Die Pandemie, Rassenspannungen, wirtschaftliche Rückschläge und die polarisierendste politische Zeit der jüngsten Geschichte haben Unfrieden ausgelöst, der auch in die Ortsgemeinden überschwappte.

Meinungsverschiedenheiten zu diesen und anderen Fragen haben viele Versammlungen zerstört. Pastoren haben ungezählte Stunden damit verbracht, mit frustrierten Gemeindemitgliedern zu reden, persönliche Angriffe abzuwehren und im verzweifelten Versuch, die Einheit unter Leiterschaft und Versammlungen wiederherzustellen.

Ernste Konflikte entstehen auch in christlichen Familien – was oft das Arbeitspensum an pastoraler Seelsorge noch erhöht. Zusätzlich zu Ehe- und Familienstreitigkeiten kommen finanzieller Druck, Spannungen und Entlassungen am Arbeitsplatz und Kämpfe mit Alkohol und Drogen.

Diese Zerwürfnisse mit göttlicher Weisheit und Gnade zu steuern, ist noch nie zuvor lebensnotwendiger gewesen für die Gemeindeleiter. Nachdem ich in den vergangenen drei Jahrzehnten hunderte von Gemeinden und Familien wieder miteinander versöhnt und Rechtsstreitigkeiten gelöst habe, würde ich gerne 11 Prinzipien beschreiben, die Beziehungen betreffen und sich wirksam erwiesen haben im Verhindern und Klären von Konflikten unter Gläubigen.

  1. Nimm Gott dazu!

Wenn wir in einen Konflikt geraten, richten die meisten von uns ihren Fokus wie besessen auf zwei Dinge: selbstverstandene Gerechtigkeit und die Fehler der anderen Person. Während Anklagen und verteidigende Argumente hin- und herfliegen, wird der Graben in der Beziehung immer größer.

Gott hingegen ruft uns dazu auf, Beziehungen dreidimensional zu betrachten und dabei immer daran zu denken, dass er im Umgang miteinander anwesend ist.

Lehre die Gemeindemitglieder, sich bei jeder persönlichen Interaktion, besonders wenn es um Konflikte geht, bewusst zu sein, dass nicht nur sie selbst und ihr Gegenüber anwesend sind, sondern dass auch Gott mit dabei ist.

Diese dreidimensionale Perspektive auf Beziehungen kann man überall in der Bibel sehen. Die Bibel lehrt uns, unsere Herzen zu behüten und Disziplin zu üben bei unseren Handlungen, sich teilnahmsvoll um andere zu kümmern und bei allen Dingen an Gott zu denken, ihn zu ehren und ihm zu dienen.

Diese Prinzipien legen den Grundstock für sechs Aspekte an Weisheit in Beziehungen: Selbsterkenntnis und Auseinandersetzung mit sich selbst; bewusste Wahrnehmung anderer und die Einstellung zu ihnen; Gottesbewusstsein und die Einstellung zu Gott. Einige Passagen in der Bibel sprechen diese sechs Aspekte an (z. B. Exodus 20, 1-21; Matthäus 22, 37-39; Epheser 4, 30-32; Philipper 2, 1-11).

Je mehr Leute die Haltung entwickeln, in allen Situationen dreidimensional zu denken und sich der Gegenwart Gottes und seiner Pläne bewusst zu sein (Philipper 4, 1-7), desto wahrscheinlicher werden sie es schaffen, mit ihren Gedanken, Gefühlen und Worten so umzugehen, dass sie damit Gott Ehre erweisen und mit anderen Frieden halten.

  1. Denke an das Goldene Resultat!

Du kennst sicher die Goldene Regel: „Behandle andere so, wie du von ihnen behandelt werden willst.“ (Matthäus 7,12) aber kennst du auch das Goldene Resultat? Es ist die logische Folge der Goldenen Regel: Andere Menschen werden dich wahrscheinlich so behandeln, wie du sie behandelst. Das ist zwar nicht immer der Fall, aber meistens trifft es zu.

Gib anderen die Schuld, und sie werden auch dich beschuldigen. Gestehe es, wenn du Unrecht hast, und du wirst überrascht sein, wie oft andere das dann auch tun werden. Höre anderen geduldig zu und sei offen, ohne voreilig zu urteilen. Dann werden die anderen geneigt sein, dir die gleiche Höflichkeit zu erweisen. Der richtige Ton wird die Türen öffnen zu beidseitigem Verständnis und Zustimmung.

