„Tu allen Menschen alles Gute, was du kannst – mit allen Mitteln, auf jede Weise, an jedem Ort, zu jeder Zeit und solange du kannst.“ (John Wesley, 1703 – 1791).

„Wenn unsere Theologie das Bewusstsein nicht anregt und das Herz nicht erweicht, verhärtet es beides.“ (J. I. Packer, 1926 – 2020).

Im Lauf der Jahre haben mir verschiedene Christen ein Feedback zu meinen Predigten gegeben.

Als ich einmal die Menschen nach dem Gottesdienst verabschiedete, sagte ein kleiner Junge zu mir: „Während deiner Predigt ist mir ein Zahn herausgefallen.“

Ein anderes Mal informierte mich ein Mann nach meiner 30-minütigen Predigt: „Damit eine Predigt gut und effektiv ist, muss sie mindestens 90 Minuten lang sein.“ Ich weiß nicht mehr, was ich darauf sagte.

Was oft an Pastoren kritisiert wird, ist, dass ihre Predigten nicht in die Tiefe gehen und einfach zu oberflächlich sind. Christen, die das bemängeln, sagen, dass sie eine „Schwarzbrot-Predigt“ brauchen, die ihnen hilft, besser zu verstehen, was in der ursprünglichen griechischen oder hebräischen Sprache der Bibel gesagt wird, oder dass sie mehr „Fleisch“ in der Predigt brauchen, um tiefer in Gottes Wort und seine Wahrheiten einzudringen und Jesus näherzukommen.

Kürzlich traf Pastor Herbert Cooper die folgende provokative Aussage auf der täglichen Andacht der YouVersion-App: „Die meisten Christen haben in ihrer Kenntnis der Bibel ein Niveau erreicht, das ihr Niveau des Gehorsams bei weitem übersteigt. Nichts geht tiefer, als andere zu lieben, und wir brauchen keine besseren Lehrer, mehr Seminare oder mehr YouTube-Predigten, um diese wichtige Wahrheit zu verstehen.“

Wie es in der Nike-Werbung heißt: „Just do it!“

Versteh mich nicht falsch – es ist wichtig, dass wir, soweit möglich, die ursprünglichen Bibeltexte verstehen und jenen, die unsere Predigten hören, tiefe und wichtige Einsichten vermitteln.

Aber, ganz ehrlich – ich glaube, wir sind heute in der Gemeinde in der Situation, dass wir als „Hörer des Wortes“ völlig übersättigt sind, während wir als „Täter des Wortes“ noch viel Nachholbedarf haben.

Kürzlich sprach ein Pastor in seiner Sonntagspredigt über einige Dinge, die er für sehr gut und höchst theologisch hielt, bis seine Frau ihn fragte: „Und was soll ich mit dem, was du heute gepredigt hast, nächste Woche anfangen?“

David Veeman sagt, eine Predigt muss zwei Fragen beantworten: „Na und?“, und „Was jetzt?“ Die erste Frage dreht sich darum, warum dieser Bibelvers wichtig für uns ist, und die zweite darum, wie wir das Gesagte anwenden können.

Spurgeon schrieb: „Wo die Anwendung beginnt, beginnt die Predigt.“

“Liebe Freunde, weil Gott uns so sehr geliebt hat, sollen wir auch einander lieben.  (1 Johannes 4,11 HFA)

Wie können wir tiefer gehen, als eine Person zu lieben und ihr zu vergeben, die uns verletzt hat, oder jemandem zu helfen, der uns in der Vergangenheit tief enttäuscht hat?

Ich weiß, dass sich das hart anhört, aber wir Christen haben viel zu viel Kopfwissen und viel zu wenig Herzwissen.

Ganz gleich, wie gut wir den griechischen Urtext verstehen oder wie tief wir in Gottes Wort eintauchen – wenn wir die Bibel oder das, was wir in einer Predigt hören, nicht auf unseren Alltag anwenden können, nützt es nichts. Die Verse, die für mich am einfachsten zu verstehen sind, sind einige von jenen mit der tiefgründigsten Bedeutung. Wenn diese Verse in die Tat umgesetzt werden, bringen sie Licht in eine finstere Welt.

„Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der HERR von dir fordert: nichts als Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott. (Micha 6,8 ELB)

Möge Gott dir und mir und unseren Gemeinden helfen, auf eine klar verständliche, konkrete und praktische Weise zu lehren, was „Täter des Wortes“ bedeutet, und uns in die Lage versetzen, den Menschen in unserem Dorf, unserer Stadt oder unserer Region zu dienen!

In IHM verbunden

Paul

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Gott ist der Gott der Verheißung. Glaube geht einher mit dem Vertrauen auf Gottes Verheißungen. Gott macht ein Versprechen; Glaube glaubt es, Hoffnung erwartet es und Geduld wartet stille auf seine Erfüllung. (Nicky Gumbel)

Fürchte dich nicht davor, wieder von vorne zu beginnen. Diesmal beginnst du nicht bei null oder von ganz vorne. Du beginnst mit deiner Erfahrung. (Unbekannt)

Es braucht alle Arten von Kirchengemeinden, um alle Arten von Menschen zu erreichen. Es gibt mehr als nur eine Art, Gemeinde zu bauen. Ich kann dir Gemeinden zeigen, die mit völlig gegensätzlichen Methoden im Vergleich zu wachsenden Gemeinden gebaut werden und trotzdem wachsen auch diese Gemeinden. (Rick Warren)

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Manchmal braucht man mehr Mut und Glauben, ruhig zu bleiben, nicht zu überreagieren und dem Herrn zu vertrauen, dass er dich verteidigt, wenn du angegriffen wirst. (Steve Miller)

Der legendäre Cellist Pablo Casals wurde gefragt, warum er im Alter von 90 immer noch üben würde. Seine Antwort: „Weil ich glaube, ich mache noch Fortschritte:“

Weisheit ist, zu wissen, was man als Nächstes tun soll. Können ist, zu wissen, wie man es tun soll. Und Tugend ist, es zu tun. (David Star Jordan)