(Predigtmanuskript von der SPM Leiterkonferenz in Bern am 14.09.22)

Ich würde für dieses Thema angefragt. Ich hätte es ganz bestimmt nicht selbst ausgesucht. Da wäre mir ein einfaches Thema lieber gewesen: Christliche Sexualität oder Frauen im Dienst.

Echt jetzt. Einer Bewegung, deren Mitglieder seit einer Dekade im Rückgang ist, erklären zu wollen, wie Gemeindewachstum unter der Leitung des Heiligen Geistes funktioniert. Die dachten sich wohl, kommt, wir nehmen den frischen Gemeindeleiter da, dem vergibt man sowas vielleicht noch eher.

Wie ein Geistgeleiteter Christ, habe ich den HG gefragt, ob es dran sei und ich hatte das Empfinden, es zu eurer Ermutigung zu machen. Also werde ich heute folgendes versuchen: Als Gemeindeleiter seit 3,5 Jahren, und stagnierten «Mitgliederzahlen» – gebe ich euch die sieben geistlichen Schlüssel zu garantiertem Gemeindewachstum!!!

Uns ist klar. Wachstum ist nicht das Ziel einer Gemeinde. Es ist ein Symptom einer gesunden Gemeinde. Welches Wachstum meinen wir bei Gemeindewachstum?

GD-Besucher, Views, Mitglieder, Taufen, Spender, Entscheidungen für Jesus, ehrenamtliche Mitarbeiter?

Gemeinde ist Multidimensional. Die Gemeinde hat mehrere Aufträge: (Rick Warren) Anbetung, Jüngerschaft, Gemeinschaft, Dienst, Evangelisation.

Die Tatsche ist aber, das die letzten Jahre es wirklich nicht einfacher gemacht haben.

Wir haben ein unglaublichen Druck!

Wir wollen alle, dass unsere Gemeinden wachsen.

Wir wollen, dass Menschen aus der Finsternis ins Licht, ins Leben gebracht werden, dass die Gemeinde zugerüstet wird und als Braut Makellos ihren wiederkehrenden Bräutigam erwartet.

ES IST FRUSTRIEREND, wenn das nicht in dem Ausmaß geschieht, wie wir es gerne hätten!

Berufungserlebnis → Nur unter der Bedingung, dass ich Zeichen und Wunder und Bekehrungen noch und nöcher sehe! → Gottes Intervenieren war BÄM. – Das ist mein Problem. Ich will Resultate sehen, wo Gott einen Prozess gehen will.

Wir täuschen uns selbst, wenn wir glauben, die letzten zwei Jahre hätten ihre Spuren nicht hinterlassen.

  • Eine Globale Krise. Wann waren Kirchen zuletzt geschlossen? Extreme Flexibilität, extreme Spaltung, extreme Unsicherheiten. Alles hat seinen Preis eingefordert.
  • Nicht nur körperlich, dass wir Müde geworden sind. Besonders auch emotional. Als Leiter mussten wir die starken sein, die Stellung halten, Sicherheit ausstrahlen, Schlichten, usw. Das hat einen emotionalen Preis.
  • Story: Ich liebe meinen Vorgänger Peter Stark, wir sind immer noch freundschaftlich unterwegs. In der Phase des ersten Lockdowns war er noch ab und zu im Büro, «Andy, ich bin so froh, dass du jetzt da bist.» – Ja Gott, warum kriege ich diese Zeit hier?
  • Was brauchen wir also? Wir brauchen Zeit und Aktivitäten, die unsere Körper, Seelen und unseren Geist auftanken lassen.
  • Wir werden nicht gut leiten, wenn wir leer sind. Wir werden nach Ventilen suchen, sprich irgendwo kompensieren was uns mangelt.
  • Das ist unsere Verantwortung. Die kann niemand für uns übernehmen. Wir müssen uns darum kümmern, dass wir uns die Zeit und den Raum geben uns auffüllen zu lassen um Körperlich, Emotional und Geistlich gesund zu leiten.
  • Es ist ähnlich wie in einer Schlägerei geraten zu sein. Du spürst den Schmerz der Schläge erst wenn der Kampf vorüber ist und das Adrenalin nachlässt. Dasselbe geschieht mit vielen von uns in dieser Zeit.
  • Für uns so wie für einige unserer Leiter hatten diese zwei Jahre sogar traumatisierende Züge. Unsere Leiter mussten gut nach unten Leiten und gleichzeitig wollten sie auch uns den Druck nehmen. Ich bin überzeugt, dass viele darüber nachgedacht haben ihren Dienst an den Nagel zu hängen.
  • Und dann kommt man noch an so eine Leiterkonferenz. Da wird bestimmt gefragt: Wie geht es euch? Man vergleicht sich. Was ja nicht per so schlecht sein muss. Aber das Herz muss an unseren Treffen wirklich gut bewahrt werden vor fersucht, Minderwert, Stolz und Besserwisserei.

