„Doch ich danke Gott, der uns, die wir zu Christus gehören, immer in seinem Triumphzug mitführt. Wo immer wir jetzt auch hinkommen, setzt er uns ein, um anderen vom Herrn zu erzählen und die gute Botschaft zu verbreiten wie einen wohlriechenden Duft.“ (2. Kor. 2, 14)

„Nur wer für das Geringe dankt, empfängt auch das Große.“ (Dietrich Bonhoeffer)

In den letzten 8 Wochen hatte ich viele wunderbare Begegnungen mit verschiedenen Pastoren und Mitarbeitern aus einer Vielzahl von Gemeinden. Während ich nun diesen E-Letter schreibe, fühle ich mich ein wenig wie der Pastor, der am Sonntagmorgen vor seiner Gemeinde stand und seine Predigt mit den Worten begann: „Liebe Geschwister, mein Herz ist so voll von all den guten Dingen, die ich diese Woche erlebt habe, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll zu erzählen!“ Da sagte ein kleiner, elfjähriger Junge aus der letzten Bank laut: „Dann fang bitte am Ende deiner Predigt an.“ Ich werde versuchen, meine Eindrücke so kurz wie möglich zusammenzufassen.

Ich traf mich zweimal mit den Leitern einer Gemeinde, die seit Monaten keinen Pastor hat. Ich war sehr beeindruckt von ihren Bemühungen, die Gemeinde als Team effektiv zu leiten. Sie zeigten für alle sichtbar einen Geist der Einheit, sogar in dem herausfordernden Prozess, den in den Augen Gottes richtigen Hirten für die Gemeinde zu finden. Dieses Leitungsteam erinnerte mich daran, was John Lindell einmal sagte: „Die glücklichsten Menschen in jeder Gemeinde sind jene, die dienen, geben und daran Anteil nehmen, was Gott tut.“

Viele von euch wissen, dass ich ein Gemeindegründer bin. Manche Christen halten uns für eine „seltsame Truppe“, weil wir praktisch aus dem Nichts Gemeinden gründen, während es schon schwierig genug ist, eine bereits bestehende Gemeinde zu leiten. In den vergangenen Wochen habe ich mich mit sieben sehr motivierten Gemeindegründern getroffen, die im Glauben vorangehen und Gott für das Unmögliche vertrauen. Was ist mit der nächsten Stadt, dem angrenzenden Stadtteil oder dem Dorf, das nicht weit von deiner Gemeinde entfernt ist? Vielleicht hat Gott einen Plan für dich, wie du im Glauben vorwärts gehen sollst, oder vielleicht möchte er eine oder mehrere Personen aussenden, damit die verlorenen Männer und Frauen das Evangelium hören können. Dietrich Schindler schrieb in seinem Buch Das Jesus-Modell: „Gemeindegründung geht von einer hingebungsvollen Leiterschaft aus. Jesus will neue Gemeinden ins Leben rufen, und deshalb sucht er Menschen, die es zusammen mit ihm wagen wollen. Ein Leiter ist ein Jünger Jesu Christi, der andere Menschen für die Zwecke Jesu beeinflussen kann. Gemeinden entstehen nicht per Zufall, sondern weil solche Leute sich willentlich gebrauchen lassen wollen.“

Kürzlich traf ich ein Missionars-Ehepaar, das gerade erst in Deutschland angekommen ist. Sie wollen später hier eine Gemeinde gründen und sind noch dabei, die Sprache und die Kultur zu lernen. Das Zusammentreffen mit ihnen hat mich sehr ermutigt. Es berührt mich immer sehr, wenn ich sehe, wie Gott Männer und Frauen aus anderen Kulturen dazu anführt, die Verlorenen im deutschsprachigen Europa zu erreichen. Wie ihr wahrscheinlich auch, habe ich schon oft gebetet: „Herr, schicke Arbeiter in die Ernte, ganz gleich, woher sie kommen.“ Jesus ist wahrhaft der Herr der Ernte, und er baut seine Gemeinde mit den Menschen, die er sich dafür erwählt.

Anfang August nahm ich an einem Zoom-Workshop mit dem Thema Mentoring teil, bei dem Leiter aus ganz Europa zugegen waren. Das erinnerte mich wieder einmal daran, wie wichtig Mentoring ist. Leider treffe ich immer wieder Menschen oder Paare im Gemeindedienst, die nie einen Mentor an ihrer Seite hatten. Du und ich sollten in unserem Umfeld ganz bewusst und wie noch nie zuvor nach Menschen suchen, die wir in ihren Leiterschaftsaufgaben und ihrer geistlichen Entwicklung unterstützen und ermutigen können. Es gefällt mir, wie John Crosby das Mentoring beschreibt: „…man hat jemanden, den man Dinge fragen kann, eine Schulter, an der man sich ausweinen kann, und jemanden, der einem auch Mal einen Schubs gibt.“

Eine der Herausforderungen, vor denen viele Leiter heute stehen, ist die Frage, wie man einer Gemeinde, die schon seit vielen Jahren in ihren alten Gleisen festgefahren ist, neues Leben einhaucht. Es ist sehr schwierig, neuen Wein in alte Schläuche zu füllen. Kürzlich sagte ich zu einigen Leitern, dass es in manchen Situationen womöglich das Beste ist, die betreffende Gemeinde für ein paar Monate oder noch länger zu schließen und dann mit einer neuen Vision und einem neuen Leitungsteam einen neuen Anfang zu machen. Dieser Ansatz mag etwas hart erscheinen, aber er hat sich schon des Öfteren als sehr effektiv erwiesen. Die Malphurs Coaching Group sagt: „Jede Gemeinde, die in bedeutender Weise Einfluss auf die Zukunft nehmen will, muss die Veränderung direkt angehen. Wenn wir nicht offen dafür sind, uns persönlich zu ändern, werden wir auch keine organisatorische Veränderung herbeiführen.“ Sam Chan meint: „Es gibt kein Wachstum ohne Veränderung, keine Veränderung ohne Verlust und keinen Verlust ohne Schmerz.“

