„Ziele sind gut, um eine Richtung vorzugeben, aber Systeme (gesunde Gewohnheiten) sind am besten, um Fortschritte zu machen.“ (James Clear)

„Also, meine lieben Schwestern und Brüder, werdet fest, lasst euch nicht in eine falsche Richtung bewegen und setzt euch immer mit eurer ganzen Kraft für die Sache von Jesus, dem Herrn, ein.“ (1.Korinther 15,58a, Buch)

„Gewohnheiten erlauben es uns, Dinge zu tun ohne viel nachdenken zu müssen. Deshalb haben wir auch so viele von ihnen. Gewohnheiten sind keine Instinkte. Sie sind angewöhnte Reaktionen. Sie geschehen nicht nur einfach, sie werden trainiert.“ (John Maxwell)

Vor kurzem habe ich einen Artikel gelesen, in dem beschrieben wurde, wie ältere Menschen glücklich und aktiv bleiben können, indem sie sich von acht schlechten Gewohnheiten verabschieden. Je mehr ich darüber nachdenke, desto besser ist es für Pastoren und Gemeindemitarbeiter, sich von den unten angeführten Verhaltensmustern zu verabschieden, wenn wir das neue Jahr 2025 beginnen, egal wie alt wir sind. Los geht’s!

 1) Negativität

Zu viele von uns denken, dass das Glas immer halb leer ist, wenn es um Gemeindearbeit geht. Leider sind wir im Laufe der Jahre ein gebranntes Kind geworden und zu oft haben uns „übergeistliche“ Männer und Frauen enttäuscht, die in unserer Gemeinschaft eine Spur des Schmerzes und des Leids hinterlassen haben, die eigentlich gar nicht „geistlich“ waren. Lasst uns beten, wie Billy Graham einst betete, dass der Herr uns für das Jahr 2025 eine „dickere Haut“ und ein „weicheres Herz“ geben möge.

Ja, du und ich werden immer vor Herausforderungen stehen, vor allem im Bereich der zwischenmenschlichen Konflikte, denn es „menschlt sehr“. Konzentrieren wir uns jedoch „mehr“ auf die guten Dinge, die Gott in unserem Leben und in der Gemeinde getan hat, und arbeiten wir daran, einen positiveren Ausblick auf das Jahr 2025 zu entwickeln, wie Paulus mahnt: „Freut euch zu jeder Zeit, dass ihr zum Herrn gehört. Und noch einmal will ich es sagen: Freut euch.“ (Philipper 4,4 HFA)    

Mehr zu diesem Thema findest du in meinem letzten E-Letter!

2) Eine bewegungsarme Lebensweise

Ich weiß, dass sich einige meiner Leserinnen und Leser voll und ganz der Fitness verschrieben haben, und ich ziehe meinen Hut vor euch! Die meisten von uns müssen jedoch von der Couch aufstehen oder sich von ihrem Bürostuhl erheben, um sich mehr zu bewegen, indem sie gehen, joggen, Fahrrad fahren, schwimmen, zu Hause trainieren oder vielleicht sogar einem Fitnessclub beitreten. Jemand hat mir mal gesagt, dass ein „untätiger Körper“ die Werkstatt des Teufels ist. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob das stimmt, aber Bewegung erzeugt mehr Energie, was meiner Meinung nach zu mehr Freude führt! Wie der berühmte Österreicher Arnold Schwarzenegger einmal sagte: „Wenn du keine Zeit findest, zu trainieren, bekommst du auch keine Ergebnisse.“

3) Isolation

Der Mensch ist von Natur aus ein soziales Lebewesen. Selbst die introvertiertesten unter uns brauchen ein gewisses Maß an sozialer Interaktion. Ich glaube nicht, dass wir als Leiter und Leiterinnen dort ankommen, wo Gott uns haben will, wenn wir in einer Beziehungswüste leben.

Eine kürzlich in den USA durchgeführte Studie ergab, dass Isolation die zweithäufigste Ursache für Burnout bei Pastoren ist. Wir alle brauchen Menschen in unserem Leben, die uns Energie geben, uns erfrischen, uns zum Lachen bringen und bei denen wir unsere Masken ablegen können. Leiterschaft ist zu schwer, um sie allein zu machen.