Wenn du möglichen Konflikten gegenüberstehst, geh in dich und stell dir selbst die Frage: „Wie möchte ich behandelt werden?“ Dann behandle den anderen auch so. Du wirst dich wundern, wie oft dieses einfache Vorgehen Konflikt verhindert und Frieden schafft.

  1. Leite mit dem Evangelium!

Wir neigen dazu, in Zeiten des Konflikts zurückzugreifen auf die Gebote der Bibel. Wir verwenden gerne Gottes Wort, um zu zeigen, dass wir rechthaben und der andere falsch liegt. Dieses zweidimensionale Vorgehen bringt uns aber nur noch weiter weg.

Zeig deinen Leuten einen besseren Weg. Lehre sie die Notwendigkeit, Gottes Gebote zu befolgen und zeige ihnen, wie sie sich bei allen Handlungen vom Evangelium inspirieren und leiten lassen können.

Das Evangelium offenbart Gottes Geduld mit uns, seine Barmherzigkeit, Freundlichkeit und Vergebung. Gott behandelt uns viel besser, als wir es verdienen. Aber er fordert uns auch auf, einander so zu behandeln. In Kolosser 3, 12-14 steht: „So zieht nun an als die Auserwählten Gottes, als die Heiligen und Geliebten, herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Geduld; und ertrage einer den andern und vergebt euch untereinander, wenn jemand Klage hat gegen den andern; wie der Herr euch vergeben hat, so vergebt auch ihr! Über alles aber zieht an die Liebe, die da ist das Band der Vollkommenheit.“

So zu leben regt zu Hoffnung an, reduziert Verteidigung, bietet Platz für Schuldbekenntnis und Vergebung und demonstriert die Liebe Christi.

  1. Prüfe dein Herz!

Jakobus 4, 1 bietet eine Schlüsseleinsicht bei Konflikten: „Wieso gibt es bei euch so viele Kämpfe und Streitigkeiten? Kommt nicht alles daher, dass in euch die Leidenschaften und Triebe um die Vorherrschaft kämpfen?“ (HFA) Die Leidenschaften an sich mögen vielleicht nicht sündhaft sein. Sie können gute Dinge sein, nach denen wir aber zu sehr verlangen oder aus falschen Gründen. Das beginnt mit einer Abwärtsspirale: Ein gutes Begehren wird zu einem verzehrenden Verlangen, das dazu führt, andere zu verurteilen und möglicherweise zu bestrafen, wenn sie uns nicht geben, was wir wollen.

Ermutige deine Leute, ihre Herzen ernstlich zu prüfen, wenn sie dazu neigen, in Streitereien zu geraten. Das beginnt mit einfachen Fragen: Was erwarte ich mir von dieser Situation? Beginnt dieses Verlangen mich zu kontrollieren?  Will ich dies so sehr, dass ich dafür bereit bin, andere zu verletzen oder Beziehungen zu zerstören?

Wenn wir unsere Herzen prüfen und dabei in Selbsterkenntnis wachsen, können wir unsere selbstsüchtigen Wünsche von ihrem Thron jagen, bevor sie uns den Pfad hinunterführen zu einem Kampf.

  1. Übe Selbstkontrolle!

Die Leugnung des Petrus, Jesus zu kennen, ist ein klassisches Beispiel dafür, was der Psychologe Daniel Goleman „Amygdala Hijacking“ („Wenn die Sicherung durchbrennt“) nennt. Die Amygdala ist der Teil des Gehirns, der die Kampf- oder Flucht-Reaktion aktiviert. In Zeiten von Stress kann die Amygdala rationale kognitive Funktionen außer Kraft setzen und impulsive, oft bedauerliche Reaktionen auslösen.

Die Angst ließ Petrus ausrufen: „Ich kenne diesen Mann nicht!“ (Matthäus 26, 72 und 74). Danach tat es Petrus sehr leid.

