

„Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.“ (Psalm 103,2)  

Unser aller Feind Satan läuft zu Hochform auf, wenn wir isoliert sind oder glauben, niemand habe je durchgemacht, was wir momentan durchmachen müssen. Ich sage nicht, dass diese Zeit einfach ist, aber vergesst nicht, dass wir alle im selben Boot sitzen.

Wir dürfen uns nicht verrückt machen lassen – weder von der Frage, ob es eine Verlängerung des Lockdowns geben wird, noch von den Verschwörungstheorien, die überall durch die Gegend schwirren.

Ich bin fest davon überzeugt, dass Gott dir und mir bei allen Herausforderungen in unserem Gemeindedienst, die wir in der nächsten Zeit möglicherweise noch werden durchstehen müssen, helfen wird. Hier sind vier Ausschnitte von älteren Anbetungsliedern als Medley von mir gesungen und aufgenommen. Das Lied zeugt von der großen Treue Gottes, die jeden Tag für dich und mich da ist. Du darfst das Lied gerne in den Sozialen Medien mit deinen Freunden teilen.

Never forget!

„Seid dankbar in allen Dingen; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus an euch.“ (1. Thessalonicher 5,18)

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    Aus Finzel, H. (2007), Die Top Ten Fehler von Leitern. David C. Cook


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    Ich erinnere mich heute daran, dass ich nicht der Beste sein muss. Ich muss nicht alle Antworten kennen. Ich bin nicht für jeden verantwortlich.  Ich muss nicht immer ein Lächeln auf den Lippen tragen. Ich muss nicht immer so tun, als ob in meinem Leben alles passen würde.

    Auch ich bin manchmal schwach und brauche Hilfe. Manchmal bin ich schwach in meinem Glauben. Ich habe Tage, an denen ich nichts weiterbringe. An manchen Tagen bin ich versucht, zusammenzubrechen und aufzugeben.

     … ABER, Gott!                                                                                                                                                             

    Ohne das Werkzeug des Glaubens wäre ich verloren. Es erlaubt mir, mein Vertrauen in den einen, der mir jeden Tag helfen kann, zu üben.

    Herr, ich wende mich heute an dich um Hilfe für mein verwundetes Herz, um Weisheit als Pastor, um Liebe, damit ich meine Frau, meine Kinder, meine Gemeinde, meine Freunde und Fremde lieben kann. Danke, dass du mich liebst und annimmst, dass du mir hilfst, dass du meine Hoffnung bist und an mir immer siehst, was ich sein kann!


    Wenn etwas nicht durch mich geschieht, heißt das noch lange nicht, dass nichts geschieht. Gott erwählt neue Leute an neuen Orten, um neue Dinge zu tun. – Er braucht dazu nicht meine Erlaubnis. Ich bin einfach dankbar, dass er lebt und wirkt. (Scott Hagan)