„In der Leiterschaft geht es nicht um Titel, Positionen oder Flowcharts. Es geht um eine Person, die eine andere beeinflusst.“ (John C. Maxwell)
„Gnade und Treue sollen dir nicht verloren gehen. Trage sie wie eine Kette um deinen Hals und schreibe sie dir tief in dein Herz.“ (Sprüche 3,3 NLB)
„Ich bete nicht um Erfolg, ich bete um Treue. Sei treu in den kleinen Dingen, denn in ihnen liegt deine Kraft. (Mother Teresa)
Ich erinnere mich noch daran, wie ich vor vielen Jahren mit einem Ehepaar, das gerade dabei war, ein christliches Werk zu gründen, in meinem Büro saß. Einige Pastoren aus der Gegend, einschließlich mir selbst, waren aufgrund der Dinge, die in ihrem Dienst passierten, und verschiedenen Äußerungen, die sie öffentlich getroffen hatten, ein wenig besorgt. Als wir zusammen Kaffee tranken, bat ich das Paar freundlich, mir zu erklären, was ich über sie gehört hatte. Ihre Antwort schockierte mich zutiefst. Sie sagten: „Paul, wir müssen dir weder irgendetwas erklären noch deine Fragen beantworten. Wir sind Propheten!“ Darauf gab es nicht mehr viel zu sagen. Leider passierten durch ihre Arbeit im Lauf der Jahre viele unschöne Dinge, die zur Folge hatten, dass viele Menschen nichts mehr mit Christen oder Gemeinden zu tun haben wollten. Mittlerweile besteht ihr Werk schon sehr lange nicht mehr.
Warum erzähle ich das? Ich weiß, dass sich diese Geschichte extrem anhört. Aber damals wie heute bin ich davon überzeugt, dass ein Titel oder ein Amt nie als Rechtfertigung oder Ausrede für ein unangemessenes Handeln in unserem Dienst als Leiter dienen sollte.
Rick Godwin schrieb: „Im Neuen Testament waren die Bezeichnungen Bischof, Evangelist, Pastor, Apostel usw. keine Titel, sondern Jobbeschreibungen. Niemand nannte Paulus ‚Apostel Paulus‘. Er war ‚Bruder Paulus, der zum Apostel berufen worden war‘. Wenn dein Name allein nicht gut genug ist, wird dir auch ein schmeichelhafter Titel nicht helfen, selbst wenn er biblisch ist.“ Wie einer meiner Freunde kürzlich schrieb: „Jesus beschäftigte sich nicht mit Titeln. Er beschäftigte sich mit Handtüchern und Wasserbecken.“ (Siehe Johannes 13,5-13)
Versteh mich nicht falsch – es ist völlig in Ordnung, eine Berufsbezeichnung oder einen Titel wie Pastor oder in meinem Fall Doktor zu haben. Viel wichtiger ist es jedoch, wie gut es dir und mir gelingt, als Diener Gottes für die Menschen da zu sein.
Manchmal sind wir als Gemeindeleiter sehr frustriert und entwickeln fast schon einen Minderwertigkeitskomplex, weil es scheint, als würde nur jenen mit „big names“ und „big churches“ Aufmerksamkeit zuteil. Natürlich sind die „big churches“ weltweit die Ausnahme. Typischer ist mein Kirchenbund der BFP in Deutschland, in dem 60 Prozent unserer 850 Gemeinde weniger als 50 Mitglieder haben (21 Prozent der BFP-Gemeinden haben zwischen 51 und 100 Mitglieder).
Letzten Endes werden es keine Titel, Namen, Zahlen, große Visionen oder blumige Worte sein, wegen derer die Menschen sich an uns erinnern. Aber sie werden sich daran erinnern, wie wir ihnen und anderen mit einem offenen Herzen in den kleinen Dingen geholfen haben. Kleine Dinge bedeuten nicht nur viel, sie bedeuten alles! Die Worte von Mutter Teresa sagen es laut und deutlich: „Nicht alle von uns können große Dinge tun. Aber wir können kleine Dinge mit großer Liebe tun.“
Ich weiß noch, wie wir bei unserer Gemeindegründung in Bad Dürkheim unser neu gekauftes Gebäude, das früher dem Roten Kreuz gehört hatte, renovierten. Ich war gerade in der Garage und befreite sie von Müll und Bauschutt, wobei meine Hände sehr schmutzig wurden. Da kam eine der Frauen aus der Gemeinde zu mir und sagte: „Ich habe noch nie gesehen, dass ein Pastor so etwas tut.“ Ich dachte: „Hey, ich bin kein Held. Das ist nur ein ganz normaler Teil des Dienens, zu dem alle Christen berufen sind.“
Wahre christliche Leiterschaft ist eine Herzensangelegenheit, keine Kopfsache. Ein Leiter, der anderen dient, gibt den Menschen seine Zeit und Mittel, ohne damit zu geizen, es widerwillig zu tun oder etwas zurückzuerwarten.