Den meisten von uns ist diese Art von impulsiven Reaktionen schon passiert, sei es in der Ehe, im Umgang mit unseren Kindern, Mitarbeitern oder Geschwistern in der Gemeinde. Während diesen stürmischen Zeiten sind wir besonders gefährdet, uns von unseren Emotionen leiten zu lassen.

Die gute Nachricht ist, dass wir diese zerstörerische Dynamik verhindern und auch die intensivsten Gefühle kontrollieren können. Zunächst müssen wir lernen, diese Emotionen zu erkennen und beim Namen zu nennen. Dann müssen wir ihre Auslöser finden, die Folgen vorhersehen und ihre Kraft auf konstruktivere Wege umleiten.

Nimm einmal an, ein Gemeindemitglied beschuldigt den Pastor, eine zu „faule“ Einstellung zu einem Bauprojekt zu haben. Dieses Wort löst eine Flut von Emotionen aus und der Pastor schlägt als Antwort um sich.

Stattdessen atmet er tief ein und evaluiert, was er gerade  fühlt: Zorn und Verteidigung.Ich bin nicht faul! Ich verdiene solche Respektlosigkeit nicht!

Mit dabei ist ein Gefühl von Trauer und Unsicherheit. Als Kind bezeichneten mich die Lehrer in der Schule als faul. Dabei hatte ich mit einer nicht diagnostizierten Lernschwäche zu kämpfen.

Wenn er erkennt, welche Gefühle betroffen sind und woher sie kommen, gibt dies dem Pastor die Chance, sich zu beherrschen, bevor er etwas sagt, das die Situation zum Eskalieren bringt.

Er behält die Kontrolle und wählt eine bessere Antwort: „Ich respektiere deine Meinung zu dieser Sache, aber wir arbeiten hart daran, einen Zeitplan zu erstellen, um die nötigen Gelder für jede Phase des Projekts zu beschaffen.“

Das ist nicht nur eine mentale Übung. Es erfordert, sich täglich auf den Heiligen Geist zu verlassen. Schließlich ist Selbstbeherrschung eine der Früchte des Geistes (Galater 5, 23). Wenn du diese geistliche Disziplin lehrst und vorlebst, können deine Leute die Freude und den Frieden sehen, die davon kommen, dass du jeden Gedanken, jede Emotion, jedes Wort und jede Tat dem Gehorsam zu Jesus unterwirfst (2.Korinther 10, 5).

  1. Kommuniziere klar und deutlich!

Mangelhafte Kommunikation – oft von den Leitern selbst – verursacht viele Konflikte in den Gemeinden. Selber wissen wir, was wir mitteilen wollen, aber wir nehmen uns nicht immer die Zeit, unsere Worte sorgfältig zu wählen.

Einer meiner Mentoren lehrte mich einmal: „Für einen Leiter ist es nicht gut genug, so zu kommunizieren, dass andere es verstehen. Du musst so klar und deutlich kommunizieren, dass andere dich nicht missverstehen können.“

Keiner wird jederzeit genau die richtigen Worte finden. Um aber Konflikte zu vermeiden, ist es gut, etwas mehr Zeit zu investieren in eine E-Mail, eine Predigt oder in Bemerkungen bei Gesprächen oder Meetings.

  1. Priorisiere Respekt!

Bei Entscheidungs- oder Konfliktlösungsprozessen fokussieren die meisten Leute ihre Energie darauf, ein bestimmtes Ergebnis zu erzielen. Aber letztlich wird sich nicht jeder durchsetzen können.

Das bedeutet jedoch nicht, dass du die Spannung nicht erfolgreich lösen kannst. Die Art, wie du jeden einzelnen in dem Prozess behandelst, macht den Unterschied. Auch wenn ihnen die endgültige Lösung nicht völlig gefällt, akzeptieren die Leute das Ergebnis oft mit Gelassenheit, wenn die gesamte Erfahrung positiv war.

Höre allen Seiten zu und versuche alles, um jeden fair zu behandeln. Gib jeder Person die Möglichkeit, mitzureden und ihren Fall darzulegen in einer Atmosphäre der Höflichkeit und Ordnung, der Gleichberechtigung und Gunst. Mit anderen Worten, behandle jeden so, wie du behandelt werden möchtest.

Erreicht gemeinsam eine endgültige Lösung, die so vernünftig, gerecht und angemessen wie möglich ist.

