Wenn ein Gemeinde-Gründungsteam einmal eine innere Vision gestaltet hat und sich gemeinsam dorthin bewegt, brauchen sie Hilfe dazu. An sich hat Vision eine sehr kurze Haltbarkeitsdauer. Vision stirbt innerhalb von dreißig Tagen. Schon nach einem Monat vergessen die Leute aufgrund des Ausmaßes ihres Dienstes, warum sie tun, was sie tun. Deshalb muss der Teamleiter zum Hirten der Vision werden und diese Vision mindestens jeden Monat umformen und aktualisieren. Am leichtesten kann man die Vision für das gesamte Team auffrischen, indem man sie neu formuliert, wenn eine Person zum Team dazu stößt. „John, wir freuen uns, dass du bei diesem großartigen Projekt mitmachen willst. Du hast das Recht zu wissen, worum es uns allen in diesem Gemeinde-Gründungsteam geht. Unsere Vision ist …“ (Dietrich Schinder, Shift: The Road to Level 5 Church Multiplication, 65)

Ich möchte alle Gemeindegründer ermutigen, mindestens fünfzig Beziehungen mit Nicht-Christen aufzubauen, bevor sie auch nur daran denken, einen organisierten Gottesdienst abzuhalten. Zuerst müssen wir lernen, den Leuten das Geschenk unserer Zeit zu geben. Aber was machen wir mit der Zeit, die wir ihnen schenken? Drei Dinge: Wir hören ihnen zu (Zuhören ist heute die Sprache der Liebe). Wir lernen von ihnen (Was sind ihre Ziele, Sehnsüchte, Frustrationen, Hoffnungen, Ängste?). Wir fühlen mit ihnen („Mir geht es auch so.“). (Dietrich Schinder, Shift: The Road to Level 5 Church Multiplication, 25)

Der Multiplikationskoordinator sieht zu, dass die Gemeindegründung auf Spur bleibt bezüglich ihrer Aufgaben und Gläubige zu Jüngern macht, Leiter heranbildet, Coaches trainiert und Teams bildet, die wiederum neue Gemeinden gründen. Er ist der Ahnenforscher für Gemeindegründung und Vervielfachung, der aufzeigen kann, wie eine ganze Bewegung entstanden ist und zusammenhängt. (Dietrich Schinder, Shift: The Road to Level 5 Church Multiplication, 150)

So wie Martin Luther sagte, er würde noch einen Apfelbaum pflanzen, wenn Jesus am nächsten Tag käme, werden heute in Europa Gemeinden gegründet aus der tiefen Überzeugung heraus, dass nichts, das im Namen des Herrn getan wird, vergeblich ist. Nur dann, wenn Gemeindegründung die Aktivität eines Pilgers ist, eine geistliche Hoffnungsübung, wird sie eine Struktur des Übergangs oder der Erwartung sein. Stefan Paas, Church Planting in the Secular West: Learning from the European Experience, 200.

Erstens muss Gemeindegründung flexibel genug sein, um Innovation passieren zu lassen. Zweitens muss sie ökumenisch einfühlsamer werden und mehr Christen als nur Evangelikale ansprechen. Dies muss zu einer der Strategien in Richtung Erneuerung werden. (Stefan Paas, Church Planting In The Secular West: Learning from the European Experience, 199.)

Viele Leute sind begeistert von Gemeindegründung, damit sie nicht durch den Veränderungsprozess hindurch müssen. Das bedeutet, man sagt, man will nicht Veränderung leiten sondern einfach nur etwas Neues. Ich kann dir nur sagen, wenn du eine Gemeinde gründest, wirst du innerhalb von drei Jahren Veränderung leiten. (Ed Setzer)

Unser Bibelverständnis bringt uns dazu, neue Gemeinden zu gründen. Der Mensch braucht Rettung! Und dafür sind Gemeinden da. So etwas hat es in der Geschichte des BFP (Deutschland) noch nicht gegeben, wir sind Teil einner historischen Entwicklung. Von 2013 bis Jahresende 2017 haben wir 70 neue Gemeinden oder Standorte gegründet, das sind 1,16 Gemeinden pro Monat. Es fängt an mit einer Entscheidung, es geht weiter mit der Investition von Finanzen, Manpower usw. Dann kommen Ergebnisse. Pastor Fred aus den USA hat uns ja gezeigt, wie man strategisch vorgehen kann: “Früher habe ich immer auf ‚Erweckung‘ gewartet. Heute sehe ich mehr, dass das Ausbringen von Saat dann auch Frucht hervorbringt.“ (Freidhelm Holtius, Pastor der Christus Gemeinde Wuppertal)

Eine Gemeinde zu gründen ist das schwierigste und lohnenswerteste, was du je tun kannst. Denn es verändert die Welt. Gesetze verändern die Menschen nicht. Das Evangelium schon. Eine Gemeinde zu Gründen ist der entscheidende Dienst. Denn es ist real und praktisch, nicht theoretisch. Es ist das, worauf es wirklich ankommt. Ein Mann oder eine Frau oder ein Team, welches eine Gemeinde gründet, dient. Da gibt es keine Frage. Gott segne alle Menschen, die dort Gemeinden sehen, wo es noch gar keine gibt. Andere werden dir folgen und in deine Arbeit eintreten, wie Jesus sagte: „Ich habe euch gesandt zu ernten, woran ihr nicht gearbeitet habt; andere haben gearbeitet, und ihr seid in ihre Arbeit eingetreten.“ Gemeindegründer machen die anspruchsvolle Arbeit. Gott segne sie. (Nate Elertaon)

