Hier ist ein hochinteressanter Artikel oder eine Art Debriefing für alle, die vielleicht schon mal geistlichen Missbrauch erlebt haben oder noch erleben oder sich in einem geistlichen Kampf mit viel innerer Unruhe befinden. Ich bin nicht jemand, der immer „hinter jedem Busch einen Dämon sieht“. Aber es gibt Situationen, in denen wir besser verstehen sollten, was Paulus in Epheser 6,12a schreibt: „Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen…“ Auch diese Gedanken von Lynn können uns bei Seelsorgegesprächen helfen, wenn wir versuchen, Menschen zu helfen, die echt schwierige und schmerhafte Erfahrungen gemacht haben. (Paul Clark)

Von Anfang an ist es okay, über deinen Verlust und deinen Schmerz zu trauern, da einige von euch vielleicht aus einem Dienst ausscheiden oder zu einem anderen wechseln.

Erst die acht Anschuldigungen (und wie diese Anschuldigungen klingen könnten)

1) Der Feind wird deine Identität angreifen und möchte, dass du dich unbedeutend und stimmlos fühlst:

Wer glaubst du, dass du bist?

Du wirst keine Stimme haben/hast keine Stimme. Du hast nichts Wertvolles zu geben.

Er wird versuchen, dir das Gefühl zu geben, klein und unbedeutend zu sein.

2) Der Feind will, dass du deinen Zweck und den Grund für deine Aufgabe in Frage stellst:

Was machst du hier? Warum bist du gekommen?

Das ist nicht der Ort, an dem Gott dich wirklich haben will/wollte.

Das ist nicht wirklich das, was Gott von dir will/wollte.

3)  Der Feind wird versuchen, deine Beziehung zu Gott zu untergraben, indem er Zweifel an deiner spirituellen Tiefe und deinem Glauben sät:

Glaubst du wirklich, dass du berufen bist?

Du hast nicht genug Glauben, Kraft, Zeit usw., um das zu tun.

Der Feind will Hoffnungslosigkeit in dein Denken säen.

4) Der Feind wird versuchen, dir Angst und Unzulänglichkeit einzuflößen, indem er dir suggeriert, dass du nicht qualifiziert bist oder wahrscheinlich scheitern wirst:

Du bist nicht klug genug oder qualifiziert genug, um das zu tun.

Er will, dass du aufgibst, und will dir das Gefühl geben, dass du wertlos bist.

5) Der Feind versucht, dich davon zu überzeugen, dass der Erfolg der Mission von dir abhängt:

Gott braucht mich.

Diese Leute brauchen mich.

Wenn ich weggehe, wird alles auseinanderfallen.

6) Der Feind wird die Qualität deiner Arbeit kritisieren:

Du hast wirklich keine gute Arbeit geleistet.

Du hättest es besser machen können.

Jemand anderes hätte das viel besser machen können.

7) Der Feind will alles geheim halten und dir das Gefühl geben, allein zu sein:

Er wird versuchen, dich zu isolieren, dich dazu zu bringen, dich zurückzuziehen und zu verstecken.

Er will, dass Umstände und Situationen geheim bleiben und nichts ans Licht kommt.

Er will dich beschämen und dir Angst vor Transparenz machen.

8) Der Feind flüstert dir eine „falsche Erzählung, eine Lüge” zu – er stellt Vermutungen über die Gedanken, Motive oder Absichten anderer an, was zu Missverständnissen führt. Das kann eine verzerrte Version von Ereignissen oder Fakten sein, die oft in unserem eigenen Kopf entsteht. (Dies kann auch zwischen Ehemann, Ehefrau und Familie zutreffen.) Wir können nicht die Gedanken anderer lesen oder immer verstehen, was jemand anderes denkt oder was ihn dazu motiviert, etwas Verletzendes zu tun:

Ich weiß, warum diese Person das gesagt oder getan hat.

Ich weiß, warum sie so fühlen.

Ich kenne ihre Gedanken und Absichten.