Wenn du den Leuten die Möglichkeit gibst, ihre Sicht der Dinge offen und ehrlich darzustellen und du sie mit Würde behandelst, wird es dich  möglicherweise überraschen, wie zufrieden sie am Ende sind – auch wenn sie mit dem Endergebnis nicht einverstanden sind. Führe respektvolle Gespräche und man wird dir eher auf dieselbe Weise begegnen.

  1. Baue Vertrauen auf!

Jedes Mal, wenn du dich mit den Leuten in deiner Gemeinde beschäftigst, sei es während einer Seelsorgesitzung, von der Kanzel oder in Zeiten von Gemeinschaft, baust du Vertrauen auf oder zerstörst es.

Bevor sich die Leute dir gegenüber öffnen oder dich bei ihren Streitigkeiten vermitteln lassen, müssen sie vertrauen zu dir haben. Die meisten Menschen wollen drei Dinge wissen: Bist du vertrauenswürdig? Kümmerst du dich um mich? Kannst du mir irgendwie helfen?

Hinter jeder dieser Fragen steckt eine Anzahl ähnlicher Fragen, die in den Köpfen der Menschen herumgeistern, während sie mit dir reden und gleichzeitig an vergangene Erfahrungen denken. Zum Beispiel: Wirst du mich im Stich lassen so wie jene Person, der ich mich das letzte Mal anvertraut habe? Bin ich für dich mehr als nur eine Nummer oder ein Zehntengeber? Hast du überhaupt die Kompetenz oder Lebenserfahrung, mir in dieser Sache einen Rat zu geben?

Je mehr du an Glaubwürdigkeit, Mitgefühl und Kompetenz zeigst, desto offener werden die Leute dir gegenüber.

  1. Urteile mit Nachsicht und Güte!

Viele Konflikte in einer Gemeinde entstehen oder eskalieren dadurch, dass die Leute das Schlechteste von dem Handeln und den Motiven der anderen annehmen. Lehre deine Gemeinde deshalb, nachsichtig und gütig zu urteilen.

Das bedeutet, auch von denen das Beste zu glauben, deren Meinung du nicht teilst. Es bedeutet, eine Situation bereitwillig von mehr als einer Seite zu betrachten.

Wenn du beispielsweise der Lobpreisleiter bist und sich eine ältere Person beim Pastor über die Musik beschwert, hast du vielleicht das Gefühl, diese Person will dir das Leben schwer machen. Aber vielleicht vermisst diese Person nur die Schönheit der alten Hymnen? Anstatt defensiv zu reagieren, solltest du in Betracht ziehen, in deinen Lobpreis ein paar der alten Lieder einzubauen, die auch die älteren Heiligen ansprechen. Eine nachsichtigere Betrachtung kann Feindschaft in Freundschaft verwandeln.

Wenn Konflikte auftreten, suche nach positiven Deutungen anstatt der negativen – oder schiebe Urteile auf, bis du mehr weißt. Wir hätten gerne, dass sich andere im Zweifel für uns entscheiden. Genauso sollten wir die Menschen behandeln gemäß Matthäus 7, 12.

  1. Beziehe die Bibel ein!

In der Bibel findet man viele Hinweise, wie Christen mit den herausforderndsten Situationen im Leben umgehen sollen. Denke an die Worte des Paulus im Philipperbrief Kapitel 2, Verse 3-4: „Tut nichts aus Eigennutz oder um eitler Ehre willen, sondern in Demut achte einer den andern höher als sich selbst, und ein jeder sehe nicht auf das Seine, sondern auch auf das, was dem andern dient.“

Stell dir vor, wie viele Konflikte vermieden würden, wenn sich alle Glieder der Gemeinde diese Worte zu Herzen nehmen würden. Leider neigt die gefallene menschliche Natur zur Selbstsucht. Aber als Nachfolger Christi sollten wir uns beständig nach dem Wort Gottes beurteilen und die Führung des Heiligen Geistes suchen, um Jesus ähnlicher zu werden.

