„In der Welt werdet ihr hart bedrängt, aber lasst euch nicht entmutigen: Ich habe diese Welt besiegt.“ (Johannes 16,33b HFA)

Obwohl es im geistlichen Dienst regelmäßig Enttäuschungen gibt, geht es dabei um ein Thema, das man selten bespricht, als wäre es Leitern verboten, darüber zu reden.

Ich bin begeistert von Gemeindegründungen. Wie viele von euch ja schon wissen, hatte ich das Vorrecht, einige Gemeinden in Deutschland und zuletzt auch eine Gemeinde in Bregenz in Österreich zu gründen. Seit Anfang des Jahres habe ich mich mit fünf Gemeindegründern getroffen und ausführlich beraten. Diese Geschwister sind meine Helden!

Für längere Zeit schon habe ich es mit meinem Team auf dem Herzen, eine neue Gemeinde im Fürstentum Liechtenstein zu gründen. Am 03.04. war geplant, nach viel Werbung und sehr vielen Vorbereitungen unseren feierlichen Eröffnungsgottesdienst in Vaduz, der Hauptstadt von Liechtenstein, durchzuführen.

Am 30. März kam ein E-Mail von dem Verein Altes Kino, das mich im Herzen tief getroffen hat. Die Eigentümer des Kinos, die sehr katholisch sind, verboten uns trotz unseres seit über 3 Monaten bestehenden Vertrags, uns dort zu treffen. Von dem katholischen Priester in Vaduz habe ich erfahren, dass die Eigentümerfamilie das Kino Maria geweiht hatte. Falls wir rechtlich etwas gegen diese Absage unternehmen würden, schreibt der zweite Vorsitzende des Vereins folgendes: „Zudem darf ich Ihnen mitteilen, dass wir uns in unserer Entscheidung auch auf die Liechtensteinische Landesverfassung Artikel 37 stützen. Wir sind zwar ein Verein, aber trotzdem öffentlich und bekennen uns zum Schutz der katholischen Kirche als Landeskirche.

Art. 37. 1) Die Glaubens- und Gewissensfreiheit ist jedermann gewährleistet. 2) Die römisch-katholische Kirche ist die Landeskirche und genießt als solche den vollen Schutz des Staates; anderen Konfessionen ist die Betätigung ihres Bekenntnisses und die Abhaltung ihres Gottesdienstes innerhalb der Schranken der Sittlichkeit und der öffentlichen Ordnung gewährleistet.”

Ich sage euch, das war für mich ein „schwarzer Mittwoch“ und ich war wirklich am Boden zerstört! 

Ich habe gelernt, dass der Feind mich immer abhalten will davon, in meine gottgegebene Bestimmung zu kommen, wenn er mich nur unterkriegen kann. Deshalb muss ich mit Gefühlen der Niederlage fertig werden und mich durchkämpfen.

Ich schreibe euch dieses Ereignis in Liechtenstein als Beispiel davon, was uns als Pastoren und Mitarbeiter passieren kann. Zu oft erleben wir aus heiterem Himmel unangenehme und sehr schwierige Umstände in der Gemeinde und trotzdem müssen wir weiterhin irgendwie als Vorbilder im Glauben vorwärts gehen.

Was sollen wir tun, wenn solch schlimme Ereignisse geschehen? Auf alle Fälle dürfen wir nicht das Handtuch werfen!

Hier sind einige Impulse, die mir immer wieder helfen mit Enttäuschung und Entmutigung fertig zu werden. Vielleicht fühlst du dich gerade in diesem Moment wie ich an einem „schwarzen Mittwoch.“

1 Ich öffne dem Herrn mein Herz und bring alles zum Ausdruck, was ich fühle, einschließlich der Wut, die ich empfinde.

2 Durch Gebet gibt Gott mir Weisheit und ein festes Herz, mit den schlimmen Umständen klar zu kommen.

3 Das ist nicht das erste Mal (oder das letzte), dass ich mit Schwierigkeiten umgehen muss.

4 Jesus baut weiter seine Gemeinde, auch wenn alles schwarz aussieht.

5 Gott in seiner Allwissenheit vertraut mir, mit diesen Umständen klar zu kommen.

  1. Bitte Jesus, den Geist der Bitterkeit durch den Geist der Dankbarkeit zu ersetzen.

7 Bitte jemanden, mit dir zu beten.

8 Sei dankbar für das, was Gott schon in Deinem Leben getan hat!  „Seid dankbar in allen Dingen; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus an euch.“ (1 Thessalonicher 5, 18)

