Wenn du bist wie viele Leiter, hast du dir im Lauf der Jahre schon viele Ziele gesetzt.

Michael Hyatt nennt einige Gründe, warum du dir diese Ziele aufschreiben solltest. Der überzeugendste von ihnen lautet, dass du dann eine um 42 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit hast, sie auch tatsächlich zu erreichen.

Du hast dir einige Ziele gesetzt, die sehr spezifisch und persönlich für dich sind, und das ist großartig.

Aber es gibt auch Ziele, von deren Verwirklichung jeder Leiter profitieren könnte.

Hier sind sechs Beispiele, die mich stets inspirieren und herausfordern:

1. Arbeite genauso ernsthaft an deinem Character wie an deiner Kompetenz.
Es passiert sehr selten, dass Leiter aufgrund mangelnder Kompetenz versagen. Weit öfter ist ihr noch nicht ausgereifter Charakter der Grund dafür.

Deine Kompetenz kann dich nur so weit bringen, wie dein Charakter mithalten kann.

Ein junger Leiter, den ich kenne, fuhr kürzlich für ein Wochenende weg, um an seinem Charakter zu arbeiten. Er nahm sich Zeit zu beten, nachzudenken, seine Gedanken aufzuschreiben und zu wachsen. Ich finde das erstaunlich.

Hier sind einige Möglichkeiten, wie du deinen Charakter entwickeln kannst:

Bete darüber. Die beste Möglichkeit, deinen Charakter zu formen, besteht darin, dass du Zeit mit Gott verbringst und ihn bittest, dir zu zeigen, woran du arbeiten musst.

Bitte andere um eine Einschätzung deines Handelns. Mir gefällt die Frage, die Jeff Henderson stellt: Wie ist es, auf der anderen Seite meiner Person zu stehen? Wenn du bereit bist, die Wahrheit zu hören, wirst du wachsen.

Zieh dich für eine Weile an einen anderen Ort zurück und arbeite daran wie der junge Leiter, den ich erwähnt habe.

Ich weiß, dass sich das ein wenig seltsam anhört, aber die Wahrheit ist: Du verbringst drei Tage auf einer Konferenz, um deine Fähigkeiten zu verbessern, ohne auch nur darüber nachzudenken. Warum solltest du nicht genauso viel Zeit damit verbringen, deine Seele zu entwickeln?

Überlege dir doch einmal, welchen Nutzen dir ein solches Ziel bringen wird.

Wenn du nur an deiner Kompetenz arbeitest, wirst du besser bei deiner Arbeit. Aber wenn du an deinem Charakter arbeitest, wirst du ein besserer Ehepartner, ein besserer Elternteil, ein besserer Freund und ein besserer Mensch.

2. Verbringe weniger Zeit in Meetings.

Das ist eines meiner Hauptärgernisse, weil ich davon überzeugt bin, dass viele Leiter zu viel Zeit in Meetings verbringen.

Meetings sind oft ein Feind deiner Arbeit. Wenn du auch abends und an den Wochenenden noch arbeitest, ist das wahrscheinlich deshalb der Fall, weil du den Tag über in zu vielen Meetings warst und deine eigentlichen Aufgaben nicht erledigen konntest.

Sieh dir einmal deinen Terminplan in einer beliebigen Woche vor zwei Monaten an. In wie vielen Meetings warst du?

Kannst du dich auch nur an eine einzige Sache aus einem dieser Meetings erinnern? Wahrscheinlich nicht, es sei denn, es war ein jährliches Treffen an einem anderen Ort, ein strategisches Planungstreffen oder ein Brainstorming-Treffen für eine geplante Neuerung.

3. Plane die wichtigsten Dinge.

Sicher verschwendest du viel Zeit in unnötigen Meetings.

Aber selbst, wenn du nur noch an halb so vielen Meetings teilnimmst, wirst du wahrscheinlich immer noch damit zu kämpfen haben, alles erledigt zu bekommen.

Deshalb ist es eine gute Idee, deine wichtigsten Vorhaben in deinen Kalender einzutragen.

Pläne wie ein Familienabend, Sport, ein freier Tag; ein Tag, an dem du deine Korrespondenz erledigst oder was immer du unbedingt tun musst, um das dich niemand bittet.

Zu viele Leiter verbringen ihren Tag damit, sich um die Krisen anderer Menschen zu kümmern und schaffen sich damit selbst eine Krise, weil sie dann nicht mehr genügend Kapazität haben, ihr eigenes Leben zu meistern.