Das bedeutet auch, andere so zu lieben, wie Jesus uns liebt. Wie es im 1.Johannes 3,16 heißt: „Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“      

Wenn es um Konflikte geht, lass Gottes Wort in die Diskussion einfließen. Lies laut Abschnitte wie 1.Korinther 13, 4-5: „Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie bläht sich nicht auf, sie verhält sich nicht ungehörig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu…“

Besprich, wie man Hilfe aus der Schrift in den Disput einbringen kann und sammelt Ideen, wie man diese Prinzipien zur Lösung des Problems anwenden kann. Führe die Diskussion in Richtung praktischer, biblischer Lösungen. Betet dann um die Hilfe des Heiligen Geistes, um einander Ehre zu erweisen und Gott zu verherrlichen.

Damit nicht Bitterkeit und Zorn wachsen, nutze den Konflikt als Möglichkeit für deine Glaubensgeschwister, zu wachsen im Glauben und in der Reife.

  1. Zerstreue explosive Meetings der Gemeindeglieder

Warst du schon einmal in einem Gemeindetreffen und hast dich gefühlt wie in einem Pulverfass? Die Spannung steigt mit jedem Kommentar. Es ist nur eine Frage der Zeit, bevor jemand etwas Verletzendes sagt und die Lage explodiert. Wenn so ein Ausbruch passiert, ist es oft unmöglich, die Bruchstücke wieder einzusammeln. 

Solche Ergebnisse können vermieden werden. Tatsächlich kann man brisante Treffen in Zeiten demütiger Selbstprüfung und konstruktiver Problemlösung umwandeln, wenn man sich an die Lehre Jesu in Matthäus 7, 3-5 hält: „Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge und nimmst nicht wahr den Balken in deinem Auge? Oder wie kannst du sagen zu deinem Bruder: Halt, ich will dir den Splitter aus deinem Auge ziehen! – und siehe, ein Balken ist in deinem Auge? Du Heuchler, zieh zuerst den Balken aus deinem Auge; danach kannst du sehen und den Splitter aus deines Bruders Auge ziehen.“

Fasse das Thema der Diskussion zusammen und ersuche dann jeden, der etwas dazu sagen möchte, folgende Fragen zu beantworten:

  • Kurz, wie geht es dir in dieser Sache?
  • Wie hast du möglicherweise zu diesem Problem beigetragen?
  • Was würde deiner Meinung nach Gott gefallen, wenn wir diese Situation durcharbeiten?
  • Welche Schritte hast du schon unternommen, um die Situation zu verbessern?
  • Was bist du jetzt bereit zu tun, um das Problem zu lösen?
  • Was schlägst du vor, wie andere bei der Problemlösung helfen könnten?

Dieser Zugang betont Selbstprüfung, Respekt, persönliche Verantwortung und Kommunikation, die lösungsorientiert und nicht auf Angriff ausgerichtet ist.

Vorbeugen ist besser als heilen

Eines ist auf alle Fälle besser als jede erfolgreiche Konfliktlösung: in erster Linie Konfliktvermeidung.

Viele Gemeindeleiter sind so damit beschäftigt, die Feuer in Beziehungen zu löschen, dass ihnen kaum Zeit bleibt für wichtigere Dinge – wie die Gesellschaft mit dem Evangelium zu erreichen. Pastoren können starke emotionale Inanspruchnahme im Dienst dramatisch reduzieren und bei vielen Streitigkeiten Oberwasser bekommen, wenn sie ihren Leuten beibringen, einander nach biblischen Maßstäben zu behandeln.

Eine proaktive Zeitinvestition heute kann hunderte Stunden Konfliktlösung in zukünftigen Monaten und Jahren ersparen. Wie es in Jakobus 3, 18 heißt: „Die Frucht der Gerechtigkeit aber wird gesät in Frieden für die, die Frieden stiften.“

Hier kann man den Originaltitel im Influence Magazine lesen.

Ken Sande leitet seit 30 Jahren das Peacemaker Team, dessen Vision darin besteht, Beziehungen mit der Kraft des Evangeliums zu verändern. Während dieser Zeit hat Ken in hunderten Veranstaltungen überall in den Vereinigten Staaten und der ganzen Welt gelehrt und in zahllosen Konflikten vermittelt, angefangen von simplen persönlichen Streitigkeiten und Gemeindespaltungen bis hin zu komplexen Rechtsprozessen. Ken ist der Autor des Buches „The Peacemaker“