Man kann Wachstum nicht am grünen Brett planen. Wir können und müssen säen und ernten. Aber das Wachstum kann nur Gott geben. Deshalb geht es nie um uns als Kirche – es geht immer um Gott!

Ein anderes Bild, das uns geholfen hat ist das Segelboot. Man kann keinen Wind produzieren; jeder Segler weiß das. Aber man kann sein Boot vorbereiten und die Segel hissen. Für uns heißt das (neben vielen anderen Dingen):

  1. Fokus auf Verlorene

Es geht nicht um Gemeindewachstum, es geht um Menschen, die Jesus kennen lernen sollen. Das Resultat (bei guter Nacharbeit) ist Gemeindewachstum. Ich habe noch nie Christen getroffen, die gegen Evangelisation waren. Das bedeutet aber nicht, dass sie Leidenschaft haben. Leidenschaft für Menschen, die Jesus nicht kennen, macht DEN Unterschied.

Wann hat man gewonnen? Im Fußball weiß man es. Man muss ein Tor mehr als der Gegner schießen. Wir haben uns entschieden, dass wir gewonnen haben, wenn an einem Sonntag Menschen zu Jesus kommen und Christen einen Schritt weitergehen in der Nachfolge. Wenn das nicht passiert, haben wir verloren. Also gestalten wir Gemeinde so, dass wir unsere Freunde mitbringen. Gestalten in jedem Gottesdienst einen Aufruf zur Entscheidung für Jesus Christus. Beten in jeder Kleingruppe für unsere „Very important Persons“ (unsere Freunde, die Gott nicht kennen).

Deshalb haben wir mehrere Gottesdienste an einem Sonntag zu verschiedenen Uhrzeiten, weil unterschiedliche Zeiten verschiedene Menschen anziehen. Deshalb investieren wir in andere Standorte, Gemeindegründung und Weltmission. Deshalb verzichten wir auf für uns „seltsame“ Dinge. Worauf wir nicht verzichten ist: klare Ansprache, Gebet für Menschen und Impulse des Geistes Gottes.

  1. Fokus auf junge Generation

Was haben Billy Graham, Corrie ten Boom und Graf von Zinsendorf gemeinsam? Alle haben sich unter dem Alter von 12 Jahren für Jesus entschieden. Wen man über 20 Jahre alt ist, dann sinkt nach allen Statistiken die Chance, zum Glauben zu kommen. Natürlich kann Gott das tun! Aber das sollte etwas mit uns machen. Wir sollten uns die Fragen stellen:

  • Wieviel Aufmerksamkeit bekommt die Kinderkirche?
  • Welche Rolle spielt die Jugend?
  • Haben wir Gottesdienste, wo sich die jüngere Generation wohl fühlt? Geben wir ihnen Raum in  der Mitarbeit, fördern wir sie in Leiterschaft?

Wir versuchen, ab den Himmelsstürmern (8–12jährige), für die „Konfikids“ („Cross over“ heißt das bei uns) und für die Jugend jährliche Freizeiten anzubieten, sie jung in Mitarbeit zu bringen und machen sehr gute Erfahrungen damit.

  1. Fokus auf Multiplikation von Leitern

Eine Gemeinde kann nicht wachsen, wenn sie nicht mehr Leiter hat. Leiter, die alles selber machen und/oder alles kontrollieren wollen, verzichten auf ihr Potential zum Wachstum. Ein Qualitätsmerkmal für Leiter muss sein, weitere Leiter in den Dienst zu bringen. Das bedeutet: Zeit! Investition! Gebet! Und natürlich: Platz machen. Weiter trainieren und begleiten. Aber es lohnt sich.

Ein fast sicheres Kennzeichen von wachsenden Gemeinden ist die Multiplikation von Leitern und Mitarbeitern. Investieren wir uns da? Oder machen wir einfach, was gemacht werden muss ohne Plan und Strategie?

Friedhelm Holthuis ist leitender Pastor der Credo Kirche – eine Pfingstkirche mit mehrere Standorten in und rund um Wuppertal und Teil des Vorstandes des Bundes Freikirchlicher Pfingstgemeinden (BFP).