In seiner Predigt „Ein treuer Freund“ spricht Charles Spurgeon über das menschliche Bedürfnis nach Beziehung und Verbindung. Spurgeon sagt: „Freundschaft ist eine der süßesten Freuden des Lebens. Viele wären an der Bitterkeit ihrer Prüfung gescheitert, wenn sie nicht einen Freund gefunden hätten.“

Ich habe mal ein Zitat gelesen: „Freundschaft heißt Freundschaft, weil man mit Freunden alles schafft.“ Der amerikanische Schriftsteller Ralph Waldo Emerson meint: „Der einzige Weg, einen Freund zu haben, ist der, selbst einer zu sein.“

Ich habe entdeckt, dass die Freude an der Freundschaft nicht nur in meiner Gemeinde zu finden ist, sondern auch außerhalb der Gemeinde für mich verfügbar ist. Überlege dir, ob du im Jahr 2025 eine engere Freundschaft zu jemandem aufbauen willst, den du kennst. Vielleicht ist diese Person nicht einmal gläubig.  

4) Schlechte Ernährung

Wir sind, was wir essen. An diesem alten Sprichwort ist viel Wahres dran, besonders wenn wir älter werden. Das heißt nicht, dass wir nie zu McDonald’s gehen oder unser Lieblingseis beim Italiener essen. Wir müssen jedoch darauf achten, dass der Großteil unserer Ernährung aus ausreichend Obst, Gemüse, magerem Eiweiß, Vollkornprodukten und viel Wasser besteht.

Die christliche Ernährungswissenschaftlerin Melissa Newman schreibt: „Was immer du nicht bereit bist aufzugeben, wird das sein, was dich ausbremst. Es geht nicht darum, was du bereit bist zu tun. Es geht darum, was du bereit bist, aufzugeben. Vielleicht willst du deine Wochenendfreuden nicht aufgeben, dein viel zu langes Aufbleiben, deine Weigerung, Wasser zu trinken und stattdessen den ganzen Tag mit Kaffee zu überleben. Dein mangelnder Vorsatz ist nicht hilfreich, wenn es darum geht, mehr Bewegung in deinen Tag zu bringen und so weiter. Was auch immer das für dich bedeutet, ich würde dich ermutigen, dich darauf zu konzentrieren und von dort aus weiterzumachen. Du musst dich verändern, wenn du mit deiner Gesundheit und Fitness erfolgreich sein willst, aber du bist mehr als fähig dazu.“

5) An Groll festhalten

Leider habe ich im Laufe der Jahre einige ältere Gemeindearbeiter und Pastoren erlebt, die sehr verbittert zu sein scheinen. Ist das nicht ein Widerspruch, wenn man ein Diener des Herrn ist? Ohne sie kritisieren zu wollen, würde ich sagen, dass sie bestimmte negative, verletzende Erfahrungen im Leben und im Dienst nicht loslassen konnten. Aber gleichzeitig kenne ich ausgewählte ältere Diener Gottes, die voller Freude sind, was bedeutet, dass sie in der Lage waren, zu vergeben und verletzende Situationen in ihrem Dienst und Leben zu vergeben und zu vergessen. Das sollte unser Ziel sein!

Josh Shipp schreibt: „Du wirst entweder bitter oder besser. Du kannst zulassen, dass das, was dir angetan wurde, dich zu einer besseren Person macht oder dass es dich zerstört. Diese Wahl obliegt nicht dem Schicksal, sondern dir.“ Das Leben ist definitiv zu kurz für Groll und Missgunst und wir haben selbst schon so viel Vergebung erfahren. „…denn bei ihm ist viel Vergebung.“ (Jesaja 55,87b)

Wie mein Freund Nate Elarton predigt: „Vergebung ist vielleicht keine einmalige Entscheidung, sondern eine Reise. Du musst den Mut haben, die Reise anzutreten und einen Schritt nach dem anderen zu machen. Du wirst nicht alleine gehen. Christus ist bei dir.“ Du kennst genau „die Sache“, die dich im Moment beschäftigt. Als dein Bruder im Herrn ermutige ich dich im Namen Jesu im Jahr 2025, sie endlich loszulassen!

