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In das Wachstum deines Leitungsteams investieren / Dr. Stephanie Nance

Sechs Bereiche des geistlichen Dienstes, die Leitungspersonen nicht übersehen sollten

Dr. Stephanie Nance

Pastoren und Leiter wollen, dass alle Gemeindemitglieder geistlich wachsen. Doch manchmal übersehen wir diejenigen, die uns im Dienst unterstützen.

Egal, ob wir ein Team von Angestellten oder Freiwilligen leiten, wir sollten in ihre geistliche Gesundheit und Entwicklung investieren.

Als leitender Pastorin bin ich für sechs hauptamtliche Pastoren im Alter zwischen 26 und 68 Jahren verantwortlich. Vor kurzem haben wir eine Gemeindekrise durchgemacht, die sich auf jede Person anders ausgewirkt hat.

Außerdem haben diese Teammitglieder im letzten Jahr eine Reihe von Lebensereignissen erlebt: Sie haben geheiratet, ein Baby bekommen, eine Krebsdiagnose im vierten Stadium erhalten, den Verlust eines Elternteils betrauert und ihr erstes Haus gekauft.

Um mein Team inmitten dieser Höhen und Tiefen zu emotionaler Gesundheit und Wachstum zu führen, habe ich mich auf sechs bestimmte Bereiche konzentriert.

1. Transparenz und Authentizität

Bevor wir Teammitglieder zur Veränderung anleiten können, müssen wir ihr Priorität einräumen und sie selbst erleben. Wenn ich zur Vorbereitung meiner Predigten die Heilige Schrift studiere, teile ich meinem Team oft mit, was ich dabei lerne.

Ich spreche auch über mein persönliches Andachtsleben und erzähle, wie der Heilige Geist mein Herz formt. Ich spreche über meine geistlichen Praktiken wie Gebet und Bibellesen und ermutige die Teammitglieder, Fragen zu stellen und über ihre Gewohnheiten zu sprechen.

Die Menschen schätzen Verletzlichkeit, Zugänglichkeit und Authentizität von ihren Leitern. Diese Eigenschaften sind besonders für jüngere Mitarbeiter wichtig.
Teammitglieder suchen nicht nach Superhelden, sondern nach aufrichtigen Nachfolgern Jesu, die ihre geistliche Entwicklung transparent machen.

  1. Glaubenskrisen

Alle Gläubigen erleben Ereignisse, die ihren Glauben gelegentlich erschüttern.
Es kann der Tod eines geliebten Menschen sein, eine medizinische Diagnose, eine Verletzung der Kirche oder einfach der Zustand der Welt, der Menschen dazu bringt, ihren Glauben an Gott zu hinterfragen.

Eine Glaubenskrise kann verheerend sein, aber sie kann auch zu einem Anstoß für Erneuerung und Wachstum werden. Ich biete nicht nur Gebet, emotionale Unterstützung und Flexibilität bei der Mitarbeit an, sondern versuche auch, diejenigen, die sich in einer Krise befinden, mit jemandem zusammenzubringen, dem sie sich anvertrauen können. Christliche Seelsorger, Mentoren und Freunde können in Glaubenskrisen zum Rettungsanker werden.

  1. Privatleben

Jedes Teammitglied hat ein Leben außerhalb des Dienstes. Ich bin alleinstehend und kinderlos, aber ich erkenne die familiären Verpflichtungen der Mitarbeiter/innen und erkenne sie an.

Letztes Jahr habe ich den Fehler gemacht, am ersten Schultag ein Mitarbeitergebet zu veranstalten. Einige Teammitglieder waren nicht verfügbar, weil sie kleine Kinder in ihre Klassenräume begleiten mussten. Ich lerne, besser auf die Lebensrhythmen der Familien zu achten.

Während der Teamgebetszeiten beten wir für unsere Familien. Wir planen Aktivitäten, die Spaß machen und die Ehepartner und Kinder der Teammitglieder einbeziehen. Diese Gesten fördern ein Gefühl der Gemeinschaft und Unterstützung. Sie geben den Ältesten und Pastoren die Möglichkeit, ihr Wissen und ihre Erfahrungen miteinander zu teilen – von der Kindererziehung bis zur Pflege älterer Familienmitglieder.

  1. Unterstützende Freundschaften

Gott hat uns für die Gemeinschaft geschaffen. Gemeindeleiterinnen und -leiter sind oft so sehr damit beschäftigt, Gemeinschaft für alle anderen zu pflegen, dass sie es versäumen, selbst in der Realität zu leben.

Freunde helfen uns, im Dienst zu überleben und im Leben zu gedeihen. In Zeiten, in denen Pastoren und Leiter unter Burnout leiden und in alarmierendem Maße aus dem Dienst ausscheiden, ist es wichtig, ein Netzwerk der Unterstützung aufzubauen.

Leitende Pastoren können den Wert von Beziehungen lehren, indem sie ihnen in ihrem eigenen Leben Priorität einräumen. Meine Teammitglieder kennen meine engsten Freunde und Mentoren und wissen, wie sie sie erreichen können.

Ich spreche mit den Teammitgliedern auch über ihre Freundschaften. Ich höre mir ihre Geschichten an und frage, ob sie sich regelmäßig mit Mentoren treffen und lebensspendende Freundschaften erleben.

