„Manche Tage sind zum Leben da. Andere wiederum sind zum Durchhalten da.“  (Malcolm S. Forbes)

„…Gott, das Wasser steht mir bis zum Hals! Ich versinke im tiefen Schlamm, meine Füße finden keinen Halt mehr. Die Strudel ziehen mich nach unten, und die Fluten schlagen schon über mir zusammen.“ (Psalm 63,2b-3 HFA)

„Kein Regen, keine Blumen.“ (Unbekannt)

Es gibt Tage, an denen scheint alles schiefzulaufen. Wenn meine Frau oder andere Damen einen „Bad hair day“ haben, wirst du das bestimmt merken. Sogar diejenigen unter uns, die sonst immer positiv und optimistisch sind, erleben Tage, die alles andere als freudig und erbaulich sind.

Wenn man die Psalmen liest, dann sieht man, dass auch David, der Mann nach dem Herzen Gottes, als Leiter zahlreiche schlechte Tage durchlebte, wahrscheinlich mehr als du und ich.

 „Doch während ich noch schweigend dastand fern von jeglichem Glück, wurde mein Schmerz immer schlimmer. Innerlich aufgewühlt, wurde ich immer verzweifelter und ich schrie:  »HERR, erinnere mich daran, wie kurz mein Leben ist.“ (Psalm 39,3-5a)

Das Schreien und Suchen nach Worten, um seine Gefühle auszudrücken, ist therapeutisch und wissenschaftlich belegt. Unsere Gefühle in Worte zu kleiden, hilft gemäß einer Studie der Universität von Kalifornien in Los Angeles, unseren Denkprozess von der Amygdala* weg zu dem Bereich direkt hinter der Stirn und den Augen, dem rechten ventrolateralen präfrontalen Cortex, zu leiten. Dieser Teil des Gehirns steht in Zusammenhang  damit, emotionale Erfahrungen in Worte umzusetzen.

Professor Mathew Liebermann schreibt: “Wenn man Gefühle in Worten beschreibt, aktiviert man diese präfrontale Region und sieht eine reduzierte Antwort in der Amygdala. Auf die gleiche Art, wie du beim Autofahren auf die Bremse trittst, wenn die Ampel gelb zeigt, scheinst du auf die Bremsen deiner emotionalen Rückmeldungen zu steigen, wenn du Gefühle in Worte kleidest.”

Ich erinnere mich an einen speziellen Freitag vor vielen Jahren, als ob es gestern gewesen wäre. Ich war damals Leiter der Teen Challenge Teestube in Wiesbaden. An meinem “Black Friday” ging es mir emotional sehr schlecht und ich hatte keine Ahnung warum. Dann habe ich mich am Abend trotz meiner schlechten Laune auf den Weg gemacht zu unserem Vorbereitungstreffen, bevor wir die Teestube öffneten. Unser Mitarbeiterteam hat angefangen zu beten und ich gebe zu, ich hatte keine Lust auf den Abend und wäre am liebsten nach Hause gegangen. Aber dann ist etwas geschehen! Der Abend wurde zu einem der besten, die ich in den zwei Jahren als Leiter der Teestube hatte. Wir konnten großartige Gespräche führen mit jungen Menschen auf der Suche und tatsächlich beteten mehrere Personen und luden Jesus in ihr Leben ein. In meinem Fall gab es kein Schreien, aber schon am Abend ging es mir viel besser.

Wenn du die Frage googelst: „Was soll ich tun, wenn ich einen schlechten Tag habe?“, bekommst du zahlreiche Anregungen.

David Wilkerson hat einmal geschrieben: „Ich glaube, unsere schlechten Tage sollen uns oft dazu dienen, uns zur Reife und heraus aus kindlichen Gebundenheiten zu bringen. Denke einmal darüber nach: Die meisten unser schlechten Tage sind eine Folge unserer kindlichen Reaktionen auf Situationen unseres Lebens. Und schau, wie Kinder auf das Leben reagieren: In der einen Minute lachen sie und in der nächsten schreien sie. Sie schmollen. Sie sind ein Bündel Angst. Sie sind leicht verletzt und weinen viel. Sie haben kurze Aufmerksamkeitsspannen und erwarten sofortige Belohnung. Doch unser himmlischer Vater liebt und tröstet uns in jedem Wutanfall, in unseren Bürden, unserem Schreien und unseren kindischen Ups und Downs. Er weiß, dass wir, hin- und hergeworfen von den Stürmen und Wellen unserer Gefühle, oft darauf vergessen, dass wir seine Kinder sind und anfangen, weit außerhalb unserer Privilegien zu leben. Aber sein Wort sagt uns, wir sind seine Erben und Miterben Jesu Christi.“

Ist das nicht befreiend zu wissen, dass Gott nicht abhängig ist von unseren schwankenden Gefühlen oder schlechter Laune und uns trotz all dem gebraucht, ein Segen für andere zu sein.  Obendrauf schenkt uns schwachen Gefäßen unser Herr eine tiefe Geborgenheit, indem er uns mit seiner nie endenden, ewigen Liebe umhüllt.

Vergesst niemals!

„Gott ist unsere Zuflucht und Stärke, ein bewährter Helfer in Zeiten der Not.“ (Psalm 46,1 HFA)

„Der HERR, euer Gott, ist in eurer Mitte; und was für ein starker Retter ist er! Von ganzem Herzen freut er sich über euch. Weil er euch liebt, redet er nicht länger über eure Schuld. Ja, er jubelt, wenn er an euch denkt!“ (Zephanja 3,17 HFA)

Be blessed to overflowing!

Paul Clark

*Hier bekommst du eine genauere Erklärung, was in diesem Teil unseres Gehirns abgeht.

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