„Finde die Aufgabe, die dein Herz bewegt, und mach ihr Platz.“ (Joan D. Chittister)

„Du beschenkst mich mit Freude, denn du bist bei mir; aus deiner Hand empfange ich unendliches Glück.“ Psalm 16,11b HFA) 

„Nicht jede Stimme in deinem Leben verdient den gleichen Platz an Einfluss.“ (David Barringer)

Vor kurzem habe ich John Mark Comers Buch Practicing the Way“ gelesen. Es ist nicht nur eines der besten Bücher, die ich je über Jüngerschaft gelesen habe, sondern bietet auch tiefe Einblicke für uns Leiter, wenn wir Gott und anderen dienen. Ich werde in diesem E-Letter einige Auszüge aus John Marks Buch mit euch teilen.

Wie oft war ich in meinem Dienst als Pastor frustriert, weil ich mich im Alltag abmühte, um sicherzustellen, dass die Hauptsache die Hauptsache bleibt. Wie ihr wisst, gibt es in unserem Leben so viele Ablenkungen und zahlreiche knifflige Situationen, die in den Gemeinden, die wir leiten, immer wieder auftreten.

Vor vielen Jahren hörte ich einen bekannten Pastor sagen: „Jede Gemeinde braucht etwa alle sechs Monate eine große Erneuerung.“ Ich denke, das gilt auch für uns als Leiter, denn unser geistliches Leben ist eng mit unserem Dienstleben verbunden. Es ist zu einfach und nie erbaulich, in einem Trott zu verharren und sich nicht vorwärts zu bewegen.

Vielleicht müssen wir zum Beispiel unsere Stille Zeit ändern und einen neuen und frischen Ansatz wählen, wie wir beten und wie wir die Bibel lesen und studieren. Es gibt unzählige Hilfen für uns. Es ist immer gut, von Zeit zu Zeit unseren Arbeitszeitplan neu zu bewerten und zu entscheiden, ob er angepasst oder optimiert werden muss. Wer weiß, vielleicht musst du dich in den nächsten sechs Monaten auf einen Marathon vorbereiten oder zusätzliche Zeit in eine Aktivität investieren, die du schon seit Jahren ins Auge gefasst hast. Wie verändern wir uns?

John Mark schreibt: „Bei der Veränderung geht es um Beständigkeit im Laufe der Zeit. Formung ist eine langsame, kumulative und manchmal monotone Arbeit. Im Moment hast du oft nicht das Gefühl, dass die Praktiken viel mit dir „machen“. Das tun sie auch, nur eben langsam und subtil. Aber der Philosoph James K. A. Smith hat es gut ausgedrückt: „Mikro-Rituale haben eine Makro-Bedeutung.“ Sie summieren sich im Laufe der Zeit, wie der Zinseszins. Es gibt keine Bildung ohne Wiederholung.“ (Seite 201)

„Der Unternehmensberater Stephen Covey sagte einmal: „Wir erreichen inneren Frieden, wenn unser Zeitplan mit unseren Werten übereinstimmt.“ Weil unsere Zeitpläne so oft nicht mit unseren Werten übereinstimmen, leben viele von uns mit dem elektrischen Strom der Angst, der ständig durch unser Nervensystem pulsiert; er ist einfach da, nörgelt an uns herum und zehrt an unseren Energiereserven.“ (Seite 170)

Als Leiter braucht es viel Zeit, oft Jahre, um zu verstehen, wer wir wirklich sind und was uns bei unseren Leitungsaufgaben hilft oder behindert. Meine Frau zum Beispiel ist sehr kontaktfreudig und genießt es, mit Menschen zusammen zu sein, aber die Menschen ermüden sie und sie kann nur eine begrenzte Menge an Gemeinschaft ertragen. Ich hingegen kann über einen längeren Zeitraum mit Menschen zusammen sein und fühle mich danach erfrischt.

Auch hier bietet John Mark einen Einblick: „Folge deiner Persönlichkeit und arbeite nicht gegen sie. Wenn du eher introvertiert und intellektuell bist, nimm dir viel Zeit, um allein zu sein, zu lesen und nachzudenken. Wenn du extrovertiert und handlungsorientiert bist, dann unternehme etwas mit anderen Menschen. Ja, wir brauchen eine ausgewogene Herangehensweise, aber einige von uns brauchen viel mehr von bestimmten Praktiken als andere. Ich brauche ein wenig Gemeinschaft, aber auch viel Zeit in der Stille. Bei anderen ist es genau umgekehrt. Bitte hör mir zu: Es gibt so viel Raum, um vor Gott so zu sein, wie du bist.“ (Seite 194)

Während du diese Worte liest, musst du vielleicht bewusste Entscheidungen treffen. Deine Frau oder dein Mann, dein Freund oder dein Mentor können das nicht für dich entscheiden. Bitte verschiebe es nicht! Denk daran: Keine Entscheidung ist auch eine Entscheidung.

