Ron Edmondson

Wenn wir eine Ausrede suchen, werden wir immer eine finden. Sogar wenn wir sicher sind, dass Gott uns zu etwas berufen hat, werden wir zögern, denn eine Ausrede ist schnell bei der Hand.

Auf den ersten Blick scheinen die meisten Ausreden recht vernünftig. Hausverstand eben. Denk an die Ausreden von Mose, die er fand, um Gott nicht folgen zu müssen. Wenn ich ehrlich bin, machen sie Sinn für mich. Ich meine, wenn du kein guter Redner bist, warum sollte Gott dich aussenden als seinen Chef-Sprecher?

Aber Gottes Wege sind nicht meine – oder deine – oder die von Mose.

In der Realität sieht es so aus: Einem göttlich inspiriertem Traum von göttlichem Ausmaß zu folgen, erfordert immer einen Schritt ins Unbekannte und ein sich Hinwegsetzen über Ausreden.

Bist du gerade beim Hinauszögern? Vielleicht ist dir sogar eine weitere gute Ausrede ausgegangen. Wenn du einer solchen Möglichkeit gerade gegenüberstehst, will ich dich ermutigen mit einigen der besten Ausreden, die ich je benutzt oder gehört habe  – und die sich in den meisten Fällen als falsch erwiesen haben.

Ich kann nicht!

Deine Ausrede ist, dass du nicht das notwendige Können hast. Und das Traurige an dieser  Ausrede – das bedeutet auch, dass du Gott nicht zutraust, deinen Mangel auszugleichen. Zu sagen, ich kann nicht tun, was Gott von mir will, weist auf einen Mangel an Glauben hin. Wenn Gott dich zu etwas beruft, dann kannst du es tun, weil er dich ausrüsten wird mit allem, das dir mangelt.  (Gideon hätte zu dieser Ausrede allerhand zu sagen. Richter 6)

Ich weiß nicht wie!

Die Aufgabe scheint überwältigend und du bist vielleicht zu stolz, um Hilfe zu bitten. Wenn du die Wurzeln dieser Ausrede aufspürst – sie wird oft angetrieben von Faulheit, Gleichgültigkeit oder Furcht. (Glaubst du, Noah wusste, wie man ein Boot von der Größe einer Arche baut? Siehe 1.Mose 6)

Ich habe keine Zeit!

Gott erwartet Gehorsam jetzt, aber du bist zu beschäftigt. Und mit dieser Ausrede besteht die Möglichkeit, dass du nie Zeit haben wirst. So ist es auch mir ergangen – eine Zeit lang. In Wirklichkeit bedeutet es, ich habe meine Zeit und Gottes Zeit. Um genauer zu sein, ich habe meine Agenden und Gottes Agenden – und da bleibt keine Zeit für meine Agenden. (Lies nach bei Lukas 9, 57-62, wie Jesus diese Ausrede gefiel.)

Ich bin ganz allein!

Im Glauben zu handeln kommt einem manchmal so vor, nicht wahr? Manchmal können wir den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen, wenn es dazu kommt, Gottes Ruf zu gehorchen. Ich dachte einmal, ich trage als einziger die Last, eine Gemeinde zu gründen. Es schien mir als einsame Bürde, bis wir im Glauben vorwärts schritten. Cheryl und ich wussten wenig davon, dass Gott schon einen Kern an Arbeitern vorbereitet hatte, die nur darauf warteten, gefragt zu werden. (Denk an Eliah, der meinte, er sei allein und das Gegenteil herausfand. 1.Könige 19)

Ich habe Angst!

Die Realität dieser Ausrede sieht so aus, dass du Angst dich kontrollieren lässt. Das habe ich gemacht. Viele Male. Angst ist einfach ein Gefühl und gleichzeitig eine kraftvolle, oft motivierende Ausrede. Vieles könnte mit deinem Traum schiefgehen. Du könntest es vermasseln! Du könntest missverstanden haben, wozu Gott dich berufen hat. Plus, unser Verstand kann uns schnell und geschickt die schlimmsten Szenarien ausmalen. Aber du sollst wissen, dass auf Gott zu vertrauen, auch wenn du Angst davor hast, immer große, von Gott  vorher bestimmte Siege bringt. Möglicherweise kannst du erst dann den Sieg erringen, wenn du der Furcht ins Auge geschaut hast. (Könnten wir hier etwas von Esther lernen?  Esther 3)

Ich kann es mir nicht leisten!

Du fürchtest, der Traum könnte teurer sein als Gottes Versorgung. Du würdest es vielleicht nicht so ausdrücken, aber es stimmt, nicht wahr? Ich kann dir gar nicht sagen, wie oft ich die Geld-Angst habe aufsteigen sehen bei möglichen Gemeindegründern. Ich sage oft, das Geld liegt in der Ernte. (Sag diese Ausrede zu der Witwe in 1. Könige 17 oder zu den Jüngern mit den 12 Körben mit Brotresten in Matthäus 14.)

Ich werde das nicht machen!

Das ist vielleicht die frechste Ausrede. Mit dieser Ausrede weigerst du dich einfach. Möglicherweise verschleierst du es auf viele Arten, aber Tatsache ist, du machst die Dinge auf deine Art – anstatt auf Gottes Art. Du kannst hier alle anderen Ausreden kombinieren, denn du wirst nicht einmal einen Versuch machen. Wenn die Wahrheit herauskommt, wirst du dir wahrscheinlich noch ein paar Ausreden einfallen lassen. Ich habe das jahrelang so gemacht. (Wie hat diese Ausrede für Jonah funktioniert?)

Es wird immer irgendeine Ausrede dafür geben, den Träumen, die Gott in dein Herz  legt, nicht zu folgen. Die Hürden im Leben sind reichlich vorhanden. Du kannst dir weiterhin Ausreden ausdenken oder du kannst eine nach der anderen gegen sie angehen. Wer am meisten erreicht, ist oft derjenige, der am bereitwilligsten Ausreden widersteht.

Welche Ausrede verwendest du, um Gottes Plan hinauszuzögern?

Originalartikel auf Englisch

Ron Edmondson ist Pastor und Gemeindeleiter.  Sein Herz brennt für Gemeindegründungen. Er verhilft Gemeinden zu neuem Aufschwung und berät Pastoren und Gemeindeleiter, wenn es um Fragen von Leitungskompetenzen, Strategien und Alltagsbewältigung geht. Ron war mehr als 20 Jahre mit einem eigenen Unternehmen in der Wirtschaft tätig. Seit über 10 Jahren berät er nunmehr hauptberuflich Kirchengemeinden, siehe www.ronedmondson.com/.