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Von den Pfingstlern, neopentecostalen Bewegungen lernen? / Alexander Garth

Einführung zum Facebook Post von Günther Klempnauer

Was Pfarrer Alexander Garth, Beauftragter für Theologie, Evangelisation und Gemeindeentwicklung bei der Evangelischen Allianz in Deutschland, über die Zukunft des Christentums in diesen Tagen geschrieben hat, deckt sich mit meinen weltweiten Erfahrungen und Gesprächen mit führenden Repräsentanten der ev. und kath. Kirche, den evangelikalen und charismatischen Gemeinden. Die “unglaubliche missionarische Dynamik geistbewegter Gemeinden der letzten anderthalb Jahrhunderte ist kirchengeschichtlich ein Phänomen und hat noch nicht ihren Höhepunkt erreicht.

Erst einmal: Bei den Pfingsten gibt es (wie auch bei den Katholiken und in meiner Kirche) ganz Großartiges, Heilig-Geist-Gewirktes, Nachahmenswertes, Zukunftsweisendes und es gibt Schlechtes, Zerstörendes, Sündiges. Warum? Weil uns eins vereint: Wir sind begnadete Sünder, geliebte Fehlermacher. Unser Wissen ist Stückwerk (1. Kor 13). Also, was soll das arrogante, selbstgefällige Puhlen nach Fehlern und Irrtümern. Prüft alles, das Gute behaltet! Was ist das Gute?

Die unglaubliche missionarische Dynamik. Aus einer kleinen Schar geistbewegter, In Christus und die Kraft des Geistes verliebter halbgebildeter schwarzer Menschen in der Azusa Street Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die größte, am schnellsten wachsende, weltweit boomende christliche Bewegung aller Zeiten.

Wer sagt, wir können und brauchen nichts von denen lernen, ist entweder hochmütig oder dumm. Die Religionssoziologie fasst diese neue dynamisch wachsende Variante des Christentums unter dem Label „spirit empowert christianity“ (geistbevollmächtigtes Christentum) zusammen, zu dem laut The World Christian Ecyclopedia (3rd edition 2020) 644 Millionen Christen gehören. Jährlich wächst diese Bewegung global um über 20 Millionen.

Bereits 2040 dürfte deren Zahl, so die Experten, bei über 1 Milliarde liegen, wobei das wahrscheinlich noch zu niedrig angesetzt ist, denn viele dieser neuen Gemeinden wachsen im Untergrund und bleiben bewusst unter dem Radar von Regierungsstellen, um Diskriminierung und Verfolgung zu entgehen. Das gilt besonders für China, Indien und für muslimische Staaten.

Vorsichtige Schätzungen von Religionssoziologen wie z. B. Todd M. Johnson und von Instituten für globales Christentum sprechen von einem explosionsartigen Wachstum in den letzten Jahrzehnten. Die Zukunft des Christentums wird pfingstlich-charismatisch sein und auch katholisch konservativ. Die Zahlen sind eindeutig. Liberale Gemeinden werden zu einem marginalen Randphänomen im universitären Umfeld und in einigen bildungsbürgerlichen Inseln westlicher Metropolen.

Facebook Post von Alexander am 22.08.23.