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Acht Stolpersteine in Bezug auf Lernbereitschaft / Stephen Blandino

Lernbereitschaft ist wichtig, um auf kürzere oder längere Sicht Erfolg zu haben. Die meisten Leiter würden auch sagen, sie seien lernbereit. Aber in Wahrheit lässt die Lernbereitschaft mit zunehmendem Alter und größerer Bequemlichkeit sowie abnehmender Sicherheit und Stabilität nach.

Bist du lernwillig? Eine der besten Arten, das herauszufinden, ist deine Anfälligkeit für Stolpersteine auf dem Weg zur Lernbereitschaft zu prüfen. Acht gewöhnliche Hindernisse können dir deinen lernwilligen Geist rauben.

  1. Stolz: Du glaubst, dass du schon alles weißt. Je länger wir leben, desto schwerer fällt es uns „Ich weiß nicht“ zu sagen. Unser Stolz kann das Beste von uns nehmen und unser Ego kann unseren lernbereiten Geist aussaugen.

Immerhin riskiere ich es, vor meinen Kollegen dumm dazustehen, wenn ich die Antwort nicht weiß. Aber echte Lernbereitschaft ist gegründet auf ein wesentliches Qualitätsmerkmal: Demut. In Sprüche 26, 12 steht: „Wenn du einen siehst, der sich weise dünkt, da ist für einen Toren mehr Hoffnung als für ihn.“ Wie kannst du deine Demutshaltung vergrößern, um lernwilliger zu werden?

  1. Vergangenheit: Du verlässt dich auf vergangene Erfolge. Zu oft lassen wir es zu, dass gute, erprobte Methoden neue, verbesserte Möglichkeiten im Keim ersticken.

Wir müssen an zeitlosen Wahrheiten und felsenfesten Weisheiten festhalten. Aber wenn wir nicht achtgeben, können wir vergangene Erfolge in Idole verwandeln und der Vergangenheit erlauben, die Zukunft ihres Potentials zu berauben.

Wenn du dich zu sehr auf vergangene Triumphe verlässt, könntest du eines Tages auf einem Friedhof der Belanglosigkeit erwachen. Ehre Vergangenes, aber sei loyal zur Zukunft.

Welche Ideen, welche Strategien, welche Erfolge aus der Vergangenheit halten dich davon ab, dich für neue Ideen und Möglichkeiten zu begeistern?

  1. Menschen: Du umgibst dich nicht mit neuen Stimmen. Wir sind gerne mit Menschen zusammen, die so denken wie wir, reden wie wir, handeln wie wir und leiten wie wir. Das Problem ist, dass es dadurch schwierig wird, etwas Neues zu lernen.

Der Autor Andy Stanley sagte einmal: „Wenn du dich lang genug mit Leuten umgibst, die denken wie du, wirst du immer mehr glauben, das sei die beste Art zu denken.“ Wie kannst du in den nächsten 30 Tagen deinen Kreis um drei neue Leiter vergrößern?

  1. Professionalität: Du bist schon ein Experte. Eines der größten Hindernisse für zukünftige Lernbereitschaft ist der Glaube, dass du schon ein Experte bist, dass du schon am Ziel angekommen bist.

Daniel McFadden, der Co-Empfänger des Nobelpreises für Wirtschafts-Wissenschaften im Jahr 2000, hat das richtig verstanden. Er meinte: „Wenn man nicht aufpasst, bedeutet der Nobelpreis das Ende der Karriere. Wenn ich nicht aufgepasst hätte, würde ich die ganze Zeit damit verbringen, irgendwo ein Band aufzuschneiden.“

Nach dem Gewinn des Literatur-Nobelpreises sagte T. S. Eliot etwas Ähnliches: „Der Nobelpreis ist die Eintrittskarte zum eigenen Begräbnis. Keiner hat jemals etwas getan, nachdem er ihn bekommen hatte.“

Um lernbereit zu bleiben, musst du dich selber aufraffen, falsche Anschauungen ablegen und gezielte Schritte setzen, um neue Einsichten zu gewinnen.

