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10 schlechte Gründe, warum jemand in die Gemeinde geht / Karl Vaters

Gehst du regelmäßig in die Gemeinde? Wenn ja, warum? Hast du in letzter Zeit einmal darüber nachgedacht, warum du in die Gemeinde gehst?

Nein, ich will dich keineswegs dazu überreden, daheim zu bleiben. In meinem vorigen Artikel schrieb ich von 10 guten Gründen, in die Gemeinde [1] zu gehen. Ich bin überzeugt davon, dass der Besuch einer Gemeinde ein wichtiger Teil im Leben eines Gläubigen ist (In Person, wenn es dir möglich ist, online, wenn du nicht kommen kannst.).

Aber es gibt verschiedene gewöhnliche Gründe, um in  die Gemeinde zu gehen, die ich absichtlich nicht erwähnt habe. Man kann das nämlich auch aus falschen Gründen tun.

In diesem Artikel betrachte ich einige verbreitete Ideen zum Besuch einer Gemeinde, die aber keine adäquaten Gründe dafür sind. Sie stärken den Glauben nicht, egal wie gut die Gemeinde ist oder wie oft man dorthin geht.

  1. Um Gott dazu zu bringen, mich zu lieben.

Gott liebt mich nicht mehr, wenn ich in die Gemeinde gehen. Er liebt mich auch nicht weniger, wenn ich daheim bleibe. Ich gehe nicht in die Gemeinde, damit Gott mich liebt. Ich gehe, weil ich ihn liebe. Und ich brauche andere, damit wir ihn gemeinsam anbeten können.

  1. Um Punkte für den Himmel zu gewinnen.

Schlechte theologische Lehre bringt zu viele Menschen dazu zu denken, dass Gott Aufzeichnungen darüber führt, wie oft jemand in der Gemeinde war und dass der heilige Petrus ein riesiges Kontobuch herauszieht, wenn wir vor dem Himmelstor stehen. (Dieser Satz zeigt auch viel falsche Theologie über den Himmel auf. Aber dazu ein andermal.)

Hier ist die Wahrheit, wie man in den Himmel kommt: Allein durch Gnade. Es gibt keine Pluspunkte für den Besuch einer Gemeinde.

  1. Schuld

Das ist die Kehrseite des vorherigen Punktes. Wenn in den Himmel zu kommen das falsche Zuckerbrot ist, um uns in die Gemeinde zu bringen, dann ist nicht in die Hölle gehen die falsche Peitsche.

Wenn wir etwas Falsches gemacht haben, sollte sicherlich eine gesunde Gemeinde der erste Platz sein für Buße, Vergebung und Heilung. Aber wenn eine Gemeinde Schuld als Motivation benutzt, dass du dorthin gehst, solltest du das nicht machen – und dich deswegen überhaupt nicht schuldig fühlen.

  1. Um seinen eigenen Kopf durchzusetzen.

Man kann leicht in die Falle tappen, zu meinen, die Gemeinde existiert nur für mich, um meinen Nöten und Wünschen zu dienen und Dinge so zu machen, wie ich sie mir vorstelle. Pastoren können in diese Falle genauso leicht tappen wie Gemeindemitglieder.

Machen wir uns also folgendes klar. Die Gemeinde existiert, um anzubeten und Jesus zu ehren und ihm zu dienen, nicht uns. Er ist der Fokus, nicht wir. Was Jesus will, ist das Einzige, was zählt.

  1. Um gesehen zu werden.

Prestige. Man möchte denken, dass der Besuch der Gemeinde, um erkannt zu werden und sein Ansehen in der Gesellschaft aufzupolieren, der Vergangenheit angehört, aber leider ist das nicht so. Es ist nicht verschwunden, sondern hat sich nur verwandelt.

Heute bedeutet „gesehen werden“ eher, mit Freunden herumhängen und in den sozialen Medien eingecheckt zu sein. Beides kann hilfreich sein, sind aber kein guter Grund zu gehen.

  1. Um nicht bereute Sünden auszugleichen.

Seine  Sünden zu bereuen, ist ein großartiger Grund, in die Gemeinde zu gehen. Aber manche Leute haben die irrtümliche Ansicht, dass der Besuch einer Gemeinde irgendwie das Gewicht auf die positive Seite der Skala verlagert und das Schlechte, das sie gemacht haben, auf der negativen Seite ausgleicht.