Mein Gebet für dich und mich lautet, dass der Herr uns als vom Geist geführten Leitern hilft, in Liebe und Mut vorwärtszugehen, während wir die Vergangenheit hinter uns lassen und in die Zukunft blicken.“ Ich glaube, wenn wir uns auf Gottes Hilfe verlassen, wird das Beste noch kommen

Schließlich hatte ich eine großartige Zeit mit Freimut Haverkampf von Hillsong in Konstanz sowie Mark Wilkins, dem Pastor von Hillsong in Berlin. Am Ende dieses E-Letters kannst du mein ausführliches Interview mit Freimut lesen, das ich sehr informativ und inspirierend fand. In meinem Oktober-E-Letter werde ich mein Interview mit Mark mit euch teilen.

Außerdem findest du unten einen Beitrag von Kevin Stone, den du lesen solltest. Er hilft uns, die richtigen Fragen zu stellen, wenn wir als Leiter Enttäuschungen erleben.

Rod Loy beschreibt wie Gleichgesinnte ziehen Gleichgesinnte an.

Kimberly Walde erklärt uns, wie wir Menschen, die ein wie auch immer geartetes Trauma erlebt haben, am besten zuhören und helfen können.

Ganz am Ende meines E-Letters habe ich noch einige humorvolle Begebenheiten angefügt, die nur in der Gemeindewelt passieren können.

Seid heute ermutigt, während ihr die herrliche Freude des Herrn genießt!

Paul

PS: All jene, die am letzten Forum-Webinar mit Karl Vaters zum Thema „Nach Covid-19: Wie können Gemeinden wieder wachsen?“ nicht dabei sein konnten, haben am 30.09.2021 um 16.00 Uhr nochmals die Möglichkeit es sich anzusehen.

Die Anmeldung hierfür läuft über die BFP-Jahreskonferenz, wo am 29. und 30.09. auch mehrere Digitale Workshops zum Thema Gemeindebau angeboten werden. (Der Workshop von Karl ist ganz am Ende der Workshopliste.)

Paul Clarks Interview mit Pastor Freimut Haverkamp von Hillsong in Konstanz


 

Save the Date! Forum “live” Webinar mit Rick Warren am Dienstag, den 30.  November 2021 um 19.00 Uhr Hier alle Infos mit Anmeldung!


 

Hast du auch schon Enttäuschungen erlebt?

 Kevin Stone


 

Gleichgesinnte ziehen Gleichgesinnte an

Rod Loy


 

Was man tun soll, wenn jemand ein Trauma bewältigen muss

Kimberly Waldie


Gemeinde Humor!

Eine Kirchenbesucherin kommt in tiefer Not zum Vorsitzenden des

Presbyteriums: »Ich habe seit einiger Zeit starke Glaubenszweifel!« –

Rückfrage: »Haben Sie denn mit unserem Pfarrer gesprochen?« – »Nein, sie kamen ganz von alleine!«

Briefe von Kindern!

Lieber Pastor:

  1. Ich weiß, dass Gott alle Menschen liebt, aber er kennt meine Schwester nicht. Liebe Grüße, Arnold, 8 Jahre
  2. Es tut mir leid, dass ich nicht mehr Geld in die Kollekte geben kann, aber mein Vater hat mein Taschengeld nicht erhöht. Kannst du bitte eine Predigt darüber halten, dass er mir mein Taschengeld erhöhen soll? Liebe Grüße, Patty, 10 Jahre
  3. Meine Mutter ist sehr religiös. Sie geht jede Woche zum Bingo in die Kirche, selbst wenn sie erkältet ist. Deine Annette, 9 Jahre
  4. Bitte bete für unseren Fußballverein. Wir brauchen Gottes Hilfe, oder einen guten Torhüter. Danke, Alexander, 10 Jahre
  5. Ich mochte deine Predigt vom vergangenen Sonntag. Besonders als sie zu Ende war. Ralph, 11 Jahre
  6. Mein Vater sollte Pastor werden. Jeden Tag hält er uns eine Predigt zu irgendwas. Robert, 11 Jahre

Ferdi betet: „Lieber Gott, du kannst alles, darum mache Rom zur Hauptstadt von Frankreich, denn das habe ich heute in der Geographie Prüfung geschrieben.“ 

Die kleine Julia ging zum ersten Mal in den Gottesdienst. Nachher fragte die Oma, wie sie den Gottesdienst fand. Julia freudestrahlend: „Das war schön! Die Leute sagten immer wieder „Hallo, Julia!““ 🙂

Ein kleines Mädchen hatte irgendetwas ausgefressen. Und die Mutter stellt sie zur Rede, hebt den Zeigefinger und sagt: „Du weißt doch: Der liebe Gott sieht alles.“ Darauf antwortet die kleine Tochter ganz trocken: „Aber er petzt nicht!“

Ein Amerikanischer Prediger versicherte: „meine Herren Amtsbrüder, wir brauchen Predigten, bei denen die Leute aufwachen!“ Ein älterer Kollege erwiderte trocken: „zunächst brauchen wir Predigten, bei denen die Leute nicht einschlafen.“