Ich sag oft zu meinem Leitungsteam, wenn ihr nicht leidet, dann leitet ihr wahrscheinlich gar nicht. Es gibt keinen Fortschritt im Leiten ohne Leiden im Leiten.
Als Leiter weiß ich zwei Dinge von dir:
Du trägst eine Last, von der die meisten Menschen gar nicht wissen.
Du leidest mehr, als die meisten Menschen jemals wissen werden.
Du bist in der Vergangenheit verletzt worden und weißt genau, wenn du auch heute nicht verletzt worden bist, so wirst du es doch irgendwann bald werden.
In der Leiterschaft gibt es kaum jemals Erfolg ohne Leid und Schmerz. Gute Leiterschaft ist oft leidvoll und immer kompliziert.
Drei Kategorien des Leidens im Leiten
Persönliches Leid: Das kann ein Vertrauensbruch sein oder unfaire Kritik, oder du musst jemanden gehen lassen.
Leid aus eigener Schuld: Das ist selbstverschuldetes Leid, das du jetzt auch selbst in Ordnung bringen musst.
Leid, verursacht durch äußere Umstände: Das können ein sinnloser Rechtsstreit sein, ein neuer Mitbewerber, eine gesundheitliche Krise oder ein Problem in der Familie.
Leider stehen die Chancen hoch, dass dies die leidvollste Zeit deiner Leiterschaft ist, die du je erlebt hast und du erschöpfter, frustrierter und verhasster bist als je zuvor. Die folgenden vier Schlüssel sollen dir helfen, gut durch dieses Leid und diesen Schmerz zu kommen:
Gestehe ein, dass es ein Problem gibt.
Als Leiter könnten viele von uns mehr Probleme lösen, wenn wir nicht so beschäftigt wären, sie zu leugnen.
Der Nutzen daraus spiegelt die gelösten Probleme wider. Als oberster Problemlöser solltest du jederzeit zwei oder drei Hauptprobleme für deine Gemeinde oder Organisation lösen. Also besser den Blick darauf ausrichten, die Probleme zu lösen, als sie zu verleugnen.
Sehr wichtig: Du musst zugeben, dass du ein Problem hast, um es zu lösen.
Sei dir sehr klar darüber, was das Problem ist und welches genaue Ergebnis du erzielen möchtest, wenn du es zu lösen versuchst. Du kannst nicht besiegen, was du nicht genau definierst.
Erkenne das Problem.
Wenn man das Problem nicht genau erkennt, behandelt man vielleicht nur die Symptome.
Du wirst oft versucht sein, dich auf die Symptome zu fokussieren. Widerstehe dieser Versuchung. Als Leiter musst du hinter die Symptome blicken, um das Problem hinter dem Problem zu finden.
Oft unterscheiden sich die Symptome, die du siehst, und das tatsächliche Problem völlig voneinander. Und manchmal bist du als der Leiter selber das Problem.
Wenn du nicht auf ein Beispiel aus der letzten Zeit hinweisen kannst, als du das Problem warst, leidet dein Team wahrscheinlich immer noch unnötigerweise. In jeder wachsenden Organisation wird der Leiter manchmal an die Decke stoßen, und wenn er dann nicht durch diese Decke durchdringt, wird er zum Problem.
Oft ist es klug, Hilfe von außen einzuholen, um zu erkennen, wo das Problem wirklich liegt. Wegen deiner Nähe zum Problem verlierst du oft an Objektivität. Eine Perspektive von außen kann dir eine objektive Diagnose geben.
Behandle das Problem.
Die Behandlung des Problems kann oft teuer und schmerzvollvoll sein, Unruhe oder sogar Spaltung stiften und länger dauern, als erwartet. Das kann Leiter dazu bringen, Problemen, von denen sie wissen, auszuweichen, weil sie sich im Moment nicht damit befassen möchten.
Hier ist die harte Realität: Der Unterschied, wo du gerade bist und wo du eigentlich sein könntest, ist vielleicht der Schmerz, den du nicht ertragen willst. Aber du kannst nie ein Problem lösen, indem du ihm aus dem Weg gehst.
Das Problem zu lösen kann teuer und schmerzvoll sein und Unruhe stiften und der Heilungsprozess kann länger dauern, als du gedacht hast, aber der Fortschritt ist den Schmerz wert.
Aufarbeitung in Richtung Heilung.
Nach der Behandlung wirst du oft durch eine Zeit der Wiederherstellung führen müssen. Wiederherstellung ist schmerzlich, weil Wachstum und Bequemlichkeit nicht zusammen bestehen.
Während der Wiederherstellung musst du dein Team umtrainieren in Richtung Gesundheit. Du musst ihnen helfen, gesunde Systeme, Gesprächsstile und Gedankenmuster zu schaffen.
Wachstum und Bequemlichkeit bestehen nie zusammen.
Stelle dir selber folgende Fragen:
Auf welchen Gebieten erfährst du Schmerz persönlich oder in der Gemeinde?
Wo liegt die Ursache dieses Schmerzes?
Was kannst du jetzt tun, um das Problem hinter dem Schmerz zu lösen?
Hier kannst du den originalen Podcast anhören!
Craig und Amy Groeschel gründeten die Life Church in einer Doppelgarage in Edmont in Oklahoma im Januar 1996. Seit damals sind daraus Dutzende von Gemeinden überall in den Vereinigten Staaten entstanden. Aber die Aussage zu ihrer Mission blieb immer dieselbe: Menschen zu völlig hingegebenen Nachfolgern Christi zu machen. Life Church ist bekannt für den innovativen Gebrauch von Technologie, um das Evangelium zu verkünden, für die Einführung des ersten völlig digitalen Gemeindeerlebnisses im Jahre 2006 und der am öftesten heruntergeladenen mobilen Bibel App in der Geschichte im Jahre 2008, nämlich „YouVersion“. Craigs neuestes Buch trägt den Titel „Winning The War In Your Mind“.
Hier findest du Craigs Blog!