Habt ein bisschen Geduld mit mir…!

Macbeth hat gerade die Nachricht vom Tod seiner Königin gehört. Er schreitet auf die Bühne und spuckt die Verzweiflung aus, die er in sich spürt:

„Das Leben ist nur ein wandelnder Schatten, ein armer Spieler der seine Stunde auf der Bühne stolziert und singt Und dann nicht mehr gehört wird: Es ist ein Märchen Von einem Idioten erzählt, voll von Lärm und Wut, die nichts bedeutet.“

Was für eine verzweifelte und furchtbare Darstellung des Lebens eines Menschen hat Shakespeare uns da gegeben!

Aber bedenke auch einen Tag im Leben des Psalmisten David, als er mit der Zerbrechlichkeit und der Kürze seines Lebens konfrontiert wurde. Er bat Gott:

„… lass mich mein Ende erkennen und das Maß meiner Tage; lass mich wissen, wie flüchtig ich bin! Ich sehe jetzt, dass du meine Tage zu ein paar Handbreit gemacht hast, und meine Lebenszeit ist wie nichts vor dir. Die ganze Menschheit ist nur ein Hauch! …Und nun, Herr, worauf soll ich warten? „ (Psalm 39,4-7)

Aus der Tiefe seiner persönlichen Beziehung zu Gott erklärt er zuversichtlich:

„Meine Hoffnung ruht auf dir.“

Diese beiden (zugegebenermaßen verkürzten) literarischen Zitate geben uns ein ziemlich gutes Bild davon, wie wir das Leben und seine Dauer erleben.

In Shakespeares Sicht auf das Leben ist alles gesagt und getan. Der Vorhang fällt und der Beifall verebbt schnell. Es ist vorbei – Das Finale!

Für den Nachfolger Jesu hingegen ist dieses Leben nur der erste Akt. Tatsächlich geht der Vorhang auf Gottes Bühne nie herunter – er hebt sich und offenbart alle Verheißungen Gottes für die Nachfolgerinnen und Nachfolger Jesu. Und die stehenden Applause der versammelten Familie Gottes auf den Galerien des Himmels wird den Gläubigen in der Ewigkeit willkommen heißen, wo jeder Tag ein Fest des Lebens sein wird – des ewigen Lebens!

Währenddessen feiern wir hier auf der Erde immer noch Geburtstage als eine Art Countdown für das, was noch kommen wird. Und du hast mir geholfen, einen weiteren meiner Geburtstage zu feiern. Mit jedem Gruß, den du geschickt hast, habe ich mich an Episoden aus unserer gemeinsamen Vergangenheit erinnert, in denen unser Leben das des anderen beeinflusst hat. Ob glücklich (wie bei den meisten) oder traurig, jeder erinnerte Anlass weist auf das freudige Wiedersehen in der Zukunft hin.

Wie es in einem alten christlichen Lied heißt: „Was für ein Tag der Freude wird das sein“.

John Butrin ist Pastor und Missionar im Ruhestand und wohnt mit seiner Frau Gayle in Colorado Springs, Colorado.