Stephen Blandino
Die meisten von uns haben in der Schule oder auf der Bibelschule keinen Unterricht besucht, wo Zuhören gelehrt wurde. Wir lernten vielleicht, wie man predigt, Gespräche führt und diskutiert oder erhielten Sprachunterricht, aber Zuhören kam in den meisten Lehrplänen nicht vor.
Wenn man aber an Einfluss gewinnen will, ist Zuhören unentbehrlich. Denk darüber nach! Wer hat den größten Einfluss auf dich? Derjenige, der dich volllabert oder derjenige, der dir zuhört? Der deine Meinungen abwiegt oder der dir das Wort abschneidet, bevor du deine Meinung sagen kannst? Der deine Sichtweise begrüßt oder wie ein Bulldozer drüberfährt?
Bei einem Gespräch sind wir Leiter oft schon in Gedanken drei Schritte weiter. Aber unser Einfluss wird ganz natürlich wachsen, wenn wir uns einbremsen, anderen zuhören und sie spüren lassen, dass sie gehört werden.
Zuhören ist wie ein Metalldetektor, der den Sand am Meer absucht. Zuhören hilft dir zu entdecken, was unter der Oberfläche von Herz und Verstand versteckt liegt. Wie es John Maxwell beobachtete: „Bevor ein Leiter das Herz eines Menschen berühren kann, muss er wissen, was drinnen ist. Das lernt er durchs Zuhören.“ Zuhören schafft auf drei Arten Einfluss (und verhindert, dass er weniger wird):
- Zuhören zeigt und erweitert deine Einsicht. Die Haltung, die du als Zuhörer einnimmst, offenbart etwas über dich selbst – ob du sicher, demütig, weise und lernfähig bist. Außerdem erweitert das Zuhören deine Einsichten, weil du dich in eine Position des Lernens begibst. In Sprüche 19, 20 heißt es: „Befolge gute Ratschläge und lass dich korrigieren, dann bist du am Ende ein weiser Mensch.“
- Durch Zuhören verhinderst du, in „Fettnäpfchen“ zu treten. Es ist uns allen schon passiert und wir haben es oft genug bedauert. In Sprüche 18, 13 steht: „Wer antwortet, ehe er hört, dem ist’s Torheit und Schande.“ Wenn du zuhörst, bewahrst du dich selbst davor, Gräben auszuheben und deinen Einfluss zu verringern.
- Zuhören hält ungesunde Emotionen in Schach. In Jakobus 1, 19-20 sehen wir das riskante Ergebnis von zu viel Reden – Zorn. Jakobus sagte: „Ihr sollt wissen: Ein jeder Mensch sei schnell zum Hören, langsam zum Reden, langsam zum Zorn. Denn des Menschen Zorn tut nicht, was vor Gott recht ist.“
Wenn wir mehr zuhören als reden, setzen wir eine gesunde Grenze, die unsere Emotionen in Schach hält und uns davon abhält, unseren Einfluss zu zerstören. Zuhören erfordert Übung und Geduld. Aber wenn wir uns selbst dazu anhalten, mit Ohren, Augen und Körpersprache zuzuhören, werden wir unseren Einfluss aufbauen.
Quelle: http://stephenblandino.com