Wir sind dazu berufen, allen Menschen zu dienen, auch den wenig Liebenswerten, Kritikern, Verrätern und so weiter. Es geht nicht darum, dass du und ich uns gut oder bestätigt fühlen, sondern dass wir so liebevoll dienen, wie Christus es tat. Mein Freund Carl Stephens drückte das gut aus. Er sagte: „Echte Diener betrachten den Dienst als eine Chance und nicht als eine Verpflichtung!“
Am Ende unseres irdischen Lebens werden wir vor dem Herrn stehen und wollen die Worte hören, die Jesus in seiner Lehre von den anvertrauten Talenten sagte: “In kleinen Dingen bist du treu gewesen, darum werde ich dir Großes anvertrauen. Komm zu meinem Fest und freu dich mit mir!‹” (Matthäus 25,21)
Wenn du Gott dienst – besonders in den kleinen Dingen – bist du nie am falschen Ort. Ganz gleich, ob man deine Bemühungen anerkennt oder nicht, ob du als Gastredner zu einer großen Leiterkonferenz eingeladen wirst oder nicht und ob deine Gemeinde groß oder klein ist – Gott sieht dich und er ist begeistert von deiner Treue! Wachse und gedeihe an dem Ort, an den er dich gepflanzt hat, und du wirst staunen, was Gott alles durch dich tun kann.
Möge Gott dich und deine Family stark segnen!
Paul
PS Ich bete, dass die folgenden Beiträge eine Ermutigung für deine Gemeindemitarbeiter sein werden.
Und vergiss nicht: Ihr könnt euch immer noch zu dem Webinar mit Karl Vaters am 10. Juni 2021 um 19.00 Uhr anmelden. Hier alle Infos mit Anmeldung!
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Der erste Schritt besteht darin, herauszufinden, ob ihr Verhalten der Boshaftigkeit oder der Unreife entspringt. Menschen, die sehr negativ sind, fehlt es oft einfach noch an Reife. Wenn du einem Quengler deine Zeit schenkst, ermutigt ihn das nur dazu, noch mehr davon zu verschwenden. Mehr Lesen!
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Es ist wichtig, dass wir uns bewusst Zeiten der Stille und Einsamkeit in unserem Leben schaffen. Mehr Lesen!
Aussagestarke Zitate
Wenn eine alte Gedankenfestung deine Zukunft begrenzt, habe den Mut zum Umdenken. Du kannst nur das verbessern, dem du dich stellst. (Craig Groeschel, Global Leadership Summit 2020)
Wenn wir daran scheitern, Menschen zuzuhören, die die Welt auf andere Art als wir erleben, werden wir nie in der Lage sein, ihre Lasten zu tragen. (Andy Stanley) „Jeder soll dem anderen helfen, seine Last zu tragen. Auf diese Weise erfüllt ihr das Gesetz, das Christus uns gegeben hat.“ (Galater 6, 2 HFA)
Wir müssen geistlich tiefer werden. John Wesley begrüßte alle seine Leiter im geistlichen Dienst mit dieser Frage: „Wie geht es deiner Seele?“ Was unser geistliches Leben betrifft, so haben wir damit kein Ressourcen-Problem. Wir haben ein Prioritäten-Problem. (Stacey Foster)
Martin Luther hatte mit Anfällen von Depression zu kämpfen. Die Bürde seiner Herausforderungen lastete schwer auf ihm. Eines Tages kam seine Frau Katharina die Stiege herunter, schwarz gekleidet, als ginge sie auf ein Begräbnis. Luther schaute auf, sah sie und fragte: „Wer ist gestorben?“ „Gott ist gestorben“, gab sie zur Antwort. Luther schoss zurück: „Gott ist nicht tot!“ Worauf Katharina antwortete: „Dann lebe auch so, als ob er noch am Leben sei!“ (Dietrich Schinder, Shift: The Road to Level 5 Church Multiplication, 159)