Der Pfarrer stattet dem Kindergarten einen Besuch ab. Er fragt ein kleines Mädchen: „Weißt du,wer ich bin?” „Na klar, du bist der Nachrichtensprecher aus der Kirche…”

„Wer das Urteil der Menschen fürchtet, gerät in ihre Abhängigkeit; wer dem HERRN vertraut, ist gelassen und sicher.“ (Sprüche 29,25 HFA) 

„Nicht jede Stimme in deinem Leben verdient den gleichen Platz an Einfluss.“ (David Barringer)

Kürzlich las ich einen Artikel von Joshua Reyes, der jeden seiner sechs Absätze mit denselben Worten begann: „Leiter einer Gemeinde zu sein, ist manchmal widersprüchlich” und dann über die vielen Aspekte und Herausforderungen des Dienstes schrieb, die wir alle kennen und die sehr verletzend und frustrierend sein können.

Ich erspare dir die ganze lange Liste, aber hier sind nur ein paar Beispiele:

„Für manche bin ich zu viel, für andere zu wenig. Die gleiche Predigt, die den einen begeistert, verärgert den anderen. Dieselbe Predigt, die den einen langweilt, hat bei einem anderen eine enorme Wirkung. Ich werde gelobt, weil ich liebevoll und freundlich bin, aber auch kritisiert, weil ich in bestimmten Situationen zu liebevoll und freundlich bin. Alles, was du sagst und tust, kann und wird von jedem, der missmutig, verärgert, kleinlich oder auch nur gelangweilt ist, gegen dich verwendet werden. Jeder Fehler wird als Beweis dafür gewertet, dass du nicht kompetent bist, und über deine Siege wird weniger gesprochen, weil sie erwartet werden. Dein Privatleben, deine Hobbys, deine Interessen, deine Freundschaften, deine Beziehungen, dein Dienst und deine Familie stehen unter einem ständigen Mikroskop und werden von Menschen überwacht, die nach Fehlern und Versagen suchen.”

Ich denke, du verstehst, worum es geht, und leider können wir uns in vielen dieser Situationen wiederfinden. Aber zum Glück beendet Joshua seine Gedanken mit einer sehr positiven Aussage, der wir hoffentlich alle zustimmen können:

„Pastor zu sein ist widersprüchlich, und doch gibt es so viel Erfüllung in kostbaren Momenten. Das Gefühl, das du bekommst, wenn jemand sein Leben Christus übergibt, ist wunderschön. Wenn du ein Paar traust, das sich in deiner Kirche kennengelernt hat. Es ist erstaunlich zu sehen, wie Gott dich benutzt hat, um einer zerrütteten Familie zu helfen, sich zu versöhnen.  Wenn du ein Kind segnest im Gottesdienst, für das Mutter und Vater so lange schwer gebetet haben, ist das alles wert. Wenn du die erste Person bist, die Menschen suchen, wenn sie Hoffnung brauchen. Wenn die Heilung kommt. Wenn die Befreiung kommt. Wenn der Durchbruch kommt. Wenn jemand, der dachte, er hätte überhaupt kein Lebensziel, zu einem Jünger gemacht wird und seine erste Predigt hält. Wenn die Herrlichkeit des Herrn den Raum füllt und die Gemeinde in seiner Gegenwart hemmungslos ausrastet. Nichts ist damit vergleichbar.”

In einem Facebook-Forum für Pastoren, dem ich angehöre, hat jemand diese Frage gestellt: „Was sind die Momente im Dienst, in denen du innehältst und denkst: Das liebe ich daran, eine Gemeinde zu leiten?” Ich mag sehr die Antworten von Jeff Blagg, der eine Gemeinde in Michigan leitet, wo ich aufgewachsen bin.