6) Überarbeitung

Im Allgemeinen haben glückliche und aktive Leitende gelernt, ein Gleichgewicht zwischen Arbeit und Spiel zu finden. Sie wissen, dass Arbeit zwar wichtig ist, dass man sich aber auch Zeit nehmen muss, um sich zu entspannen, zu verjüngen und das Leben zu genießen.

Das Gebet von Pete Greig für die Sabbatruhe berührt mich tief: „Herr, ich komme heute zu dir, um eine tiefe innere Ruhe zu finden. Ich verbringe so viel Zeit in meinem Leben damit, unzufrieden zu sein: Ich will mehr Dinge, mehr Geld, mehr Freunde, mehr Applaus, mehr Wunder. Heute lege ich meinen Superheldenmantel ab und danke dir ganz einfach dafür, dass ich alles habe, was ich jemals wirklich brauchen werde, weil ich dich habe. Möge dieser Tag meinem Herzen und meinem Zuhause Sabbatruhe bringen. Möge Gottes Bild in mir wiederhergestellt und meine Vorstellungskraft in Gott erneuert werden. Möge das Gewicht der materiellen Dinge leichter werden und das Gefühl der Zeit sich verlangsamen.“

Machen wir unsere Hausaufgaben und planen wir bewusst für 2025, um in allem, was wir tun, ausgeglichener zu sein!

7) Angst vor Veränderung

Vielleicht verlässt in den nächsten Monaten eines deiner Kinder dein Zuhause oder du beginnst eine neue Gemeindearbeit. Jemand hat einmal gesagt, dass die einzige Konstante im Leben die Veränderung ist und ich weiß aus eigener Erfahrung, dass das nicht immer einfach ist.

Gleichzeitig führen Veränderungen oft zu persönlichem und geistlichem Wachstum. Ich denke immer an Josua, der völlig überwältigt war, als ihm der Staffelstab übergeben wurde und er die Kinder Israels in das verheißene Land führen sollte. Ich glaube, was der Herr zu Josua sprach, ist ein Wort für dich und mich, wenn wir uns mit den bekannten und unbekannten Veränderungen im Jahr 2025 auseinandersetzen werden: „Sei mutig und entschlossen! Lass dich nicht einschüchtern und hab keine Angst! Denn ich, der HERR, dein Gott, stehe dir bei, wohin du auch gehst.“ (Josua 1,9 HFA)

Ich bin davon überzeugt, dass das bewusste Tun von etwas, das wir im Jahr 2025 noch nie getan haben, auch zu persönlichem Wachstum führt, das wir nie fürchten sollten. Vielleicht ist es für dich an der Zeit, eine neue Sprache oder Technologie zu lernen, ein neues Hobby anzufangen oder eine Reise an einen Ort zu machen, an dem du noch nie gewesen bist. Es gibt so viel, was wir tun können, um die Angst vor Veränderungen zu überwinden.

Übrigens: Veränderungen anzunehmen, statt sie zu fürchten, kann neue Türen öffnen und unerwartete Freuden in unser Leben bringen. Wie jemand einmal gesagt hat: „Das Leben beginnt am Ende deiner Komfortzone!“

8) Selbstfürsorge ignorieren

Reife Leader wissen, wie wichtig es ist, sich um seine eigenen körperlichen, geistigen und emotionalen Bedürfnisse zu kümmern. Sie wissen, dass sie sich zuerst um sich selbst kümmern müssen, um für andere da zu sein und das Leben in vollen Zügen genießen zu können.

Selbstfürsorge kann für jeden Menschen etwas anderes bedeuten. Es kann bedeuten, sich mehr Zeit für Gebet zu nehmen, zu regelmäßigen Untersuchungen zu gehen, für ausreichend Schlaf zu sorgen oder einfach mehr Pausen am Tag einzulegen, um durchzuatmen und zu entspannen.