GOD: Wie gehen wir mit diesem Leistungsdruck um, angesichts der Tatsache, das wir nicht in Erweckung stecken.

 1.Kor 3, 5 Wer ist denn Apollos? Und wer ist Paulus? Diener sind wir, durch die ihr zum Glauben gekommen seid. Und jeder von uns hat das getan, was der Herr ihm aufgetragen hat. 6 Ich habe gepflanzt, Apollos hat begossen, Gott aber hat das Wachstum geschenkt. 7 Auf wen kommt es denn nun an? Doch nicht auf den, der pflanzt, oder auf den, der begießt, sondern auf den, der das Wachstum schenkt, auf Gott. 8 Und was ist mit dem, der pflanzt, und mit dem, der begießt? Ihre Aufgaben, so unterschiedlich sie sind, dienen demselben Ziel, und beide werden von Gott ihren Lohn bekommen – den Lohn, der ihrem persönlichen Einsatz entspricht. 9 Es ist also Gottes Werk, an dem wir miteinander arbeiten, und ihr seid Gottes Ackerfeld; ihr seid Gottes Bauwerk.

  • Das Spannungsfeld zwischen unserem Arbeiten und Gottes Wirken.
  • Wie viel Verantwortung haben wir bei Wachstum?
  • Das mit dem Wachstum ist und bleibt Gottes Mysterium. Wir tun dass, wozu er uns beauftragt: Im Wort und unter der Leitung des HG – und er SCHENKT das Wachstum.
  • Wir können uns das Wachstum nicht verdienen.
  • Auf wen kommt es also drauf an? Auf den, der das Wachstum schenkt.
  • Selbstverständlich haben wir unsere Verantwortung. Die gilt es in aller Gewissenhaftigkeit zu tun. Eines Tages werden wir vor Jesus stehen, und wir alle wollen hören: Recht so, du guter und treue Knecht.
  • Mein Empfinden ist, dass die Gefahr grösser ist auf der anderen Seite des Pferdes runterzufallen.
  • Wir zerfleischen uns. Wir denken das fehlende Wachstum wäre von uns Abhängig. Wir suchen die Schuld bei uns. Die Menschen schieben die Schuld auf uns. Es ist eine Last, die wir nicht tragen können.
  • Jesus will dir heute diese Last nehmen.
    • Wachstum: Vaterschaft und Mutterschaft ist das, was Multiplikation bringt.
    • STORY: Unsere Verheißung der Multiplikation. Prophetie an den Fasten und Gebetstagen. Wo wir stehen.
    • Wir leiden unter unserer Unfruchtbarkeit.
    • Heb 11,13 Sie alle, von denen wir jetzt gesprochen haben, haben Gott bis zu ihrem Tod vertraut, obwohl das, was er ihnen zugesagt hatte, dann noch nicht eingetroffen war. Sie erblickten es nur aus der Ferne, aber sie sahen der Erfüllung voller Freude entgegen; denn sie waren auf dieser Erde nur Gäste und Fremde und sprachen das auch offen aus.
Jesaja 54,1-2 (HFA) Sei fröhlich, du Unfruchtbare, auch wenn du nie ein Kind geboren hast! Juble 
und jauchze, du Kinderlose! Denn du, die du allein bist, wirst mehr Kinder haben als eine verheiratete Frau. 2 Vergrößere dein Zelt! Spann die Zeltdecken weiter aus! Spare nicht! Verlängere die Seile und schlag die Pflöcke fest ein!
  • Heb 12,1b Deshalb wollen auch wir – wie Läufer bei einem Wettkampf – mit aller Ausdauer dem Ziel entgegenlaufen. Wir wollen alles ablegen, was uns beim Laufen hindert, uns von der Sünde trennen, die uns so leicht gefangen nimmt, 2 und unseren Blick auf Jesus richten, den Wegbereiter des Glaubens, der uns ans Ziel vorausgegangen ist. Weil Jesus wusste, welche Freude auf ihn wartete, nahm er den Tod am Kreuz auf sich, und auch die Schande, die damit verbunden war, konnte ihn nicht abschrecken. Deshalb sitzt er jetzt auf dem Thron im Himmel an Gottes rechter Seite. 3 Wenn ihr also in der Gefahr steht, müde zu werden, dann denkt an Jesus! Wie sehr wurde er von sündigen Menschen angefeindet, und wie geduldig hat er alles ertragen! Wenn ihr euch das vor Augen haltet, werdet ihr nicht den Mut verlieren.

