Eine Gemeinde zu leiten, kann in manchen Zeiten viel Stress bedeuten. Das vergangene Jahr, in dem sich die Welt einer globalen Pandemie, rassistischen Unruhen und nie dagewesenen wirtschaftlichen Herausforderungen gegenübersah, war für manche Gemeindeleiter besonders anstrengend. Für viele Pastoren und Leiter wurde die Welt komplett auf den Kopf gestellt. Immer mehr Gemeindeleiter landeten im Burnout.
Aber es gibt Hoffnung. Ich habe bereits die ersten fünf von 10 biblischen Maßnahmen, die ich die „10 Gebote für emotionale Gesundheit“ nenne, erwähnt. Diese können dir helfen, in jeder stressigen Zeit wieder neue Kraft zu schöpfen und erfrischt zu werden.
Ich habe dich um folgende Punkte gebeten:
- Lass dir und anderen gegenüber Gnade walten (Jakobus 4,6).
- Beginne und beende jeden Tag damit, deine Seele aufzutanken (Jakobus 1,21).
- Baue dir eine Routine auf und halte dich daran (Epheser 5,15-16).
- Reduziere deinen Medienkonsum (Matthäus 6,22-23).
- Plane dir jeden Tag Zeit für die Gemeinschaft mit Menschen ein, die du liebst (1.Thessalonicher 5,11).
Hier sind die nächsten fünf Punkte, die du beherzigen solltest, um ein Burnout zu vermeiden:
Sprich über deine Gefühle, statt sie in dir aufzustauen (Galater 6,2)
Gefühle sollen gefühlt, nicht aufgestaut werden. Du hast während dieser anstrengenden Zeiten Gefühle, weil du nach dem Bild Gottes erschaffen wurdest. Sie sind weder gut noch schlecht. Sie sind einfach Gefühle.
Paulus gibt uns in 2.Korinther 1,8 ein großartiges Beispiel dafür, wie wir unsere Gefühle mitteilen können, statt sie in uns hineinzufressen: „Denn wir wollen euch, Brüder und Schwestern, nicht verschweigen die Bedrängnis, die uns in der Provinz Asia widerfahren ist, da wir über die Maßen beschwert waren und über unsere Kraft, sodass wir auch am Leben verzagten…“
Wenn der größte Christ nach Jesus so offen über seine Gefühle sprechen konnte, glaubst du nicht, dass du das auch kannst? Indem du deine Gefühle mitteilst, förderst du deine Gesundheit. Das ist während stressiger Zeiten von wesentlicher Bedeutung.
Suche dir Rat, bevor du wichtige Entscheidungen triffst. „Die Pläne werden zunichte, wo man nicht miteinander berät; wo aber viele Ratgeber sind, gelingen sie.“ (Sprüche 15,22)
Wenn du unter Stress stehst, sinkt deine Gehirnleistung. Dein gesamtes Denken wird durch dauerhaften Stress beeinträchtigt. Während dieser Zeiten hast du keinen Zugang zu dem klügsten Teil deines Gehirns, wodurch die Wahrscheinlichkeit, dass du schlechte Entscheidungen triffst, deutlich zunimmt. Deshalb ist es besser, wenn du dir bei anderen Rat holst, bevor du wichtige Entscheidungen fällst.
Plane den ganzen Tag über erfrischende Pausen ein (Jesaja 40,30-31)
Wie die Neurowissenschaft bewiesen hat, ist es viel besser, den ganzen Tag über mehrere kurze Pausen zu machen als eine lange. Tatsächlich wird sich deine Leistungsfähigkeit steigern, wenn du über den Tag verteilt immer wieder eine Pause von fünf Minuten machst. Wir brauchen nicht viel Zeit, um neue Kraft zu schöpfen, aber wir brauchen viele Pausen, um emotional, körperlich und geistlich wieder aufzutanken. Das ist ganz ähnlich wie mit der Medizin. Wenn du krank bist, nimmst du normalerweise nicht eine große Pille am Tag, sondern zwei- oder dreimal täglich kleinere Pillen.
Finde heraus, was dich erfrischt und dir neue Kraft gibt – vielleicht tankst du beim Lesen auf, bei der Gartenarbeit oder beim Basketballspielen – und versuche, in jeden Tag mehrere solcher Pausen einzubauen.
Diene jemandem, der noch mehr zu kämpfen hat als du. „Wer reichlich gibt, wird gelabt, und wer reichlich tränkt, der wird auch getränkt werden. (Sprüche 11,25)
Ganz gleich, wie sehr du gerade zu kämpfen hast – es gibt immer jemandem, dem es noch schlechter geht. Um deine eigene mentale und emotionale Gesundheit zu fördern, musst du deine Aufmerksamkeit von dir selbst ablenken und auf den Schmerz eines anderen richten. Du musst anderen helfen und erkennen, dass sich das Leben nicht allein um dich dreht. Zu diesem Thema findest du viele Verheißungen in der Bibel.
Kontrolliere, was du kontrollieren kannst, und vertraue Gott für den Rest (Jakobus 2,22)
Gott wirkt für deine mentale, geistliche und emotionale Gesundheit. Er will, dass du auf der Grundlage seiner Führung durch die Bibel und durch das Gebet kluge Entscheidungen triffst. Wenn dann etwas passiert, das sich deiner Kontrolle entzieht, kannst du es Gott geben und darauf vertrauen, dass er es zum Guten wenden wird.
Das lässt sich jedoch leicht ins Extrem treiben. Du kannst beispielsweise sagen: „Es liegt alles an dir, Gott“, und so passiv werden, dass du schließlich überhaupt nichts mehr tust. Auf der anderen Seite kannst du handeln, als würde Gott in deinem Leben keine Rolle spielen, und davon ausgehen, dass alles von dir abhängt.
Sorge in diesem Punkt für eine Ausgeglichenheit, die dir hilft, zu erkennen, was in deiner Kontrolle liegt und was nicht, und dann triff kluge Entscheidungen. Du kannst die Umstände des Lebens nicht kontrollieren, aber es liegt an dir, wie du darauf reagierst. Das macht den Unterschied. Gott wird dir jederzeit helfen, diese Entscheidung zu treffen.
Hier kann man den Originalartikel lesen!
Rick Warren ist Pastor der Saddleback Church in Lake Forst, Kalifornien, deren Gottesdienste am Wochenende von durchschnittlich 22.000 Menschen besucht werden. Rick ist durch sein Buch The Purpose Driven Life (deutsch: Leben mit Vision) bekannt geworden, das auf der Bestsellerliste der New Times für über zwei Jahre die Sektion für gebundene Ratgeber anführte. Rick beschreibt darin fünf biblische Prinzipien, die für ein erfülltes Leben notwendig sind: Lobpreis und Anbetung, Gemeinschaft, Jüngerschaft, Dienst und Evangelisation. Für mehr Info besuche Pastor.com.