Jede Gemeinde hat sie – Quengler, Nörgler, Klatschbasen und Verleumder. Solche Menschen können einen Leiter verrückt machen!

Darüber hinaus ist es eine große Herausforderung, zu entscheiden, wann und wie man auf diese toxischen Gemeindemitglieder reagieren sollte. Das gleicht eher einer Kunst als einer Wissenschaft. Aber es gehört zu der Aufgabe eines Pastors oder Gemeindeleiters.

Um der Klarheit willen, teile ich die Pflichten des Gemeindeleiters in LEAD, FEED und gelegentliches WEED ein. LEAD bedeutet die Leitung der Gemeinde, um ihren Auftrag und ihre Vision zu erfüllen.
FEED erfordert, die Gemeinde auf eine gesunde, ausgeglichene Weise mit Gottes Wort zu nähren.
Und wenn nötig, braucht es das WEED – die Befreiung der Gemeinde von Unkraut, die sie zerstören könnten. Im Lauf der Jahre, habe ich gelernt, meine Reaktion auf schwierige Gemeindemitglieder darauf auszurichten, wie viel Einfluss sie haben.

  1. Ignoriere sie.

Der erste Schritt besteht darin, herauszufinden, ob ihr Verhalten der Boshaftigkeit oder der Unreife entspringt. Menschen, die sehr negativ sind, fehlt es oft einfach noch an Reife. Da ein Teil meiner Aufgabe im LEAD und FEED besteht, brauchen sie vielleicht einfach nur noch ein wenig Zeit zu wachsen.

Wie sollte ich in der Zwischenzeit mit ihrer negativen Haltung umgehen?

Nehemia dient uns hierfür als gutes Beispiel. Während er an Gottes Mission arbeitete, bearbeiteten seine Feinde seine Nerven. In Kapitel 6 lesen wir, wie seine Gegner versuchten, ihn abzulenken! Mir gefällt seine Antwort in Vers 3: „Ich hab ein großes Werk auszurichten, ich kann nicht hinabkommen. Das Werk würde liegen bleiben, wenn ich davon abließe und zu euch hinabkäme.“

Mann, ich falle jedes Mal fast um vor Lachen, wenn ich das lese. Vor allem an der Stelle, wo Nehemia sagt: „Ich arbeite an etwas, das wichtiger ist als ihr.“

Meiner Einschätzung nach ist in etwa 80 Prozent der Fälle die beste Reaktion keine Reaktion. Ich habe festgestellt: Wenn du einem Quengler deine Zeit schenkst, ermutigt ihn das nur dazu, noch mehr davon zu verschwenden.

  1. Konfrontiere sie.

Wenn der Einflussbereich des Quenglers zu groß ist oder das, was er zu beklagen hat, das Potenzial hat, Gift zu verbreiten, solltest du einschreiten. Deshalb sagt man auch: „Du musst es ersticken! Ersticke es im Keim!“

Paulus fasst die Pflichten eines Hauptpastors in dem folgenden Vers zusammen: „Verkünde das Wort Gottes. Halte durch, ob die Zeit günstig ist oder nicht. In aller Geduld und mit guter Lehre sollst du die Menschen zurechtweisen, tadeln und ermutigen!“ (2. Timotheus 4,2 NLB)

Auch Korrektur gehört zu den Aufgaben eines Pastors. Ich mag das alte englische Wort „reprove“, das so viel wie „tadeln“ oder „rügen“ bedeutet.

Im englischen Wörterbuch finden wir dafür die folgende Definition: „Schelten oder Korrigieren, normalerweise sanft oder mit einer freundlichen Absicht.“

Zu glauben, dass du Menschen zu Jüngern machen kannst, ohne sie jemals zu tadeln, ist genauso dumm wie zu glauben, dass du deine Kinder nicht erziehen musst.

Jeder braucht hin und wieder eine Dosis Disziplin. Wenn du dich als Leiter davor scheust, Unruhestifter zu korrigieren, bist du wie ein Arzt, der Krebs mit einem Placebo behandelt. Die Gemeinde sollte dir wichtiger sein als deine Bequemlichkeit.

Niemand mag Konfrontationen, aber ohne sie wird die Gemeinde anfangen, von innen her zu bröckeln. Die Wahrheit ist: Die meisten Unruhestifter sind Feiglinge. Viele von ihnen werden einen Rückzieher machen, wenn du sie herausforderst.

  1. Diszipliniere sie.

Es gibt jedoch auch Menschen, die immer wieder als Unruhestifter zutage treten und nicht auf Konfrontation reagieren, sondern stattdessen eine noch größere Dosis Gift versprühen.

Wie gehst du mit ständigen Störenfrieden um? Du musst den Krebs herausschneiden.

Meine persönliche Überzeugung ist, dass die Disziplin in der Gemeinde hauptsächlich für diese Kategorie der Sünde reserviert ist.

Im Buch der Sprüche spricht Salomo über sieben Sünden, die Gott besonders hasst. Nummer sieben lautet: „Schicke den Spötter fort, dann haben Zank und Streit ein Ende!“ (Sprüche 22,10 HFA)

Zum Glück hat uns Jesus in Matthäus 18,15-17 einen Prozess aufgezeigt, wie wir Schritt für Schritt gegen solche toxischen Mitglieder vorgehen können.

Wenn die betreffenden Personen nicht beherzigen, was du ihnen sagst, und weiterhin für Unfrieden sorgen, ist es an der Zeit, sie höflich aufzufordern, sich eine neue Gemeinde zu suchen, in der sie glücklich sein können.

Leider musste ich diesen Schritt im Lauf der Jahrzehnte, in denen ich als Pastor gedient habe, einige Male gehen. Das ist nie angenehm. Es ist immer herzzerreißend und schwierig.

Dennoch ist mir die Gesundheit der Gemeinde so wichtig, dass ich dafür den Schmerz, den dieser Prozess mit sich bringt, in Kauf nehme.

Die Gemeinde ist zu wichtig, als dass wir zulassen könnten, dass uns ein toxisches Mitglied von unserer Mission ablenkt, sie beeinträchtigt oder gar zunichtemacht.

Du kannst der Auftrag der Gemeinde nicht den Quenglern unterordnen.

Hier kann man den Originalartikel lesen!

 

Brian ist Hauptpastor der Oak Ridge Baptist Church  in Salisbury, Maryland USA. Besuche Brians Blog!