Die Bibel unterstreicht die Bedeutung von Freunden. Rut zum Beispiel half Naomi, die Bitterkeit zu überwinden und das Leben wieder zu erleben (Rut 1,16; 4,15). Jonathan und David entwickelten inmitten schwieriger Umstände eine enge Bindung (1. Samuel 18,1-4). Jesus bezeichnete seine Jünger als Freunde (Johannes 15,14-15).

  1. Alltägliche Dinge

Allzu oft konzentrieren wir uns in der Gemeindearbeit auf Veranstaltungen und Wochenendgottesdienste als die Orte, an denen Gott sich zeigt. Dabei vergessen wir leicht, dass Gott auch in den alltäglichen Momenten des Lebens bei seinen Menschen ist – beim Einkaufen, beim Bezahlen von Rechnungen, bei der Hausaufgabenhilfe, beim Rasenmähen und bei der Pflege von kranken Familienmitgliedern.

In der Bibel gibt es Beispiele dafür, dass Menschen Gott begegnen, während sie gewöhnliche Dinge an gewöhnlichen Orten tun, wie z.B. Mose, der in der Wüste Schafe hütet (Exodus 3) und zwei Jünger, die auf der Straße nach Emmaus gehen (Lukas 24,13-35). Ich erinnere die Teammitglieder häufig daran, sich den ganzen Tag über auf Gottes Gegenwart zu konzentrieren. Jeder Tag ist eine Gelegenheit, Christus zu begegnen und in ihm zu wachsen.
Es gibt zahlreiche Bücher, die diese Wahrheit bekräftigen, z. B. The Practice of the Presence of God von Brother Lawrence und Liturgy of the Ordinary von Tish Harrison Warren.

Bei unseren Treffen biete ich den Teammitgliedern die Möglichkeit, darüber zu sprechen, wie sie in ihrem täglichen Leben mit Gott umgehen. Sie haben darüber gesprochen, wie sie Gottes Gegenwart und Hilfe erleben, vom Familienessen bis hin zu Renovierungsprojekten.

Wenn wir diese Geschichten und Zeugnisse hören, verändert sich unsere Sichtweise auf Gottes Wirken im Leben der Menschen. Ich schicke Teammitgliedern oft Gebete aus Every Moment Holy von Douglas Kaine McKelvey. Dieses Buch ermutigt die Leserinnen und Leser, sich bei alltäglichen Routinen, wie dem Kaffeetrinken, auf Gott zu konzentrieren.

Als ein Teammitglied Mutter wurde, schenkte ich ihr ein gedrucktes Exemplar von McKelveys „A Liturgy for Changing Diapers“, das sie über den Wickeltisch hängen konnte. Das sind einfache Wege, um Menschen in Räumen, in denen wir seine Gegenwart oft übersehen, zu Gott zu führen.

  1. Sabbatruhe

Meiner Erfahrung nach gibt es nur wenige Dinge, die für leitende Mitarbeiter im Dienst wichtiger – oder schwieriger – sind, als bewusst innezuhalten, um zu ruhen und sich an Gott zu erfreuen.

Die Ruhe erkennt unsere menschlichen Grenzen und Gottes Fähigkeit an, in uns und durch uns zu wirken. Sie erinnert uns daran, dass unser Dienst nicht allein von unseren Bemühungen abhängt. Wir arbeiten mit Gott zusammen, um sein Reich voranzubringen, aber wir ruhen auch als sein Abbild (1. Mose 2,1-3).

Sogar in der Gemeinde sehen viele den Erfolg als Maßstab für ihren Wert an und fördern Arbeit als Mittel zum Zweck. Um dieser Philosophie entgegenzuwirken, ermutige ich die Teammitglieder, sich regelmäßig Zeit zu nehmen, um zu entschleunigen und sich auf Gott zu konzentrieren.

Ich achte auf die Zeitpläne der Mitarbeiter/innen und stelle sicher, dass sie jede Woche eine angemessene Auszeit einplanen.

Während unserer schwierigen Gemeindekrise im letzten Jahr hielt ich eine SMS-Gruppe mit Teammitgliedern aufrecht. Wir sprachen darüber, wie wichtig ihnen Erholung und Selbstfürsorge sind, was ein Klima der Verantwortlichkeit und Gesundheit schuf.

Seitdem ist es Teil unserer Teamkultur, darüber zu sprechen, wie Erholung und Freude für uns in jeder Woche aussehen. Die Mitarbeiter/innen springen sogar freiwillig füreinander ein, damit alle Zeit zum Ausruhen finden.

Um die Resilienz und Gesundheit im Dienst zu fördern, müssen wir uns um die kümmern, denen wir dienen. Ein Pastorentitel oder ein Dienstausweis sind keine Garantie dafür, dass eine Person geistlich reift. Jesus investierte strategisch in die Entwicklung der 12 Jünger in seinem inneren Kreis. Lasst uns seinem Beispiel folgen und die Arbeit, die Gott in unseren Teammitgliedern tut, gezielt unterstützen.

Dieser Artikel erscheint in der Herbstausgabe 2024 der Zeitschrift Influence. [1]


Dr. Stephanie Nance ist Pastorin der Chapel Springs Church [2] in Bristow, Virginia, USA
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