Zum Schluss: Wenn du über die acht oben genannten Gewohnheiten nachdenkst, solltest du vielleicht mit deiner Frau oder deinem Mann oder einem Mentor sprechen, der dir hilft, Nägel mit Köpfen zu machen.

Ich glaube, mein Freund John Opalewski liefert uns einen Realitätscheck: „Manche Zeiten im Dienst sind einfach nur hart. Manche Zeiten sind einfach nur großartig. Meistens machen wir im Dienst eine Mischung aus beidem durch. Und so geht es wahrscheinlich den meisten von uns zu Beginn des neuen Jahres. Und doch sollten wir mit Gottes Kraft eher ermutigt als entmutigt sein.“

Und dazu sage ich „Amen“, John!

Andere Beitrage

Hilfreiche Impulse für Teamleiter/innen und Teammitglieder

Kevin Stone

Wenn Teamleiter/innen wirklich zuhören und die Teammitglieder von positiven Absichten ausgehen, wird Kommunikation möglich. Die Kommunikation bricht zusammen, wenn eine Seite die andere zum Feind und sich selbst zum Opfer macht. Ich habe selten erlebt, dass die Dinge in diesem Fall gut laufen. Mehr von diesem Beitrag lesen!


Investiere dich in Menschen, aber verliere dabei nicht deinen Verstand!

Phil Steiger

Der Hirtendienst ist schwere Arbeit. Zumindest sollten wir ihn so ernst nehmen, dass er zu schwerer Arbeit wird. Das bedeutet aber nicht, dass er zwangsläufig armselig ist. Schließlich war Paulus dankbar für die Menschen, denen er diente. Doch dieser Dienst nimmt oft mehr als er zurückgibt. Mehr von diesem Beitrag lesen!


Wie man am besten mit unfairer Kritik umgehen kann

Kevin Stone 

Wenn also jemand etwas Verletzendes oder Ungerechtes sagt oder wenn Anschuldigungen gegen dich erhoben werden, vertraue darauf, dass Gott damit umgeht. Hüte dein Herz vor Bitterkeit, Kränkung und Unversöhnlichkeit. Mehr von diesem Beitrag lesen!

 

Aussagestarke Zitate

Selbstreflexion: Das ist die Fähigkeit, das eigene Verhalten und die eigenen Ergebnisse zu analysieren, um kontinuierlich Verbesserungen vorzunehmen. Selbstreflexion hilft, aus Erfahrungen zu lernen und sich weiterzuentwickeln. Für mich ist die Selbstreflexion das „Schweizer Taschenmesser“ der Führungskraft. Kaum eine Sache hilft mir mehr in meinem Alltag als Leiter! (Lothar Krauss)

Auf eine Person, die die Bibel liest, kommen 100 Menschen, die dich und mich jeden Tag lesen. (D.L. Moody)

Emotionale Intelligenz ist die Fähigkeit, deine Emotionen, die Emotionen deiner Mitmenschen und die Auswirkungen deiner Emotionen auf die Emotionen deiner Mitmenschen zu verstehen. Den Menschen, die du leitest, mag deine Intelligenz egal sein, aber deine emotionale Intelligenz ist ihnen wichtig. (John Opalewski, Coverage Coaching)

Ich bin immer noch auf dem Weg, die Person zu werden, die ich sein muss, sein sollte und sein will. Aber ich danke Gott, dass ich nicht mehr so bin wie früher! (Dennis Rabeneau)

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Menschen ihre emotionalen Verhaltensmuster endlos intellektualisieren, um zu vermeiden, dass sie etwas dagegen tun. Das Problem ist, dass intellektuelles Verstehen ein Gefühl von Fortschritt und Veränderung vermitteln kann, ohne dass tatsächlich ein Fortschritt oder eine Veränderung eintritt. (Mark Manson)

Am meisten einschränkende Leitungsverhalten ist die Unfähigkeit oder der Unwille, ehrliche, schwierige Gespräche mit denjenigen zu führen, die du leitest. (John Opalewski, Coverage Coaching)