„Zu viele Christen behandeln ihren Pastor wie einen religiösen Gebrauchsgegenstand. Begehrt, wenn sie ihn brauchen, entbehrlich, wenn was Besseres daherkommt.“
Das ist ein Zitat aus einem Exzerpt von Jonathan K. Dodsons Buch „The Unwavering Pastor“ (Der standhafte Pastor – Anmerkung der Übersetzerin). Dodson teilt darin mit, wie Gott ihm in einer Zeit von großem seelischen Kummer begegnete. Es war bei einem Vortrag von Makoto Fujimura über Kintsugi. Das ist die japanische Methode, mit Hilfe von Gold zerbrochene Schüsseln zu reparieren. Indem man Gold verwendet, akzeptiert man die Zerbrochenheit und schafft aus der Verletzung wieder etwas Schönes.
Aber zuerst sitzen die Künstler, die diese Schüsseln reparieren sollen, vor den Bruchstücken und akzeptieren sie. Dodson erinnert uns daran, dass dies auch für verletzte Pastoren gilt. So wie Jesus über den Verlust von Lazarus weinte, um den Schmerz darüber zu akzeptieren, müssen auch wir unsere Verletzung eingestehen. Damit übergeben wir sie an Gott, der uns wiederherstellt, unsere zerbrochenen Teile zusammenfügt und etwas viel Herrlicheres als zuvor schafft.
Jesus warnte uns, dass wir in dieser Welt Mühe und Leid haben werden. Aber Ehre sei dem Herrn! Wir dienen dem Einen, der die Welt schon überwunden hat und uns wiederherstellt, damit auch wir überwinden.
Jonathan Dodson schreibt:
„Paulus schiebt seine Erfahrungen nicht zur Seite, sondern spricht über sein Leid. Menschen haben dich verletzt. Manche absichtlich, andere unabsichtlich. Aber du hast darunter gelitten. Paulus schwelgte nicht in seinen Leiden, aber trotzdem beschrieb er sie im Detail. Und das ist nur in sein Brief. Jetzt stell dir vor, wie erst seine Gespräche mit Lukas oder Timotheus waren.
Damit die Wunden, die dir andere zugefügt haben, auch heilen können, ist es wichtig, dass du genau erkennst, was man dir angetan hat und du dies mit dem Herrn und einem vertrauten Freund teilst. Paulus stand offen zu seinen Schmerzen. Er benannte sie und litt unter ihnen. Manchmal dauert dies länger, als wir glauben. Wenn wir unseren Kummer nicht beachten, wird er uns letztendlich zu sehr belasten.
Nachdem wir uns unserem Leiden gestellt und getrauert haben, müssen wir etwas damit tun. Auch wenn wir es gut überstanden haben, können schlechte Erinnerungen wieder auftauchen. Als ich meine Verluste betrauerte, prüfte ich meine Wunden mit der offenen Bibel. Jesus begegnete mir persönlich und tiefgründig in Jesaja 53, in den Klageliedern 3 und im Psalm 62. Jesus benutzte diese Leiden, um mir mehr von sich zu offenbaren. Der weinende Messias kniete nieder neben mir. Der Mann der Schmerzen tröstete mich – eine unbezahlbare, erlösende Erfahrung. Sie war alles wert.
Durch die Seiten der Bibel vertraute ich Jesus meinen Schmerz an. Ich ließ ihn los in seine Fürsorge und entschloss mich, seinem weisen und liebevollen Plan zu vertrauen. Als Ergebnis wurde mein Leiden eine Möglichkeit für Schönheit.“
Dies ist nur ein kleiner Teil eines Artikels, der in Christianity Today erschien. Den ganzen Artikel kannst du hier lesen!