4. Steh früher auf.

Eine der Fragen, die mir am häufigsten gestellt werden, lautet: „Wie schaffst du das alles (die Leitung der Gemeinde, das Schreiben, Bloggen, Sprechen, Lehren und darüber hinaus noch deinen Aufgaben als Ehemann und Vater gerecht zu werden)?“

Die Antwort darauf ist ein wenig komplexer als die Aufforderung „steh früher auf“, aber Tatsache ist: Jeden Tag früh aufzustehen, trägt ganz entscheidend dazu bei, dass ich alles erledigt bekomme.

Du weißt, dass das wahr ist, wenn du an den Verkehr denkst.

Nehmen wir einmal an, du musst an einem Samstagmorgen in vier verschiedene Geschäfte. Dann ist es klüger, bereits da zu sein, wenn das erste von ihnen aufmacht, statt dich erst um zwei Uhr nachmittags auf den Weg zu machen. Am Morgen ist so viel weniger Verkehr als mitten am Nachmittag. Für Besorgungen, die am frühen Samstagmorgen eine Stunde in Anspruch nehmen, benötigst du später am Tag vielleicht zwei oder drei Stunden.

Dasselbe gilt für die Arbeit.

Niemand schickt dir morgens um fünf eine Textnachricht. Noch schickt dir jemand eine E-Mail oder ruft dich wegen eines Problems an, um das du dich sofort kümmern musst.

Und: Normalerweise bist du morgens wacher und frischer als abends um acht nach einem langen Tag.

Wenn du die wichtigste Arbeit vor dem Frühstück erledigt bekommst, wirst du für den Rest des Tages eher Leichtigkeit verspüren als Last.

5. Lächle mehr.

Jeder von uns hat einen Standard-Ausdruck auf dem Gesicht. Meiner war früher ganz offensichtlich von Stress und Anspannung geprägt.

Tatsächlich fühlte ich mich nicht gestresst oder angespannt, aber aufgrund meines gewöhnlichen Gesichtsausdrucks wirkte ich so auf andere Menschen.

Vor einigen Jahren musste ich lernen, das zu ändern.

Das Gegenmittel? Mehr lächeln!

In Meetings. Während du im Büro umhergehst. Sogar wenn du predigst.

Ist dir schon einmal aufgefallen, dass immer mehr Prediger zornig aussehen, wenn sie predigen?

Lächle mehr. Dann wirst du mehr Menschen beeinflussen.

Ich muss immer noch jeden Tag bewusst darauf achten, aber das macht einen großen Unterschied.

6. Mache dir zum Grundsatz: Nicht deine Mitarbeiter arbeiten für dich, sondern du für deine Mitarbeiter.

Die besten Leiter erkennen, dass nicht ihre Mitarbeiter für sie arbeiten, sondern sie für ihre Mitarbeiter.

In den besten Leitern schlägt das Herz eines Dieners; sie behandeln ihre Mitarbeiter mit Freundlichkeit, Respekt und Empathie.

Mit diesem Ansatz wirst du nicht weniger von deinem Team bekommen, sondern tatsächlich mehr. Motivierte Mitarbeiter wollen ihren Leitern zum Erfolg verhelfen.

Wenn sich die wirtschaftliche Lage verschlechtert, ist das sogar noch wichtiger. Die Loyalität der Angestellten ist am Boden, die Frustration ist groß. Und heute wissen die besten Mitarbeiter, dass sich ihnen viele Möglichkeiten bieten, die sie ergreifen könnten.

Was einen Angestellten oft für lange Zeit in einer Organisation hält, ist nicht nur eine angemessene Bezahlung oder bestimmte Vergünstigungen; es sind die Menschen.

Wenn du anfängst, deinem Team von ganzem Herzen zu dienen, wirst du entdecken, dass dein Team mehr Zeit dafür aufwenden will, dir zu dienen.

Was würdest du tun?

Das sind sechs Ziele, die dein Leben bestimmen sollten.

Welche anderen lohnenden Ziele würdest du der Liste hinzufügen?

Was, glaubst du, sollte jeder Leiter tun?

Original-Artikel!

 

Carey Nieuwhof ist Hauptpastor der Connexus Community Church of Toronto, Kanada und hält Vorträge auf Konferenzen und in Gemeinden zu den Themen: Leiter und ihre Führungsqualitäten, Familien, Kindererziehung und persönliche Wiederherstellung. Mehr unter:  www.careynieuwhof.com