Vor vielen Jahren wurde ich von einem Pastor sehr schwer verletzt. Aber ich war nicht der Einzige, der misshandelt wurde, es gab auch noch andere. Weil dieser Pastor großen Einfluss hatte, verlor ich bald viele meine Freunde. Sie alle glaubten, dass sie nicht mehr mit mir befreundet sein könnten, weil ich nicht mehr unter diesem Pastor stand.

Ich war verletzt und wütend und beklagte mich bei Gott über diesen Mann. Dann sagte der Herr zu mir: „Ich weiß, was dieser Mann getan hat, aber ich möchte, dass du weißt, dass ich ihn genauso liebe wie dich“. Das war eine schwer zu schluckender Wahrheit, denn bis zu diesem Zeitpunkt wollte ich wirklich, dass Gott ihn bestraft und ihn die Konsequenzen für seine Taten tragen lässt.

Aber als der Herr mir sagte, dass er diesen Mann genauso liebt wie mich, geschah etwas in meinem Herzen. Dann sagte mir der Herr, dass dieser Mann niemals für seine Sünden gegen mich “bestraft” werden würde, genauso wie ich niemals für das bestraft werden würde, was ich anderen angetan hatte; denn Jesus hatte am Kreuz für all unsere Sünden bezahlt. Mein Zorn und meine Bitterkeit dienten nur dazu, Unrecht zu recyceln, das bereits am Kreuz bezahlt worden war, und meine Haltung würde niemandem außer mir selbst schaden.

Es ist leicht, anderen die Schuld zuzuschieben und uns selbst als unschuldig zu betrachten. Es ist ein großer “Durchbruch” im Leben, wenn wir erkennen, dass auch wir wie alle anderen versagt haben und die Gnade Gottes brauchen. An diesem Tag begann ich, mein eigenes Herz zu untersuchen und bat Gott, mir zu helfen, anderen Menschen gegenüber in größerer Gnade zu leben. Ich bat Gott auch, mit diesem Bruder, der mich verletzt hatte, mit seiner Barmherzigkeit und Gnade umzugehen. Ich betete, dass er und seine Familie niemals verletzt werden würden. So habe ich viele Jahre lang für ihn gebetet.

Dieser Tag war ein Wendepunkt in meinem Leben. Ich wurde befreit und konnte weiterziehen, und Gott war gut zu uns.

Leider kenne ich viele, die vor über 30 Jahren von diesem Mann verletzt wurden und die so lange an ihrer Bitterkeit und Wut festgehalten haben, dass sie nun ein Teil ihrer DNA geworden ist. Sie haben sich einfach geweigert, sie loszulassen. Ihr Leben und ihr Dienst wurden zerstört und sie wurden nie das, was Gott von ihnen wollte. Kannst du dir das vorstellen? Im Leben gefangen gehalten von der eigenen Bitterkeit und der Weigerung, loszulassen?

Liebe Geschwister, lasst uns immer daran denken, dass in Jesus Christus die Barmherzigkeit IMMER über das Gericht triumphiert. Lasst uns die Barmherzigkeit des Herrn ergreifen, sowohl für uns selbst als auch für diejenigen, die uns verletzt haben. Lasst uns vergeben, so wie Christus uns vergeben hat.

Lasst uns immer danach streben, in der Liebe zu wandeln, in der Barmherzigkeit Gottes zu wandeln.

„Noch bin ich nicht am Ziel angekommen. Aber eins steht fest: Ich will vergessen, was hinter mir liegt, und schaue nur noch auf das Ziel vor mir. Mit aller Kraft laufe ich darauf zu, um den Siegespreis zu gewinnen, das Leben in Gottes Herrlichkeit. Denn dazu hat uns Gott durch Jesus Christus berufen.“ (Philipper 3,13-14 HFA)

Christopher Alam Facebook Post: 27.08.23. Christopher wurde als Sohn einer muslimischen Familie aus dem Nahen Osten geboren. 1975 traf er die Entscheidung, Jesus Christus nachzufolgen. Heute ist Christopher Evangelist und leitet Dynamis World Ministries. Dieser Dienst hat Stützpunkte in den USA, Schweden und Simbabwe. In Simbabwe gibt es auch einen vollzeitlichen Dienst, der ein Waisenhaus leitet, sowie eine Bibelschule, auf der die Schüler lernen, wie man eine Gemeinde gründet. Darüber hinaus ist Christopher Alam der Leiter der AWAKE-Churches, einer Gemeinschaft von mehreren hundert Gemeinden in Afrika mit Hauptsitz in Simbabwe.