Viele Pastoren von größeren Gemeinden halten ihren Gemeindebund bei dem, was sie tun, für mehr oder weniger unwichtig. Sie glauben, dass Kirchenbünde hauptsächlich für kleinere Gemeinden wichtig sind, deren Ressourcen und Möglichkeiten eher begrenzt sind. Größere Gemeinden verhalten sich in der Regel viel unabhängiger als andere, besonders wenn es um neue Gemeindegründungen geht. Ich verstehe, wenn man sein „eigenes Ding machen“ will. Gemeinden kreieren oft ihr eigenes Markenzeichen. Und es ist nicht leicht, dieses Markenzeichen hinter sich zu lassen, wenn man anfängt von Multiplikation zu reden. Allerdings bin ich davon überzeugt, dass wir gemeinsam einfach besser sind, ungeachtet der eigenen Gemeindegröße. (Ed Stetzer)

Weil sich in Europa überall entwurzelte und suchende Menschen finden, sollen wir Gemeinden gründen in Gegenden, in denen es noch keine gibt. Gerade in kleinen überschaubaren Gruppen (die solche neu gegründeten Gemeinden oft darstellen) finden die Menschen unserer Zeit eine tragende Gemeinschaft, in der sie nach und nach zum letzten Halt in Jesus geführt werden können. Sie finden durch die persönliche Beziehung zu Jesus und durch die Gemeinschaft mit den anderen Gläubigen zu der Geborgenheit, die sie gesucht haben. (Armin Mauerhofer, Gemeindebau nach Biblischen Vorbild, S. 59.)

Für uns ist Gemeindegründung kein mögliches oder notwendiges Übel als Reaktion auf zu eng werdende Räume, sondern beabsichtigt und geplant. Da wir in vielen anderen Bereichen den Segen des Gebens erlebt hatten, machten wir uns keine Sorgen darüber, dass die Muttergemeinde nicht kontinuierlich weiterwachsen könnte, wenn sie erneut eine Gruppe erfahrener und bewährter Mitarbeiter loslassen und entsenden würde. (Regina Gassmann  – Christus Gemeinde Barmbek Hamburg erwähnt in Die Gründung von Pfingstgemeinden in Deutschland 1945–2005, Paul Clark S. 116.)

Wenn man eine neue Kirche oder überhaupt ein neues Projekt gründet, sind alle engagiert dabei und machen mit. Denn das Motto ist: Bewegen oder sterben! Das ist ein kraftvolles Potenzial. Im Gegensatz dazu braucht man um eine bestehende Kirche oder Organisaion von innen zu verändern immer bedeutend mehr Energie und Zeit als für einen ganz neuen Start. Wir finden: Nach so vielen Jahren, in denen es nur wenige interessante Angebote für unsere Generation im Herzen von Berlin gab, gilt es jetzt den schnellsten und effektivsten Weg zu wählen um das zu ändern. Die Kirchen, die immer schon eine relevante Arbeit gemacht haben, werden sie auch weiterhin tun. Und die Kirchen, die um ihre Zukunft fürchten, haben eine bessere Chance, wenn sie durch relevante und wachsende Neugründungen in unmittelbarer Nachbarschaft in ihren bisherigen Mustern herausgefordert werden.
Berlin Projekt Kirche für die Stadt http://www.berlinprojekt.com/

Gemeindegründung geht von einer hingebungsvollen Leiterschaft aus. Jesus will neue Gemeinden ins Leben rufen, und deshalb sucht er Menschen, die es zusammen mit ihm wagen wollen. Das sind Menschen, die andere Menschen beeinflussen. Solche nennen wir Leiter. Ein Leiter ist ein Jünger Jesu Christi, der andere Menschen für die Zwecke Jesu beeinflussen kann. Gemeinden entstehen nicht per Zufall, sondern weil solche Leute sich willentlich gebrauchen lassen wollen. (Dietrich Schindler, Das Jesus Modell, Seite 17.)

Gemeindegründung ist so normal für die Gesamtheit der christlichen Kirche, wie das Kinderkriegen für eine Familie. Seitdem es die erste christliche Kirche gab (in Jerusalem vor 2000 Jahren), wurden ständig neue Ableger gegründet. Für uns heute ist die Gründung einer neuen Kirche zwar schon außergewöhnlich, aber in Wirklichkeit ist Kirche ohne Kirchengründungen außergewöhnlich und besonders. Wir setzen fort, was Christen seit dem Beginn der ersten Kirche getan haben: Eine neue Kirche gründen, wo es kaum eine gibt. Berlin Projekt Kirche für die Stadt http://www.berlinprojekt.com/

Wie erfolgreich eine Mutter Gemeinde, dabei ist, etwas von sich selbst weiterzugeben, indem sie Gammelnden gründen, macht das Denken in Generationen deutlich. „Multikplikative“ Gemeinden konzentrieren sich nicht so sehr auf die Gemeinden, die sie hervorgebracht haben, sondern auf die Anzahl der Generationen, die sie hervgebracht haben. Was bei „multiplikative“ Gemeindegründungen zählt, sind die Generationen—und nicht nur die Anzahl der Kinder, die sie aufgezogen haben. (Dietrich Schindler, Das Jesus Modell, S. 174.)

Wenn Du möchtest, dass etwas eine Jahreszeit überdauert, dann pflanze eine Blume. Wenn Du möchtest, dass etwas eine Lebenszeit überdauert, dann pflanze einen Baum. Wenn Du möchtest, dass etwas eine Ewigkeit überdauert, dann pflanze eine Gemeinde. (Unbekannt)

Die wahre Frucht eines Apfelbaums ist nicht der Apfel, sondern ein neuer Apfelbaum. (Klaus Schönberg,  Gemeindegründungsreferent im BEFG.)