Mir gefällt, wie John Mark die Frage nach unserem geistlichen Wachstum stellt: „Wenn du deinen Fortschritt auf der geistlichen Reise aufzeichnen willst, prüfe die Qualität deiner engsten Beziehungen – vor allem durch Liebe und die Frucht des Geistes. Würden die Menschen, die dich am besten kennen, sagen, dass du liebevoller, fröhlicher und friedlicher geworden bist? Geduldiger und weniger frustriert? Freundlich, sanftmütig, mit der Zeit weicher und von Güte durchdrungen? Treu, besonders in schwierigen Zeiten und selbstbeherrscht?

Man könnte argumentieren, dass Freude das entscheidende Merkmal eines Lebens ist, das auf Gott ausgerichtet ist. Aber sie ist selten das explosive Hochgefühl eines emotionalen Rausches, dramatisch, aber unbeständig und flüchtig. Sie ist eher wie eine leise unterschwellige Strömung, die sich langsam an der Basis unserer Seele ansammelt und immer mehr anschwillt wie eine sanfte Melodie, die im Laufe der Jahre zum Soundtrack deines Lebens wird.“ (Seite 78)

Wir befinden uns gemeinsam auf einer Reise, die alles andere als langweilig, sondern hoffentlich abenteuerlich ist. Lass uns offen sein für Veränderungen, die wir in unserem Leben und bei unserer dienstlichen Tätigkeit vornehmen können. Hoffentlich verstehen wir mehr und mehr unsere eigene Persönlichkeit, während wir weiter in der Freude wachsen. All diese drei Bereiche zusammengenommen werden dazu beitragen, uns immer mehr in das Bild eines liebenden Gottes zu formen und zu gestalten. Vergiss das nicht: „…dass der in euch angefangen hat das gute Werk, der wird’s auch vollenden bis an den Tag Christi Jesu.” (Philipper 1,6a)

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Zeugnis

Ich (Paul) bin so dankbar, dass Charlotte Kranebitter seit vielen Jahren immer wieder Artikel für mein Forum Webplatform übersetzt und bearbeitet. Hier ist, was sie mir kürzlich geschrieben hat. „Gott ist wirklich gut zu uns. Nachdem bei meinem Mann im März mehrfacher Krebs im Endstadium diagnostiziert wurde und er schon sehr schwach war, gab es für ihn keine weitere Behandlung mehr außer alle 3 Wochen Immuntherapie zur körperlichen Stärkung. Aber wir beteten – und heute hat er von seinen Ärzten die Bestätigung bekommen: Alle Tumore und Metastasen vollständig zurückgebildet. Auch die Ärzte haben wörtlich gesagt, das ist ein Wunder. Sie hatten ihm nur mehr wenige Wochen zum Leben gegeben. Danke unserem Heiler und Erlöser! Aufwärts ging es erst, als er sein Leben Jesus gegeben hatte.“

Aussagestarke Zitate

Als Pastor mache ich mir keine Sorgen um diejenigen, die Fragen an Gott stellen oder sogar an ihm zweifeln. Das ist einfach Teil des Glaubens.

Meine Sorge gilt denjenigen, die behaupten, die Gedanken Gottes besser zu kennen als jeder andere und deshalb so tun, als hätten sie das Recht, ihre Überzeugungen allen aufzuzwingen.  (Benjamin Cremer) 

Biblische Seelsorge muss darauf bestehen, dass das Gottesbild für die Entwicklung eines gefestigten Persönlichkeitsbildes von zentraler Bedeutung ist; dass unsere Sündhaftigkeit, nicht die Art und Weise, wie gegen uns gesündigt wurde, unser größtes Problem ist; dass Vergebung, nicht Heilung, unser größtes Bedürfnis ist; dass Reue, nicht Einsicht, die Dynamik bei jeder echten Veränderung ist.“ (Dr. Dan Allender)

Was die Kritik angeht! Ich mache es nicht immer richtig, aber wenn ich es tue, antworte ich auf Kritik mit „Danke, dass du das gesagt hast. Ich werde ehrlich über deine Worte nachdenken und Gott bitten, sie zu gebrauchen, um mir zu helfen.“ Sozialwissenschaftler sagen uns, dass wir im Durchschnitt vier bis sechs Mal am Tag lügen. Die häufigste Lüge ist die auf die Frage „Wie geht es dir?“. Die Lüge lautet: „Mir geht es gut.“ Eine so banale Frage wie „Wie geht es dir?“ ist eine Gelegenheit, langsamer und realistischer zu werden. Statt aus der Hüfte zu schießen und zu sagen: „Mir geht’s gut“, können wir tief durchatmen und uns von der Frage dazu bringen lassen, darüber nachzudenken, wie es uns wirklich geht. (Dr. Dietrich Schindler’s Blog 16. August 2024)

Zu lieben ist der Wille zum Wohl des anderen. (Thomas von Aquin, 1265)

Es ist sinnlos, die „Lehren“ des Evangeliums zu predigen, wenn du nicht zuerst die „Praxis“ des Evangeliums durch dein eigenes Leben und Verhalten dargestellt hast. Die Menschen hören das Evangelium zuerst, nicht mit den Ohren, sondern mit den Augen. (Samuel Spring spricht zu Adoniram Judson und seinem Team bei ihrer Abreise von Salem, Massachusetts, als Missionare nach Burma, 1812).

Ich denke, ein reifer Christ ist jemand, den man nur sehr schwer beleidigen kann. (Dallas Willard)