„Es gibt viele Einsätze und Projekte der Gemeinde, die hell leuchten, und wir sind an so vielem beteiligt, was unsere Stadt und unseren Landkreis und seine Organisationen ausmacht. Aber ich würde sagen, es waren eher JAHRESZEITEN als Momente. In den zwei Jahren, in denen meine Frau gegen den Krebs kämpfte, bevor sie verstarb, mitten in Covid und allen möglichen Schwierigkeiten, waren meine Mitarbeiter, der Vorstand und die Gemeindefamilie einfach unglaublich. Sie haben Gebet, Glauben, Ermutigung und Unterstützung gezeigt, die mich unglaublich berührt haben. Sie waren die Hände und Füße von Jesus. Und während dieser ganzen Zeit, bei all der Fürsorge, die sie ihrem Pastor, seiner Frau und ihren erwachsenen Kindern entgegenbrachten, taten sie auch noch die anderen Dinge, die eine Gemeinde tun muss, und das mit einer gottgefälligen Einstellung, die mich manchmal immer noch zu Tränen rührt. Sie lebten vor, was eine Gemeinde sein kann und sollte. Wow…”

Also, Brüder und Schwestern, lasst uns das Rennen fortsetzen, das vor uns liegt, auch in Zeiten, in denen uns niemand zu verstehen scheint, auch nicht die, die uns am nächsten stehen. Du und ich werden von einem Gott geliebt, der jedes Haar auf unserem Kopf kennt, und SEINE Liebe für uns hört niemals auf! „…und ich bin darin guter Zuversicht, dass der in euch angefangen hat das gute Werk, der wird’s auch vollenden bis an den Tag Christi Jesu.“ (Philipper 1,6) 

 Paul und seine Frau Mechthild leben in Lindau am Bodensee und haben in verschiedenen Städten Deutschlands sowie in Bregenz, Österreich Gemeinden gegründet. Zurzeit sind sie dabei, in Liechtenstein eine neue Gemeinde ins Leben zu rufen. Paul betätigt sich als Lehrer sowie als Berater/ Coach etablierter Gemeinden und steht neu gegründeten Gemeinden im deutschsprachigen Europa als Mentor zur Verfügung. Paul hat das Forum für Leiterschaft im Gemeindebau  gegründet. Auf dieser Internet-Plattform stellt er deutschsprachigen Pastoren und Gemeindemitarbeitern interessante Beiträge und Inspirationen zur Verfügung. Paul ist der Autor des Buchs Die Gründung von Pfingstgemeinden in Deutschland 1945-2005: Implikationen für intentionale Mission im 21 Jahrhundert.

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Aussagestarke Zitate

Wir haben die Wahl, uns auf die Person zu konzentrieren, die uns verletzt hat, oder auf den Gott, der uns heilt. (Dave Barringer)

Kultur bedeutet, wie es sich anfühlt, ein Teil deiner Gemeinde zu sein. Denk nicht, wie es sich für dich anfühlt, sondern wie es sich für jene anfühlt, die von außen kommen und dazu gehören wollen. Sie, und nicht die Gemeindeleute, müssen wir fragen, was sie fühlen und empfinden für unsere Gemeinde. (Mike Burnette)

Gott kann deinen tiefsten inneren Schmerz benutzen, um deine Bestimmung zu offenbaren. (Craig Groeschel)

Schöpfen aus den Quellen der Ausdauer …. Kannst du das durchstehen? Ja, du kannst. Lerne, aus den Kämpfen zu schöpfen, die du hinter dir hast. Der jetzige Kampf ist ein Gang zum Quell der Disziplin und Ausdauer. Komm schon, lass uns noch ein paar Schritte gehen. (Ryp Hankins)

Wenn wir uns ehrlich fragen, welche Person in unserem Leben uns am meisten bedeutet, stellen wir oft fest, dass es diejenigen sind, die, anstatt viele Ratschläge und Lösungen zu geben, lieber unseren Schmerz teilen und unsere Wunden mit einer sanften und zärtlichen Hand berühren. (Henri Nouwen)

Das Einzige, was schlimmer ist, als blind zu sein, ist, dass man zwar sieht, aber keine Vision hat. (Helen Keller, 1880-1968, wurde als gesundes Kind geboren, verlor aber durch eine unbekannte Krankheit, möglicherweise Scharlach oder Hirnhautentzündung, im Alter von 19 Monaten ihr Seh- und Hörvermögen.)