Wo musst du anfangen umzudenken, damit deine Erfahrung nicht dein zukünftiges Wachstum untergräbt?

  1. Gleichstand: Du hast deine Leidenschaft und Wissbegier für Wachstum verloren.Weil du dich in der Vergangenheit gesteigert hast, bedeutet nicht automatisch, dass du dich auch in Zukunft steigern wirst. Vergangenes Wachstum garantiert nicht zukünftiges Wachstum.

Wachstum erfordert tägliches Bewusstmachen. Wenn du deine Leidenschaft und Wissbegier verlierst, bleibst du schließlich auf einem bestimmten Niveau stehen.

Wie würdest du auf einer Skala von 1 – 10 deine Leidenschaft und Lernfreudigkeit für persönliches Wachstum bewerten und was könntest du dafür tun, um sie zu verbessern?

  1. Preis: Du bist nicht bereit, alles Notwendige zu tun. Je länger du am Wachsen bist, desto teurer wird das Wachstum.

Das stimmt in jedem Sinn des Wortes. Wachstum wird zeitaufwendiger, weil du dir tiefere Gedanken machen musst. Wachstum wird einen größeren finanziellen Aufwand erfordern, weil du mehr bezahlen musst für die besten Räumlichkeiten für Coaching und Training. Wachstum wird schmerzlicher, weil du die Opfer siehst, die du bringen musst, um eine neues Stufe an Einfluss zu erreichen. Es gilt einen Preis zu bezahlen, um belehrbar zu bleiben. Die Frage ist, bist du bereit, diesen Preis zu zahlen? Was würde es dich kosten, die nächste Stufe zu erreichen?

  1. Perspektive: Du lernst nichts aus deinen Fehlern. Einer der besten Lehrmeister im Leben ist der Misserfolg. Unglücklicherweise weigern sich zu viele Menschen aus den Lektionen, die ihnen dieser Lehrmeister über den Weg schickt, etwas zu lernen. Im Gegenteil sehen sie Misserfolg nur als ein Ereignis, einen Rückschlag, eine Unannehmlichkeit oder, noch schlechter, ein permanentes Hindernis.

Wenn du jedoch aus deinen Misserfolgen niemals etwas lernst, versäumst du jene Lektionen, die einen zukünftigen Durchbruch bedeuten würden. Misserfolg bietet eine Perspektive, die du nur durch Aufmerksamkeit gewinnen kannst.

Welche Lehren kannst du aus deinen Misserfolgen ziehen?

  1. Vorhersehbarkeit: Du widersetzt dich jeder Veränderung. Vorhersehbarkeit bewirkt ein Gefühl für Stabilität und Sicherheit. Aber wenn wir uns zu oft und zu lang auf alles Vorhersehbare stützen, widersetzen wir uns notwendigen Veränderungen zum Wachsen und Reifen.

Vorhersehbarkeit kann die Lernbereitschaft aus dem Weg räumen.

Auf welchem Gebiet widersetzt du dich Veränderungen? Welchen ersten Schritt musst du unternehmen, um Veränderungen gegenüber neuen Wegen aufgeschlossener zu sein?

Diese acht Hindernisse sollen dich nicht davon abhalten, in deinem Leben und in deinem geistlichen Dienst voranzukommen. Kultiviere einen demütigen Geist, der es dir gestattet, flexibel und belehrbar zu bleiben.

Hier kannst du den Originaltitel lesen! [1]

Stephen Blandino [2] gründete die 7 City Church  [3]in Fort Worth, Texas, deren Pastor er noch heute ist. In seiner Eigenschaft als Coach und Autor ist er viel auf Reisen und spricht mit Pastoren und Leitern, um sie zu Wachstum zu motivieren und ihnen zu helfen, in ihrem Dienst und ihrer Berufung zu gedeihen.