Hilfsmittel, um diese 8 Anschuldigungen zu bekämpfen:

In Zungen beten.

Anbetung – Worship Musik hören

Dankbar sein

Die Heilige Schrift laut lesen – (das wird die Atmosphäre um dich herum verändern)

Denk daran, dass du stärker bist, als du denkst (lies Josua 1)

Erinnere dich an Gottes Treue in der Vergangenheit.

Wenn du einen Gedanken hast, der sich irrational anfühlt, frag dich Folgendes:

Ist dieser Gedanke wahr?

Basieren diese Gedanken auf Angst oder Liebe?

Bringt mich dieser Gedanke näher zu Gott oder entfernt er mich von ihm?

Denk daran, dass deine Aufgabe/dein Job nicht deine Identität ist. Gott liebt dich nicht mehr oder weniger, weil du Ältester, Pastor, Missionar oder Hauskreisleiter bist oder weil du erfolgreich bist oder nicht. Du bist ein Kind Gottes, und Er liebt dich, weil du zu Ihm gehörst.

Gottes tiefster Wunsch ist es, dass du Ihm vertraust und weißt, dass Er alles sieht, deinen Schmerz, die Ungerechtigkeit, und dass Er dir Heilung bringen wird.

Manchmal sind unsere tiefsten Kämpfe nicht immer mit anderen, sondern sie finden in den stillen Ecken unseres Geistes statt. Allerdings haben diese mentalen Täuschungen oft ihren Ursprung in Worten, die von einem Leiter, Menschen um uns herum oder Lehren, die wir als Wahrheit angenommen haben, gesprochen wurden. Von dort aus schleicht sich der Feind ein und verstärkt die Anschuldigungen, Unwahrheiten und Falschheiten.

Wenn wir mit dem Trauma von Missbrauch oder Misserfolg kämpfen, ist es nur allzu leicht, uns selbst davon zu überzeugen, dass wir das Problem sind – die Beschädigten –, während die Leiter, die Organisationen oder die Menschen um uns herum völlig normal erscheinen. Mit dieser verzerrten Logik beginnen wir dann zu glauben, dass die Schuld bei uns liegen muss. Aber das ist eine tiefgreifende Täuschung. Und genau dann beginnen die selbstgerichteten Anschuldigungen, Unwahrheiten und Falschaussagen Fuß zu fassen.

Ich hatte gehofft, dass ich durch das Teilen dieses Schrittes hier – mit denen, die den Mut hatten, ihre Geschichten zu erzählen – etwas Klarheit schaffen könnte: Die Emotionen, mit denen sie kämpfen, sind absolut berechtigt und menschlich, während die eigentliche Verzerrung in den Leitern, Organisationen oder Umständen liegt, die sie in ihre Falle gelockt haben. Nicht in ihrem Wesen und schon gar nicht in ihrer Identität.

Mein Herz bricht für alle, die in ihren Geschichten von den Qualen des Missbrauchs berichtet haben – es ist eine tiefe, schwere Wunde, die niemand erleben sollte … vor allem nicht in einer Kirche oder Missionsorganisation. Doch inmitten des Schmerzes und Leidens gibt es unerschütterliche Hoffnung. Ich habe gesehen, wie Gott diese zerbrochenen Stellen geheilt hat – zuerst in meinem eigenen Leben, dann in so vielen anderen – mit seiner Sanftmut und unerschütterlichen Liebe, indem er Wunden geheilt und wiederhergestellt hat, die uns scheinbar zerstören würden.

Ich bete darum, dass Gott uns allen Mut, Kraft und Widerstandsfähigkeit gibt, um weiterzumachen, voranzukommen und nicht aufzugeben. Er hält uns fest und bewahrt all unsere Tränen in seinem Herzen. Er ist der große Heiler und liebende Gott.

Mike und Lynn wohnen in Redding, Kalifornien, und vor ihrer Pensionierung waren sie Pastoren und leiteten Missionsausbildungen für die Bethel Church dort.  Sie selbst waren dreizehn Jahre lang in Afrika und Europa missionarisch tätig.