Einfach gesagt, wie der alte Werbespruch einer Versicherung lautete: „So geht’s nicht! So geht gar nichts!“

In die Gemeinde zu gehen ohne Absicht, das Verhalten zu ändern, täuscht Gott kein bisschen. Bleib besser gleich daheim. Aber noch besser wäre es, wenn du kommen würdest, wirklich Buße tun und Vergebung empfangen würdest und besser zugerüstet hinausgehen könntest, um ein Leben zu führen, das Gott jeden Tag Ehre erweist.

  1. Um eine gute Predigt zu hören.

Ich liebe gute Predigten. Ich habe schon viele gehört und einige gepredigt.

Aber ich kann gute Predigten auf dem Handy hören, ohne in eine Gemeinde zu gehen. Noch dazu gibt es viele gesunde Gemeinden mit wunderbaren Pastoren, die keine großartigen Prediger sind. Das ist okay. Gemeinde ist so viel mehr als eine schrille Predigt.

Übrigens, wenn das der Hauptgrund ist, um in die Gemeinde zu gehen, was passiert dann, wenn der Pastor einen rauen Punkt oder zwei trifft? Was wir ja alle tun.

Suche eine Gemeinde, wo du anbeten und dienen kannst und zu einem Jünger gemacht wirst. Wenn großartiges Predigen ein Teil davon ist, wunderbar! Aber lege nicht zu viel Gewicht darauf.

  1. Um tolle Musik zu hören.

Ob es die großartigen Hymnen sind, die Chöre und Orgelmusik der traditionellen Kirchen oder das umwerfende Lobpreisteam in zwangloseren Gemeinden, Musikstil oder Können motivieren vielleicht für eine bestimmte Zeit, aber auf lange Sicht gesehen tragen sie dich nicht.

Lobpreis ist sicherlich ein Grund, in die Gemeinde zu gehen. Und Singen ist ein wichtiger und biblischer Aspekt von Lobpreis. Aber qualitativ hochwertige Musik kann nicht der Grund dafür sein. Genauso wie ein Fokus auf das Predigen schließlich ein Fokus auf den Prediger wird, wird der Fokus auf die Musik bald zum Fokus auf die Musiker. Und das endet nie gut. Für jeden. Richte deinen Fokus auf Jesus.

  1. Um das Gebäude zu erhalten.

Wirklich? Leute gehen deswegen in die Gemeinde? Trauriger weise, ja. Manche Menschen hängen so an ihrem Kirchengebäude – gewöhnlich einem mit einer langen Historie und wunderschöner Architektur -, dass das Gebäude zu einem zentralen Aspekt ihrer Identität mit der Gemeinde wird.

Gemeinde ist kein Gebäude. Drinnen bist du Gott nicht näher als draußen. Gebäude, von großartigen Kathedralen bis hin zu kleinen Kapellen oder riesigen Megagemeinden, sind nur Werkzeuge. Sie sollten uns helfen, das Reich Christi voran zu bringen und nicht zum Punkt der Aufmerksamkeit werden. Sonst werden sie zu Götzenbildern.

  1. Macht der Gewohnheit

Wir haben alle gute Gewohnheiten, und der Besuch einer Gemeinde sollte eine davon sein.

Aber wenn du nur aus Gewohnheit in die Gemeinde gehst und nicht aus Hingabe zu Jesus, dann befindest du dich im gleichen Zustand wie die Gemeinde in Ephesus in Offenbarung 2,4, die „ihre erste Liebe“ verloren hatte.

Die Lösung für Gemeindebesuch aus Gewohnheit ist nicht, die Gewohnheit zu beenden, sondern daran zu denken, welche besseren Gründe es gibt zu gehen und sie in deinem Leben wieder neu festzulegen.

Hab ich etwas vergessen?

Das waren ein paar Ideen, die mir neulich eingefallen sind. Hab ich irgendwelche vergessen? Lass sie mich in den Kommentaren oder sozialen Medien wissen..

Klicke hier, [1] um meinen vorherigen Artikel, 10 Gründe, um in die Gemeinde zu gehen zu lesen.

Hier kannst du den Originaltitel lesen! [2]

Mehr über Karl unter: NEWSMALLCHURCH.COM [3] http://smallchurch.com/ [4] oder Besuche Karl’s Blog Pivot! [5]