(*19. April 1940 in Königsberg in Ostpreußen; + 7. Dezember 2019 in Orlando, Florida, USA)
Als junger Pastor sehe ich (Paul) ihn immer noch vor mir, wie er in den 1990ern bei der kleinen Bundeskonferenz des Bundes freikirchlicher Pfingstgemeinden (BFP) umhergeht, nicht als eingeladener Sprecher, sondern einfach als einer der Teilnehmer in der Menge. Das beeindruckte mich, weil ich in meinem Leben schon zu viele „ namhafte Prediger“ gesehen hatte (Tut mir Leid, das klingt hier ein bisschen negativ.), die sich nie die Zeit genommen hätten, sich bei einem konfessionellen Treffen einfach unter die Pastoren zu mischen. Er erwies Pastoren von großen und auch kleinen Gemeinden immer höchsten Respekt. Stets unterstützte und ehrte Reinhard den BFP und andere Gemeindeverbände in Europa in vielerlei Hinsicht.
Neulich lies ich ein Post von Christopher Alam auf Facebook, in dem er kürzlich meine Beurteilung von Reinhard Bonnke unterstützte. Reinhard war viel mehr als nur einer der bekanntesten Evangelisten unserer Zeit.
„Es war im Sommer 1990. Ich war mit Evangelist Reinhard Bonnke in Aneby in Schweden auf einem dreitägigen evangelistischen Einsatz, wo er predigte. Wir saßen in unserem Hotel zusammen mit einer kleinen Gruppe von etwa 7 oder 8 Pastoren von kleinen Gemeinden und tranken Kaffee. Bruder Reinhard ermutigte sie, hörte ihnen zu und baute sie auf.
Plötzlich stand er auf und sagte: „Entschuldigt mich einen Moment“, und ging hinüber zum Hotellift. Dort blieb er stehen und redete einige Zeit mit einem langhaarigen Teenager. Danach kehrte er wieder zu unserer kleinen Gruppe zurück.
„Wer war das, Bruder Reinhard?“ fragte ich ihn. „Oh, das ist ein Bub, der mit seinen Eltern hier im Hotel wohnt. Ich gebe ihm jeden Tag Zeugnis, um ihn für Jesus zu gewinnen“, antwortete er.
Ich staunte, dass dieser Mann, der vor Millionen predigte, sich die Zeit nahm, einem einzelnen schwedischen Jugendlichen persönlich die Botschaft von Jesus zu predigen. Bruder Reinhard fuhr dann fort, den Pastoren zuzuhören und mit ihnen zu reden. Ich merkte, wie er diese Pastoren von sehr kleinen Gemeinden ehrte und sie wissen ließ, wie wichtig und bedeutend ihre Arbeit im Reich Gottes ist.
Nach ungefähr 30 Minuten verabschiedeten sich die Pastoren. Bruder Reinhard und ich blieben alleine. Da drehte er sich zu mir und sagte: „Christopher, das eine habe ich gelernt: Ein wahrer Mann Gottes ist der, welcher es schafft, dass Menschen, die sich klein und unbedeutend vorkommen, sich im Reich Gottes groß fühlen!“
An diesem einen Nachmittag habe ich zwei unbezahlbare Lektionen gelernt.
Hebräer 13,7 HFA: „Hört auf die Leiter eurer Gemeinden und ordnet euch ihnen unter. Sie müssen einmal Rechenschaft über euch ablegen, denn sie sind für euch verantwortlich. Macht ihnen das nicht zu schwer; sie sollen doch ihre Aufgabe mit Freude tun und sie nicht als eine bedrückende Last empfinden. Dies würde euch nur selbst schaden.“