„Nichts an mir ist originell. Ich bin die Summe aller Menschen, die ich je gekannt habe.“ (Chuck Palahniuk)
„Setz alles daran, dass Gott in dir einen zuverlässigen Arbeiter findet und du dich für nichts schämen musst. Erweise dich als jemand, der Gottes Botschaft von der Wahrheit richtig und klar verkündet.“ (2. Timotheus 2:15 HFA)
„Wir wissen, was wir sind, aber nicht, was wir sein könnten.“ (William Shakespeare)
„Gemäß der Bibel bedeutet Erfolg, die Person zu werden, zu der Gott dich berufen hat, und zu tun auf seine Art und zu seiner Zeit, wozu Gott dir den Auftrag gegeben hat.“ (Peter Scazzero)
Hattest du schon mal eine Identitätskrise? Ich erinnere mich, wie ich vor vielen Jahren auf der alten Brücke über die Saar stand, die die beiden Teile der Stadt Saarbrücken trennt. Als ich auf die Skyline der Stadt blickte, fragte ich mich, was in aller Welt ich hier mache? Einige Monate zuvor hatten Mechthild und ich begonnen, in dieser Stadt an der französischen Grenze eine Gemeinde zu gründen, und wir standen vor den typischen Herausforderungen für alle Gemeindegründer.
Ich sagte zu Gott oder vielleicht sprach ich auch nur zu mir selbst: „Hier bin ich in dieser Stadt, sehbehindert, komme aus einem anderen Land, spreche Deutsch (kein Saarländisch) mit einem starken Akzent und fast jeder, den ich treffe, hält mich für eine Art Sektenguru, der die Menschen in die Irre führt. Außerdem bin ich so ungeduldig und eigentlich wollte ich ursprünglich Anwalt werden.“ Irgendwie habe ich in diesem Moment der Identitätskrise die innere Bestätigung erhalten und akzeptiert, dass ich „immer weitermachen soll“.
Wenn wir uns die Frage stellen, was in aller Welt wir in der Gemeindearbeit tun, hängt das oft eng mit unserer Identität zusammen. Wenn wir uns selbst betrachten, sehen wir Schwächen und Widersprüche und oft so wenig Frucht für unsere Arbeit. Doch Gottes Berufung für unser Leben ist real und bleibt bestehen.
Reggie McNeal schreibt in seinem Buch „A Work of Heart“: „Alle Leiter humpeln ein wenig. Leiter entwickeln sich zum Teil weiter, weil sie gewillt sind, sich mit dem, der sie sind, und dem, der sie einmal werden möchten, auseinandersetzten und sich Gedanken machen, wie sie ihre Defizite ausgleichen können.“
Hudson Taylor, der berühmte China-Missionar im 19. Jahrhundert hat gelernt: „Gott gebraucht die Menschen, die schwach und bedürftig genug sind, sich an Ihn anzulehnen.“
Wir alle kennen den Satz, dass das Sein wichtiger ist als das Tun. Als Vater oder Mutter, besonders wenn wir Kinder zu Hause haben, glaube ich, dass Sein und Tun gleichermaßen wichtig sind. Es ist schwer, Sein und Tun zu trennen, wenn wir uns am Gemeindebau engagieren, der einen ewigen Wert hat.
Marilyn Paul schreibt: „Wir haben so viel zu tun und nicht genug Zeit, um es zu tun. Wir bewegen uns zu schnell. Wir können nicht langsamer werden. Wir wissen nicht, was wichtig ist. Das Leben verschwimmt.“ Wir müssen uns „eine Oase in der Zeit schaffen“, um „einen Schritt zurückzutreten und uns daran zu erinnern, was am wichtigsten ist“, fordert sie. Lasst uns nie vergessen, wie oft sich Jesus an einen einsamen Ort zurückgezogen hat, um zu reflektieren und Zeit mit seinem Vater zu verbringen.
Kürzlich war ich sehr berührt, als ich die Lectio 365 Andacht am 22. März 2025 las: „Wenn ich meine Identität nur aus mir selbst beziehe, ist es leicht, klein zu leben: mein Potenzial in den Grenzen meiner Vorstellungskraft zu begrenzen. Wenn ich meine Herkunftsgeschichte und mein Schicksal in Gottes Geschichte einordne, erinnert mich das daran, dass sich mein Leben in Richtung Verheißung, Vermehrung und Paradies bewegt. In diesem Gespräch mit Mose offenbart Gott etwas Unglaubliches über seine Identität: „ICH BIN, WER ICH BIN“. Gott lässt sich nicht in Bezug auf irgendjemanden oder irgendetwas anderes definieren. Er liegt so weit jenseits meiner Kategorien und Vergleiche, dass schon sein Name eine Aussage über seine absolute Einzigartigkeit ist. Und doch versichert Gott Mose mit diesem Namen auch, dass er immer in seiner Nähe ist und ihn begleitet.“
Ich bete heute, dass jeder von uns einen engen Freund oder vielleicht sogar einen Mentor hat, der uns die Wahrheit über uns selbst sagt, wenn es um unsere Identität geht. Es erfordert Demut, herausforderndes Feedback zu erhalten, und wir sollten lernfähig sein und schnell umkehren, wenn es nötig ist.
„Wie man Eisen durch Eisen schleift, so schleift ein Mensch den Charakter eines anderen.” (Sprüche 27,17 HFA)
Abschließend: Wenn es um unsere Identität geht oder darum, wer wir in Christus sind, sollen uns die Worte des Apostels Paulus wie Balsam für die Seele stärken: „Was wir jetzt sind, ist allein Gottes Werk. Er hat uns durch Jesus Christus neu geschaffen, um Gutes zu tun. Damit erfüllen wir nun, was Gott schon im Voraus für uns vorbereitet hat.“ (Epheser 2,10 HFA)
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Wenn du nicht willst, dass dein Sonntagsgottesdienst Routine und langweilig ist? Bete, bevor du in die Gemeinde gehst. Beginne mit Worship auf der Fahrt dorthin. Komme früh in der Gemeinde an. Lade jemanden ein. Bring deine Bibel mit. Mach dir Notizen. Sprich mit den Leuten. Singe lautstark. Schließe dich einem Team an und diene. Wende die Predigt auf deine Woche an.
Wir dürfen wissen, dass Gott weiß, was wir bedürfen, ehe wir darum bitten. Das gibt unserem Gebet größte Zuversicht und fröhliche Gewissheit. (Dietrich Bonhoeffer)
Für einen Menschen nachts auf einer Bergstraße kann ein flüchtiger Blick einen Meter weit vor sich auf der Straße mehr bedeuten als eine Sicht des Horizonts. (C. S. Lewis)
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