9 Gib trotz Entmutigungen nicht auf, weiter Gott treu zu dienen mit deinen Gaben! „Wer anderen Gutes tut, dem geht es selber gut; wer anderen hilft, dem wird geholfen.“ (Sprüche 11,25)

Mir gefällt, was Mark Whitt schreibt: “Ich bin wirklich dankbar für Rückspiegel. Aber sie sind nicht hilfreich, wenn wir den Blick nicht von ihnen abwenden und nach vorne schauen. Einige der besten Tage in deinem Dienst könnten womöglich vor dir liegen. Der Feind würde nichts mehr schätzen, als dass du in einem Zustand der Enttäuschung über vergangene Ereignisse steckenbleiben würdest. Aus früheren Enttäuschungen können wir viel lernen, aber wir dürfen nicht bei ihnen stehenbleiben. Steh auf, schüttle sie ab, sei realistisch und mach einen Schritt vorwärts.“

Was ist der Stand der Dinge mit der Gemeindegründung im Fürstentum?

1 Am 03.04.22 stand ich mit einigen Leuten in der Kälte vor dem Kino und wir haben zusammen gebetet. Dabei waren einige neue Kontakte für die neue Arbeit.

2 Einige Tage später ist ein langer Artikel in der wichtigsten Zeitung Liechtensteins erschienen mit der Überschrift: „Altes Kino erteilt Freikirche eine Absage. Der Reporter stand auf unsere Seite und erklärte, wie falsch wir behandelt wurden. Dazu kam ein positiver Leserbrief.  Für die Zukunft haben wir eine sehr gute Presse und ich kenne die Reporter persönlich.

3 Es gibt andere Möglichkeiten, wo wir uns treffen und hoffentlich bald einen Veranstaltungsort festmachen können.

4 Unser Team ist guter Dinge und wir glauben, dass Gott etwas Besseres für uns als Veranstaltungsort vorhat. 

5 Übrigens fanden wir bei der Gründung als Verein gerade heraus, dass wir das Wort Church oder Kirche in unserem Namen in der Satzung nicht verwenden dürfen. Statt Life Church heißen wir jetzt in der Satzung offiziell Life Christian Fellowship e. V.

6 Die Herausforderung in Liechtenstein ist groß und ihr dürft gerne für uns beten, dass Gott uns leitet und führt.

Zum Schluss Gottes Wort für dich und mich!

„Was wollen wir nun hierzu sagen? Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein? Aber in dem allen überwinden wir weit durch den, der uns geliebt hat.“ (Römer 8,31 u.37) 

„Haltet an dieser Hoffnung fest, zu der wir uns bekennen, und lasst euch durch nichts davon abbringen. Ihr könnt euch felsenfest auf sie verlassen, weil Gott sein Wort hält.“ (Hebräer 10,23 HFA)

Verbunden ich IHM

Paul Clark

 

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Unsere größten Enttäuschungen führen uns oft zu den Aufgaben, die Gott für uns hat. Manchmal kommt Gottes Vorbereitung in der Form von Schmerz. (Craig Groeschel)


Nur zur Erinnerung: „Da ist kein Gerechter, auch nicht einer“ (Römer 3,10). Das gilt für Prominente, Politiker und Pastoren wie auch für Länder oder politische Parteien. Wir alle müssen mit dem Zwiespalt zurechtkommen, mit (als) Menschen zu leben, die nach dem Bild Gottes erschaffen wurden und gleichzeitig von der Zerbrochenheit der Sünde gezeichnet sind. Menschen sind sowohl wunderbar als auch zerbrochen. Wir brauchen Gnade und Wahrheit, Freundlichkeit und Urteilsvermögen, grenzenlose Liebe und gesunde Grenzen. (Pastor Jason Buchan)


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