Glaubenshelden haben Gott vertraut bis zu ihrem Tode! Obwohl noch nicht eingetroffen war!

Warum Gemeindewachstum?

  • Ich habe hier schon einige Male echte Einwände erhalten. Die Gemeinde ist dazu bestimmt eine kleine Schar der Erlösten und Heiligen zu sein. Es ist der schmale, schwierige Weg auf den nicht viele kommen. – Natürlich soll die Gemeinde aus Erlösten und Heiligen bestehen, aber warum klein sein? Ja es gibt den Breiten Weg der ins Verderben führt, aber warum können nicht viele den schmalen Weg nehmen?
  • Die Geschichte der ersten Gemeinde in der Apostelgeschichte zeigt uns, dass die Apostel nichts dagegen einzuwenden hatten, dass die Kirche mehrere Tausende Menschen gross war. – Bruce geht nach Apg 21,20 davon aus, das es Zehntausende waren, in einer Stadt mit 80’000 Einwohnern.
  • Wir lesen aber nicht nur in Jerusalem, sondern auch von den andere Gemeinden:

Apg 2,47 Sie priesen Gott bei allem, was sie taten, und standen beim ganzen Volk in hohem Ansehen. Und jeden Tag rettete der Herr weitere Menschen, sodass die Gemeinde immer größer wurde.

 Apg 5,13b Aber jedermann sprach mit Hochachtung von ihnen, 14 und die Gemeinde wuchs ständig; Scharen von Männern und Frauen kamen zum Glauben an den Herrn.

Apg 9,31 Die Gemeinde in ganz Judäa, Galiläa und Samarien erlebte nun eine Zeit der Ruhe und des Friedens. Die Christen wurden im Glauben gefestigt und lebten in Ehrfurcht vor dem Herrn. Und weil der Heilige Geist ihnen zur Seite stand, wuchs die Gemeinde ständig weiter.

Apg 12,24 Die Botschaft Gottes aber breitete sich immer weiter aus, und die Zahl derer, die sie annahmen, wuchs ständig.

Apg 13,4 Auf diese Weise vom Heiligen Geist ausgesandt, gingen Barnabas und Saulus nach Seleuzia hinunter und nahmen dort ein Schiff, das nach Zypern fuhr; 5 als Helfer hatten sie Johannes dabei. In Salamis angekommen, verkündeten sie die Botschaft Gottes in den jüdischen Synagogen der Stadt.

  • Also können wir festhalten, dass die erste Gemeinde wuchs und dass die Apostel nichts dagegen hatten.
  • Aber ist es überhaupt ein Ziel der Gemeinde zu wachsen?
  • Oder andersrum gefragt: Ist es schlecht, wenn die Gemeinde nicht wächst?
  • Bigger is better. No better is better.
  • Markus 4,26 »Mit dem Reich Gottes«, so erklärte Jesus weiter, »ist es wie mit einem Bauern, der die Saat auf seinem Acker ausgestreut hat. 27 Er legt sich schlafen, er steht wieder auf, ein Tag folgt dem anderen; und die Saat geht auf und wächst – wie, das weiß er selbst nicht. 28 Ganz von selbst bringt die Erde Frucht hervor: zuerst die Halme, dann die Ähren und schließlich das ausgereifte Korn in den Ähren. 29 Sobald die Frucht reif ist, lässt er das Getreide schneiden; die Zeit der Ernte ist da.«

 Es ist kein entweder oder bei Qualitatives oder Quantitatives Wachstum. Bibelstellen:

  • Mt 16,18 Deshalb sage ich dir jetzt: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen werde ich meine Gemeinde bauen, und das Totenreich mit seiner ganzen Macht wird nicht stärker sein als sie.
  • Eph 4,12 Sie haben die Aufgabe, diejenigen, die zu Gottes heiligem Volk gehören, für ihren Dienst auszurüsten, damit die Gemeinde, der Leib von Christus, aufgebaut wird.
  • Joh 12,24 Ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es ein einzelnes Korn. Wenn es aber stirbt, bringt es viel Frucht.

Andy ist Pastor und seit März 2019 das Christliches Zentrum Zollhaus in Luzern leitet. Er ist verheirate mit Melanie und sie haben vier Kinder, drei Jungs und ein Mächen. Andy’s Hobbies: Kochen, Grillen, Theologie, Gemeindebau, Wein, und mit den Kids Minecraft gamen. Sein Lebensmotto. Matthäus 6,33. (Wenn ich daran denke, spielt in meinem Kopf die Szene von König Peter aus Narnia der vor der grossen Schlacht ruft: «Für Aslan und für Narnia!»)